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Pete Smith Specialties

US-amerikanische Reihe von Kurzfilmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Pete Smith Specialties sind eine sehr erfolgreiche Reihe von über 200 Kurzfilmen, die von 1936 bis 1955 erschienen. Sie wurden von Pete Smith produziert und gesprochen. Alle Filme wurden von Metro-Goldwyn-Mayer herausgegeben und waren eine Rolle, also etwa acht bis elf Minuten, lang.

Geschichte

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Die Pete Smith Specialties sind laut Leonard Maltin die am längsten laufende, fruchtbarste und erfolgreichste Kurzfilmserie aller Zeiten. Es ist allerdings oft schwierig, nachzuvollziehen, warum sie so erfolgreich waren.[1][2]:S. 140 Ab der Weltwirtschaftskrise waren bis Ende der 1940er Jahre in den US-amerikanischen Kinos Doppelvorstellungen, also ein etwas billiger produzierter Vorfilm und ein teurerer Hauptfilm, die Regel. Dazwischen wurden oft ein oder zwei Kurzfilme gezeigt. Als die Vorführung zweier längerer Filme unüblich wurde, zeigte man einige Jahre lang weiterhin einen Kurzfilm vor dem Hauptfilm. Daher waren Kurzfilme im Kino der Zeit der Specialties weitaus geläufiger als in späteren Jahren.[3]

Pete Smith war Anfang der 1930er Jahre in der Werbeabteilung von Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) tätig. Als 1931 jemand gesucht wurde, der die Drehbücher für die Kurzfilme schreiben und die Filme kommentieren sollte, übernahm Smith auch diese Arbeiten. Zunächst tat er dies neben seinen üblichen Aufgaben, bald arbeitete er aber ausschließlich an Kurzfilmen. Mit seinen ironischen,[2]:S. 141 manchmal spöttischen[4] Kommentaren sowie überraschenden Soundeffekten war er schnell erfolgreich. Auch wenn er nicht die Stimme eines Radioreporters hatte, hatte er damit seinen persönlichen Stil gefunden. Auch finanziell war das hilfreich, da er die Filme so als Stummfilme drehen konnte, was viel Zeit und Geld sparte. Bereits damals realisierte er Sportfilme, Lehrfilme oder auch die Goofy Movies, Zusammenschnitte aus Nachrichtenmaterial und alten Stummfilmen, über die er sich lustig machte. Ab 1935 wurden die Filme als Pete Smith Specialties zusammengefasst. Er bekam jedes Jahr ein festes Budget, mit dem er 10 bis 18 Kurzfilme pro Jahr produzieren durfte und sie finanziell planen konnte, wie er es für richtig hielt. Das genügte, um die Kurzfilme genauso aufwändig zu produzieren wie Langfilme. Von der Idee bis zum fertigen Film dauerte es oft mehrere Monate.[2]:S. 141

Die Regisseure George Sidney, David Miller, Jacques Tourneur, Fred Zinnemann, Edward L. Cahn, Felix E. Feist und Roy Rowland begannen ihre Karrieren bei Smith.[2]:S. 142 Sie führten auch bei Filmen der Pete Smith Specialties Regie, hatten dies allerdings zumeist schon in den früheren Filmen getan.

Romance of Radium war 1937 der erste Film, in dem das Element Radium gezeigt wurde. Er entstand im California Institute of Technology. Bereits im Jahr davor erschien Wanted – A Master, ein Film über einen streunenden Hund, der weitere Filme über Hunde nach sich zog. Einer davon war Fala, ein Film über den Hund von Franklin D. Roosevelt. Auch Sportfilme gehörten zu den Specialties. Die waren meistens erfolgreich, vor allem Football Thrills of 1937, ein Bericht über die Saison im American Football. Der Film wurde so gut angenommen, dass jedes Jahr eine weitere Zusammenfassung der Saison des Vorjahres folgte. Eine weitere erfolgreiche Serie innerhalb der Specialies war What’s Your IQ, die aus Quizfilmen bestand.[2]:S. 142 Besonders erfolgreich war 1940 der mit einem Oscar ausgezeichnete Film Quicker’n a Wink, der am Massachusetts Institute of Technology unter der Beteiligung von Harold Eugene Edgerton gedreht wurde. Es war der erste Film, der den Stroboskopeffekt demonstrierte. Dabei werden verschiedene alltägliche Abläufe, wie zum Beispiel das Platzen einer Seifenblase, extrem verlangsamt dargestellt, sodass sichtbar wird, wie der Vorgang tatsächlich abläuft.[2]:S. 143

1942 empfahl der Regisseur Will Jason Smith den Schauspieler und Stuntman Dave O’Brien, der bald eine zentrale Rolle in vielen Specialties spielte. Er überzeugte nicht nur durch die Darstellung von Humor, wobei ihm seine Erfahrungen als Stuntman sehr halfen, sondern betätigte sich bald auch erfolgreich als Drehbuchautor und Regisseur. Dies half sehr, als im Krieg Specialties über Sicherheit oder Anweisungen zu Reparaturen verschiedenster Dinge gezeigt wurden. Darin erklärte Smith, wie es richtig gemacht wird, und O’Brien demonstrierte die Folgen von Fehlern.[2]:S. 143–144 Ab 1946 trat O’Briens Frau Dorothy Short oft in Hauptrollen an der Seite ihres Mannes auf, meist als seine Geliebte oder Ehefrau. Der letzte Film der Specialties, Fall Guy, war eine Hommage an Dave O’Brien, in der seine besten Stunts wiederholt wurden.[2]:S. 145

Die Nachkriegszeit änderte vieles in Hollywood. Manche Studios, vor allem MGM, hatten eine schwierige Zeit, doch die Pete Smith Specialties liefen ohne Unterbrechung mit dem gleichen Einfallsreichtum und den gleichen Production Values weiter. Manche der besten Specialities, darunter Those Good Old Days und Things We Can Do Without, kamen in diesen Jahren heraus. 1954 zog sich Pete Smith wegen Herzproblemen in den Ruhestand zurück. Er hatte genügend Filme produziert, damit die Serie bis Mitte 1955 weitergeführt werden konnte.[2]:S. 144–145 Damals endete die große Zeit der Kurzfilme durch den Aufstieg des Fernsehens.[1]

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Die Filme

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Pete Smith hatte seinen Stil bereits 1931 entwickelt. Die Reihe Pete Smith Specialities wurde aber erst 1935 gestartet, sodass die früher produzierten Filme zu anderen Reihen gehörten.[2]:S. 146–147 Dennoch werden teilweise die Filme ab 1931[5][4] oder ab 1934[6] dazugerechnet. Auch die Angaben zur Anzahl der Filme variieren. Meist heißt es, es gebe mehr als 150 Specialties, während Smith selbst von mehr als 300 schrieb[7]. Andere Autoren schrieben, Smith habe etwa 300 Filme gemacht.[3] Gemäß der Liste unten gibt es 209 Specialties; Smith hat etwa 80 weitere Kurzfilme produziert.[2]:S. 146–147

Die folgende Liste folgt der von Leonard Maltin.[2]:S. 148–154 Eine Liste von Bernard A. Drew[8] ist praktisch gleich, nur fehlen dort zwei oder drei Filme, darunter Romance of Radium.

Weitere Informationen Nr., Titel ...
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Rezeption und Folgen

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Auszeichnung und Nominierungen

Mit den Specialties gewann Pete Smith 1938 einen Oscar für Penny Wisdom in der Kategorie Bester Kurzfilm – Farbe[9] und 1941 einen für Quicker’n a Wink in der Kategorie Bester Kurzfilm (1 Filmrolle).[10] Zusätzlich war er weitere elf Mal für Kurzfilme aus dieser Reihe nominiert, nämlich 1937 für Wanted – A Master,[11] 1938 für Romance of Radium,[9] 1942 für Army Champions,[12] 1943 für Marines in the Making,[13] 1944 für Seeing Hands,[14] 1945 für Movie Pests,[15] 1947 für Sure Cures,[16] 1948 für Now You See It,[17] 1949 für You Can’t Win,[18] 1950 für Water Trix[19] und 1951 für Wrong Way Butch.[20]

1954 erhielt er einen Ehrenoscar für seine witzigen und scharfzüngigen Beobachtungen zum amerikanischen Leben in seiner Serie Pete Smith Specialties.[21]

MGM und Pete Smith wurden für den Beitrag zur US-amerikanischen Arbeitssicherheit, den der Film Wrong Way Butch darstellte, vom Arbeitsministerium der Vereinigten Staaten ausgezeichnet.[22]

Die Umfragen

Ab Ende der 1930er Jahre wurden die Kinobesitzer befragt, welche Kurzfilmserien sie als am besten für ihr Geschäft einstuften. Anfangs wurde dabei eine Rangliste über alle Kurzfilme ermittelt, später wurde zwischen Zeichentrickfilmen wie Bugs Bunny oder Tom und Jerry und Live Action Kurzfilmen unterschieden. Zur Auswertung 1948 gab die Zeitschrift Showmen’s Trade Review die bis dahin erzielten Plätze der Specialties eingeschränkt auf Live Action an. 1938 und ab 1944 war dies für die Specialties immer der erste Platz. In den Jahren von 1939 bis 1943 waren es Plätze zwischen zwei und fünf, was das Journal auf den Krieg zurückführte.[23] 1952 gewannen die Specialties laut Variety diese Kategorie das achte Mal, bei der Umfrage des Motion Picture Herald sogar das neunte Mal in Folge.[24]

Die Specialties als Lehrfilme

Verschiedene Bücher über Lehrfilme stuften mehrere der Specialties als für die Lehre geeignet ein. So empfahl die Non-Profit-Organisation Teaching Film Custodians in ihrer Auflistung aus dem Jahr 1954 19 der Filme in verschiedenen Kategorien, darunter Sport, Sicherheit, Gesundheit, Psychologie und Wissenschaft.[25]

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Einzelnachweise

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