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Peter Axen

schleswig-holsteinischer Jurist, Philologe, Humanist und Diplomat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Peter Axen (* 16. Juli 1635 in Husum; † 23. Februar 1707 in Schleswig) war ein deutscher Philologe, Humanist und Diplomat in Schleswig-Holstein.

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Axen wurde als sechstes von zwölf Kindern einer angesehenen evangelischen Familie in Husum geboren. Sein Vater war Titus Axen (1602–1662), Bürgermeister von Husum und Hamburger Domherr. Seine Mutter Elsabe Petersen (1607–1644) war die Tochter des Husumer Kaufmanns und Ratsherren Peter Petersen (1576–1679).

Nach dem Besuch der Stadtschule in Husum besuchte er die Gelehrtenschulen in Flensburg und Lüneburg. Danach studierte er Rechtswissenschaften und Schöne Künste an den Universitäten zu Helmstedt (1653–1655), Leipzig (1658), Jena (1662) und Padua (1668).

1659 war er Hofmeister der Herren von Pfuhl in Eisleben und seit 1663 Hofmeister des Barons Heinrich von Friesen. Er bereiste in dieser Eigenschaft 1663, 1664 und 1665 Frankreich sowie zwischen 1667 und 1668 Italien. Zugleich war er seit 1663 Sekretär des Herzogs Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf in Schleswig. Als herzoglicher Reisesekretär nahm er 1666 in Kopenhagen an der Vermählung des sächsischen Kurprinzen Johann Georg III. mit der dänischen Prinzessin Anna Sophie teil. Seit 1673 mit diplomatischen Aufgaben betraut, hielt er sich 1677 als herzoglicher Legationssekretär am kurfürstlich-sächsischen Hof in Dresden und um 1680 am königlich-dänischen Hof in Kopenhagen auf. Daneben bereiste er die Niederlande und Großbritannien.

Am 7. Juli 1670 heiratete er Anna Catharina Boje (1651–1687),[1][2] eine Tochter des Hofmeisters, herzoglichen Landvogts von Norderdithmarschen und Kriegskommissars Johannes Boje (Boye) (1612–1668) und Anna von Hatten (Rendsburg 1622–1684). Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen aber nur drei überlebten. Noch im selben Jahr ließ er sich als Hof- und Landgerichtsadvokat in Schleswig nieder, wo er bis zu seinem Tod 1707 blieb. Er besaß eine hervorragend ausgestattete Bibliothek, in der sich unter anderem ein Kodex des Cornelius Nepos befand.

In seinem Testament vom 2. April 1705 stiftete er der Gelehrtenschule, dem Armenkasten und der Kirche St. Marien zu Husum jeweils 300 lübische Mark und dem Armen- und Altenstift Gasthaus zum Ritter St. Jürgen 950 lübische Mark.

Er wurde in einer Gruft unterhalb des Querschiffes im St. Petri-Dom zu Schleswig bestattet.

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Werke

Peter Axen war Verfasser akademischer Schriften.[3] Daneben war er Herausgeber[4] und Verfasser mehrere Leichenpredigten, unter anderem für Christof von Pfuhl[5] und Helene von Kerssenbrock.[6] Bekannt wurde er durch die Übersetzung der Historia pacis inter Ludovicum XIV. et Philippum IV des Galeazzo Gualdo Priorato aus dem Italienischen (1667)[7] sowie als Herausgeber der Fabeln des Phaedrus (1671).[8]

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Literatur

  • Axenius, Petrus. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 2, Leipzig 1732, Sp. 2282 f.
  • Johann Moller: Cimbria literata sive Scriptorum ducatus utriusque Slesvicensis et Holsatici historia literaria tripartite. Band 1. Moller, Kopenhagen 1744.
  • Axen (Petr.). In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Band 1: A–C. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1750, Sp. 672–673 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Axen (Petrus) Johann Christoph Adelung (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexico, worin die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden. Band 1, Gleditsch, Leipzig 1784, Sp. 1293–1294 (digitale.bibliothek.uni-halle.de).
  • Johann Heinrich Stepf: Gallerie aller juridischen Autoren von der ältesten bis auf die jetzige Zeit. Band 1. Lauffer, Leipzig 1820.
  • Emil Julius Hugo Steffenhagen: Axen, Peter. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 707.
  • Rudolf Eckart: Lexikon der niedersächsischen Schriftsteller von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Zickfeldt, Osterwieck 1891.
  • Thomas Otto Achelis: Matrikel der schleswigschen Studenten 1517–1864. Band 1, Gads, Kopenhagen 1966, S. 125 (Nr. 2502).
  • J. Henningsen: Das Stiftungsbuch der Stadt Husum. Eine Urkundensammlung. Jebens, Husum 1904.
  • Heinrich Grimm: Axen, Peter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 471 (Digitalisat).
  • Hermann Kellenbenz: Axen, Peter. In: Olaf Klose (Hrsg.): Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 1, Wachholtz, Neumünster 1970, S. 50–51.
  • Christian Ulrich Beccau: Geschichte Husums bis zur Ertheilung des Stadtrechts nebst der Stadtverfassung von Husum. Unveränderter Nachdruck von 1840 und 1854. Lühr und Dircks, St. Peter-Ording 1988, S. 356–361.
  • Claudius Loose: Petrus Axen als Reisesekretär Herzog Christian Albrechts von Schleswig-Holstein-Gottorf während dessen Hamburger Exils (1677). Nach der Überlieferung im Gutsarchiv Nehmten. In: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte. Band 146 (2021) S. 142–164.
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Einzelnachweise

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