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Phatische Kommunikation

Sprechakte mit ausschließlich sozialer Funktion Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Phatische Kommunikation (phatic communication) oder phatische Kommunion (phatic communion) bezeichnet Sprechakte, die ausschließlich eine soziale Funktion erfüllen, im Gegensatz zu Informationsgesuchen, Mitteilungen oder Befehlen. Unter anderem können Grußformeln, Floskeln und Füllwörter zur phatischen Kommunikation gezählt werden.

Beispiel für phatische Kommunikation bei der Moderation einer Veranstaltung: „So, es geht los, danke für eure Geduld. Ähm, genau, ich begrüße euch ganz herzlich […]“
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Begriffsgeschichte

Der Begriff geht auf den polnischen Anthropologen Bronisław Malinowski zurück, der ihn im Jahr 1923 als phatic communion prägte. Er definiert phatische Kommunion als „eine Art der Rede, bei der durch den bloßen Austausch von Wörtern Bande der Gemeinsamkeit geschaffen werden“.[1]

In Roman Jakobsons Theorie der Sprachfunktionen wird bei der phatischen Funktion der Sprache die „Einstellung auf den Kontakt“ hervorgehoben. Sie zeige sich in einem Austausch von ritualisierten Formeln, die „keinen anderen Zweck haben, als die Kommunikation fortzusetzen“. Als Beispiele zitiert er Sätze der Schriftstellerin Dorothy Parker:

›Also!‹ sagte der junge Mann. ›Also!‹ sagte sie. ›Also, da sind wir jetzt‹, sagte er. ›Da sind wir‹, sagte sie, ›nicht wahr?‹ ›Und ob, da sind wir‹, sagte er, ›Jupp! Da sind wir.‹ ›Also!‹ sagte sie. ›Also!‹, sagte er, ›also.‹[2]

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Literatur

  • Gunter Senft: Phatic communion (PDF; 47 kB). In: Gunter Senft, Jan-Ola Östman, Jef Verschueren (Hrsg.): Culture and language use. John Benjamins, Amsterdam 2009, ISBN 978-90-272-0779-1, S. 226–233.

Einzelnachweise

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