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Pierre Saintons
französischer Schauspieler, Jazzmusiker, Dramatiker und Kampfkünstler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Pierre Saintons (* 1. Januar 1949) ist ein französischer Schauspieler, Jazzmusiker, Dramatiker und Kampfkünstler. Er gilt als vielseitiger Charakterdarsteller des französischen Kinos und Theaters, dessen Karriere von der Avantgarde über das populäre Boulevardtheater bis hin zur hochspezialisierten Synchronisation (Voxographie) reicht.
Leben und Ausbildung
Saintons wurde am Neujahrstag 1949 geboren.[1] Er erhielt seine dramatische Ausbildung am renommierten Cours Charles Dullin, einer Schule, die für ihre klassische Strenge und die Betonung der physischen Präsenz des Schauspielers bekannt ist.[2]
Parallel zu seiner künstlerischen Laufbahn verfolgte Saintons eine intensive Karriere im Kampfsport. Er ist Träger des 4. Dan im Karate (Schwarzer Gürtel). Diese Expertise nutzte er nicht nur für seine physische Darstellung auf der Bühne, sondern auch als Choreograf für dramatische Kampfszenen.[3]
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Karriere
Zusammenfassung
Kontext
Theater
Saintons' Theaterkarriere ist durch eine ausgeprägte Dichotomie gekennzeichnet. Einerseits feierte er Erfolge im kommerziellen Boulevardtheater, etwa als Clovis in Folle Amanda (Regie: Jacques Charron) am Théâtre des Bouffes Parisiens.[4] Andererseits engagierte er sich in anspruchsvollen, politischen Produktionen. Besonders hervorzuheben ist seine Darstellung des schwarzen Revolutionärs Sasportas in Heiner Müllers Der Auftrag (La Mission) am Théâtre des Quartiers d’Ivry.[4]
Im Bereich des Musiktheaters übernahm er die Titelrolle in Black Mikado, einer modernen, afro-karibischen Adaption von Gilbert und Sullivan.[1]
Film und Fernsehen
Im Kino der 1970er Jahre war Saintons häufig in politischen Verschwörungsthrillern zu sehen. In Henri Verneuils Klassiker I wie Ikarus (1979) spielte er eine Rolle in der Sequenz, die das Milgram-Experiment darstellt.[1]
In den 1980er Jahren wirkte er in großen Produktionen der Belmondo-Ära mit, darunter Der Profi (1981), in dem er den Präsidenten N'Djala verkörperte.[4] Seine Vielseitigkeit bewies er zudem in Grenzgängen des Kinos, wie in Walerian Borowczyks Lulu (1980) in der Rolle des Kungu Poti.
Im Fernsehen war er Gast in zahlreichen Erfolgsformaten, von der Krimiserie Navarro (Episode: Jusqu'au bout de la vie) bis hin zu Médecins de nuit.[3]
Synchronisation (Voxographie)
Saintons ist eine prominente Stimme in der französischen Synchronindustrie. Aufgrund seines tiefen, resonanten Stimmtypus wird er oft für autoritäre oder weise Charaktere besetzt, wie in Peter Mensahs Snake Eyes: G.I. Joe Origins (2021) als Blind Master[5] und in Robert Hooks’ Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock als Admiral Morrow.
Er lieh seine Stimme zudem Schauspielern wie Forest Whitaker und Denzel Washington in verschiedenen Produktionen.[5]
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Musik und Autorenschaft
Als Jazzmusiker beherrscht Saintons das Tenorsaxophon und die Mundharmonika. Er tritt regelmäßig in Pariser Jazzclubs auf.[2]
Als Autor verfasste er mehrere Bühnenstücke, darunter L'Étiquette und Délir's. In seinem Blog Derrière le rideau publiziert er regelmäßig Essays über die Ästhetik der Synchronisation und den Alltag des Schauspielers.[6]
Aktuelle Projekte
Im Oktober und November 2025 führte Saintons das Stück Qohelet ou le Blues de l'Ecclésiaste im Temple de Courbevoie auf. In dieser Produktion verbindet er biblische Weisheitstexte mit Blues-Elementen.[7]
Filmographie (Auswahl)
Einzelnachweise
Weblinks
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