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Pinselalgen

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Pinselalgen
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Pinselalgen ist die gemeinsame nicht-taxonomische Bezeichnung für die Mitglieder zweier Rotalgen-GattungenAudouinella (Schwarze Pinselalge,[1] englisch black brush algae) und Rhodochorton.[2][3]

Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik.

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Pinselalgen der Gattung Audouinella

In der Taxonomie des National Center for Biotechnology Information (NCBI) gehören beide Gattungen zur Familie Acrochaetiaceae der Ordnung Acrochaetiales,[4] das Ocean Biogeographic Information System (OBIS) sieht die Gattung Audouinella jedoch in einer eigenen Familie innerhalb dieser Ordnung.[5]

Die Algen bilden Filamente, die in Form von Büscheln wachsen. Die Namensgebung kommt vom Aussehen dieser Algenbüschel, das dem eines Pinsels mit feinen Pinselborsten sehr ähnlich ist.[2][3][1]

Im Zusammenhang mit Pinselalgen werden oft auch die sog. Bartalgen erwähnt, welche die Rotalgen-Gattung Compsopogon (Familie Compsopogonaceae in der Ordnung Compsopogonales[6]) umfassen.[3] Pinselalgen sind im Gegensatz zu den Bartalgen (mit ihren gekräuselten Filamenten) kürzer und sehen wie feine Pinselborsten aus.[3][7] Allerdings werden die Schwarzen Pinselalgen (Audouinella sp.) gelegentlich in der englischen Literatur auch als black beard algae, BBA Schwarzbartalgen bezeichnet.

Darüber hinaus wird die Spezies V. lanosa der Rotalgen-Gattung Vertebrata (Klasse Florideophyceae) als Pinselbüschelalge bezeichnet. Schließlich wird noch die Spezies P. capitatus der Gattung Penicillus auch Rasierpinsel-Alge genannt,[8] ist aber eine Grünalge aus der Klasse Chlorophyceae.

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Beschreibung und Maßnahmen gegen Bewuchs

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Die natürliche Farbe von Pinselalgen reicht von Dunkelgrün über Graustufen bis zu Tiefschwarz.[2][1] Erst wenn man die Algen in Ethanol (Äthylalkohol) oder Essig einlegt, verfärbt sie sich rötlich und geben sich als Rotalgen zu erkennen;[2][3][1] auch abgestorbene Algen färben sich typischerweise rötlich[3] (Nachweis). Zum Leid von Aquarienbesitzern wachsen sie oft auf Gegenständen im Aquarium (Blattränder von Wasserpflanzen, Aquariendekoration, technische Apparaturen, Körner und Steinchen am Bodengrund) stark anhaftend.[2][1] Pinselalgen wachsen gerne auf den Rändern von geschwächten und langsamer wachsenden Wasserpflanzen, sie heften sich auch gerne an deren Wurzeln oder an Steine an.[3] Bei hohem Fischbesatz und wenig oder keiner Bepflanzung überwiegen dann oft die schwarzen Pinselalgen (Audouinella sp.), vor allem bei starker Fütterung (d. h. organischer Belastung) und seltenem Wasserwechsel.[2] Pinselalgen gedeihen besonders in guter Strömung; vermutlich wegen des Nährstoffnachschubs.[3][1]

Pinselalgen können ihren Kohlenstoff-Bedarf aus Hydrogencarbonat decken, wobei Hydroxid-Ionen entstehen. Dies hat zur Folge, dass sich der pH-Wert erhöht und Calciumcarbonat (Kalk) ausfällt. Indem sie diesen Kalk wiederum in ihre Zellwände einbauen, werden die Algen weniger attraktiv für Fressfeinde.[2]

Als Fressfeinde werden Amano-Garnelen (Yamatonuma-Garnele, wiss. Caridina multidentata, synonym Yamato numaebi) und Posthornschnecken genannt.[2]

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Systematik der Acrochaetiales

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Systematik der Acrochaetiales mit den Pinselalgen (sowie der Compsopogonales, nur mit den Bartalgen):

Rhodophyta (Rotalgen)

  • Florideophyceae(N)
    • Nemaliophycidae(N)
      • Ordnung Acrochaetiales Feldmann, 1953(N)
        • Familie Audouinellaceae J.Feldmann, 1962(O) – gem. der Taxonomie des NCBI synonym mit Acrochaetiaceae
        • Familie Acrochaetiaceae Melchior, 1954(N,O)
          • Gattung Acrochaetium Naegeli in Naegeli & Cramer, 1858(N,O) [Chromastrum Papenfuss, 1945(O), Kylinia Rosenvinge, 1909(O)]
          • Gattung Grania Kylin 1944(N,O)
          • Gattung Rhodochorton Nageli, 1862 '1861'(N)
          • Gattung Schmitziella Bornet & Batters in Batters, 1892(N)
          • ohne Gattungszuweisung: Spezies Acrochaetiaceae sp. 1BC(N)
        • Familie Ottiaceae(N)
          • Gattung Ottia Entwisle, Evans, Vis & Saunders 2017(N)
        • nicht-klassifizierte Mitglieder der Ordnung(N)[9]
          • Familie Rhodochortonaceae(O) – gem. der Taxonomie des NCBI synonym mit Acrochaetiaceae
          • Gattung Rhododrewia Clayden & Saunders, 2014(N,O)
          • Gattung Rhodochorton Nägeli, 1862 '1861'(O)
  • Compsopogonophyceae(N)
    • Ordnung Compsopogonales(N)
      • Familie Boldiaceae(N)
      • Familie Compsopogonaceae(N)

Anmerkungen:

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Einzelnachweise

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