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Polyquaternium

komplexe quartäre organische Ammoniumverbindungen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Polyquaternium bezeichnet eine Gruppe von organischen Verbindungen. Vertreter dieser nach INCI benannten Gruppe sind u. a. wegen ihrer filmbildenden und antistatischen Eigenschaften in vielen Körperpflegeprodukten enthalten, z. B. in Shampoos.

Chemie

Als quartäre Ammoniumverbindungen besitzen Polyquaternium-Derivate quartäre Stickstoffatome, d. h. alle vier Wasserstoffatome des Ammonium-Ions sind durch organische Reste ersetzt. Die Verbindungen sind somit kationisch, besitzen also eine positive Ladung. Meist handelt es sich um polymere Moleküle.

Klassifikation

Zusammenfassung
Kontext

Polyquaternium und Quaternium sind, nach der INCI-Nomenklatur, Regel 23, Bezeichnungen für komplexe quartäre Ammonium-Verbindungen.[1] Die verschiedenen Vertreter dieser Gruppe werden durch Ziffern unterschieden. Zum Beispiel Polyquaternium-1, Polyquaternium-42 usw. Der Bindestrich kann auch fehlen.

Weitere Informationen Chemische Identität (englisch) ...
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Funktion

  • Filmbildner: Viele Polyquaternium-Vertreter bilden auf Oberflächen, wie z. B. Haaren oder Fingernägeln, einen zusammenhängenden Film. Der Film soll u. a. schützend und stabilisierend wirken.
  • Antistatika: Sie verringern die elektrostatische Aufladung durch Reibungseffekte, z. B. durch das Kämmen der Haare.
  • Kämmbarkeitshilfen.

Einige Vertreter der Polyquaternium-Gruppe haben zusätzliche Funktionen. So soll z. B. Polyquaternium-2 die Haut geschmeidig machen, Polyquaternium-45, -46 und -47 als Haarfixierungsmittel die Formgestaltung von Frisuren erleichtern.

Risiken

  • Verfärbungen von Wäsche, die mit Polyquaternium in Berührung gekommen ist. Polyquaternium lagert sich nicht nur auf Haut und Haaren, sondern auch auf Wäschefasern ab. Durch die kationische Eigenschaft von Polyquaternium wird die Oberfläche von Wäschestücken positiv geladen. Dies führt in der Waschlauge – die negativ geladen ist – dazu, dass die in der Waschlauge gelösten Farb- oder Schmutzpigmente von den Wäschestücken angezogen werden und sich auf diesen fest ablagern.[4]
  • Polyquaternium-7 enthält – wenn auch nur geringe Mengen – Acrylamid.[5]
  • Langfristig werden Mikrokunststoffen negative Auswirkungen auf marine Lebewesen und darüber hinaus – bei der Aufnahme solcher mit der Nahrung – auch auf den Menschen nachgesagt.[6]
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Einzelnachweise

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