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Premier amalgame

Zusammenlegung der französischen Streitkräfte 1792/93 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Premier amalgame
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Die Premier amalgame (Erste Zusammenlegung – auch als „Première réorganisation“ [Erste Reorganisation] oder „Première formation“ [Erste Formation] bezeichnet) im Jahre 1793 war die größte Veränderung im französischen Heer seit der Aufstellung stehender Regimenter.

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Füsilier eines 1. Bataillons der 1. oder 2. Demi-brigade

Auf Anregung von Edmond Louis Alexis Dubois-Crancé vom 23. Januar 1793 ordnete der Nationalkonvent per Dekret vom 26. Februar und vom 12. August an, den Begriff „Regiment“ durch „Demi-brigade“ (Halbbrigade) zu ersetzen.[1]

In der jungen französischen Republik existierten nach dem Levée en masse zwei verschiedene Armeen. Einmal das stehende Heer der ehemaligen königlichen Armee und dann die zahlreichen Freiwilligenbataillone (Bataillons de volontaires nationaux), die gänzlich ohne Ausbildung waren.

Artikel 2 des Dekrets vom 21. Februar 1793 bestimmte:

„Jede Halbbrigade wird aus einem Bataillon eines vormals genannten „Régiments de ligne“ und zwei Bataillonen Freiwilligen bestehen. Das 1. Bataillon wird dann [z.B.] 1er bataillon du 42e régiment d’infanterie (ci-devant Limousin) genannt werden.“

Im Februar 1793 bestand das französische Heer aus 200.000 Mann, im Juli aus 500.000 Mann, im September aus 732.000 Mann und im Dezember aus 804.000 Mann – aufgeteilt auf 15 Armeen.[2]

Es bestanden zunächst zwei Arten von Truppenkörpern:

  • Die Bataillone, die aus ungezählten Freiwilligen gebildet wurden und die sich die Offiziere aus ihrer Mitte selbst wählten
  • die königliche Armee, aus Regimentern mit nur noch vermindertem Mannschafts- und Offiziersbestand, da ein nicht unbeträchtliche Anzahl der Soldaten desertiert war - einerseits um den Dienst einfach zu beenden und andererseits um sich der Armee der Emigranten des Comte d’Artois anzuschließen. (Wie z. B. das Régiment Royal-Allemand cavalerie, das nach dem Tod des Königs seinen Treueid für erledigt erklärte und nahezu geschlossen die Armee verließ.) Ein Linienregiment bestand zu diesem Zeitpunkt im Schnitt nur noch aus 2 Bataillonen mit zusammen 1029 Mann.[3]

Auch waren die Schweizer Regimenter, gemäß ihren Kapitulationen entlassen worden und nach Hause zurückgekehrt.

Zweck dieser Zusammenlegung war es, den begeisterten, unausgebildeten und stellenweise disziplinlosen und schwer zu führenden Freiwilligen eine Gerüst aus erfahrenen und besonnenen Soldaten beizugeben, um somit die Kampfkraft der einzelnen Verbände zu stärken.

Umgesetzt werden sollte das Dekret mit der Anordnung vom 10. Januar 1794, war aber zwei Jahre danach immer noch nicht gänzlich abgeschlossen.

Betroffen waren die 198 Bataillone der königlichen Armee, die mit 396 Freiwilligenbataillonen 198 „Demi-brigades de ligne“ bilden sollten. Dazu kamen die vormaligen 15 Jägerbataillone, die mit den „Corps francs à pied“ und den Verbänden der „Infanterie des légions“ zu 15 „Demi-brigades d’infanterie légère“ (Halbbriganden der leichten Infanterie) zusammengefasst wurden. Die Anzahl sollte noch auf 254 „Demi-brigades d’infanterie de ligne“ und 42 „Demi-brigades d’infanterie légère“ erhöht werden, was aber nicht erreicht wurde. Zwischen 1793 und 1796 konnten lediglich 209 Demi-brigades aufgestellt werden. Bei der leichten Infanterie konnten sieben nicht aufgestellt werden, sodass die Gesamtzahl dann bei 35 lag.

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Zweite Zusammenlegung (Deuxième amalgame)

Die Zweite Zusammenlegung ab dem 8. Januar 1796 bestand nur noch darin, die bisherigen „Demi-brigades de bataille“ in „Demi-brigades d’infanterie“ umzubenennen und dabei mit einer neuen Nummer zu versehen. Die bisherigen Namen der einzelnen Bataillone fielen weg, sie wurden jetzt nur noch als 1., 2. und 3. Bataillon bezeichnet. Bei der 1803 erfolgten Rückbenennung in „… régiment d’infanterie“ wurden der Einfachheit halber die Nummern der jeweiligen „Demi-brigade d’infanterie“ übernommen und so die eigentliche Traditionslinie unterbrochen, was aber später so hingenommen wurde.

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Nr. 1 bis Nr. 50

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Nr. 51 bis Nr. 100

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Nr. 101 bis Nr. 150

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Nr. 151 bis Nr. 211

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Demi-brigades provisoires (Provisorische Halb-Brigaden)

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Aus den Freiwilligenbataillonen wurden 15 dieser provisorischen Demi-brigades gebildet. Sie gingen in den „Demi-brigades de deuxième formation“ auf.

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Demi-brigades créées sous diverses dénominations (Anderweitig benannte Halb-Brigaden)

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Aus den Freiwilligenbataillonen wurden 23 dieser „anderweitig benannte“ Demi-brigades gebildet. Sie gingen in den „Demi-brigades de deuxième formation“ auf.

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Demi-brigades d’infanterie légère (Leichte Infanterie-Halbbrigaden)

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Im Zuge der Ersten Zusammenlegung wurden „25 demi-brigades légères“ und „9 demi-brigades légères bis“[4] aufgestellt.

Weitere Informationen Leichte Infanterie Halb-Brigaden ...
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Literatur

  • JB Duvergier: Lois, décrets, ordonnances, règlements, avis du conseil d’État. volume 5
  • Eugène Bardin: Dictionnaire de l’armée de terre.
  • Adrien Pascal: Histoire de l’armée et de tous les régiments. Paris 1860
  • Victor Louis Jean-François Belhomme: Histoire de l’infanterie en France. éditeur: H. Charles-Lavauzelle. Limoges o. J.
  • Louis Susane: Histoire de l’ancienne infanterie française. éditeur: J. Corréard, Paris 1856
  • Francesco Frasca: Les Italiens dans l’armée française: Recrutement et incorporation (1796–1814).
  • Henri Victor Dollin du Fresnel: Un régiment à travers l’histoire, le 76e, ex-1er léger.
  • Jean-Baptiste Avril: Avantages d’une bonne discipline, et moyens de l’entretenir dans les corps. S. 257 ff.

Einzelnachweise und Anmerkungen

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