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Pro Bowl
All-Star-Spiel der nordamerikanischen National Football League (NFL) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Pro Bowl (seit 2023 die Pro Bowl Games) ist das All-Star-Spiel der nordamerikanischen National Football League (NFL). Er wurde offiziell AFC-NFC Pro Bowl genannt, weil die Teams fest nach der Conference der gewählten Spieler zusammengestellt wurden, zwischenzeitlich von 2014 bis 2016 wurden die Teams in einem Draft zusammengestellt. Bis 2009 fand er als letztes Spiel der Saison statt, für gewöhnlich eine Woche nach dem Super Bowl, seitdem in der Woche zwischen den Conference Championship Games und dem Super Bowl. Von 1980 bis 2009 wurde der Pro Bowl alljährlich im Aloha Stadium in Honolulu ausgetragen. Ab 2010 sollte der Pro Bowl nicht mehr fest nach Honolulu vergeben werden, sondern an wechselnden Spielorten stattfinden.[1] Von dieser Idee nahm die NFL allerdings bereits nach einem Spiel in Miami zunächst wieder Abstand. Von 2017 bis 2020 fand der Pro Bowl im Camping World Stadium in Orlando statt. Für Spieler, Coaches, Schiedsrichter und Cheerleader ist es ehrenvoll, für die Teilnahme an der Pro Bowl nominiert zu werden.



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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Ein All-Star-Spiel zwischen dem neuen Meister der Liga und einer Auswahlmannschaft wurde erstmals im Januar 1939 (am Ende der Saison 1938) dem NFL-Spielplan hinzugefügt. Im ersten Spiel auf dem Wrigley Field in Los Angeles schlugen die New York Giants eine Auswahlmannschaft aller NFL-Teams (mit vereinzelten Spielern der Los Angeles Bulldogs und der Hollywood Allstars).
Die NFL reformierte den Pro Bowl 1951, von nun an wurde sie zu einem Wettkampf zwischen zwei All-Star-Teams der einzelnen Ligen: „American“ gegen „National“ (1951–1953), „Eastern“ gegen „Western“ (1954–1970) und seit 1971 aufgrund des Zusammenschlusses von NFL und AFL zur NFL, analog zum Super Bowl, ein Spiel der „AFC“ gegen die „NFC“.
Die Stimmrechte für die Auswahl der teilnehmenden Spieler werden zu je einem Drittel auf Spieler, Trainer und die Öffentlichkeit verteilt. Fans können während der Saison auf der NFL-Webseite am „Pro Bowl Ballot“ teilnehmen.
Der Coachingstaff (Trainerstab) für die beiden Pro-Bowl-Teams setzte sich bis 2009 aus den Staffs der jeweiligen Verliererteams der Championship-Spiele zusammen, sozusagen den Verlierern der Play-off-Halbfinalbegegnungen. Durch die Verlegung des Pro Bowls auf den Sonntag vor dem Super Bowl zeigte sich 2009, dass die Vorbereitungszeit für die Trainer zu kurz war. 2010 wurde deshalb eine neue Regelung eingeführt. Auswahltrainer wurde nun der Head Coach eines Teams, welches bereits in den Divisional Play-offs (dem „Viertelfinale“) ausgeschieden war. Da in dieser Runde pro Conference jeweils zwei Teams ausscheiden, wird nun derjenige Head Coach Auswahltrainer, dessen Mannschaft in der Regular Season erfolgreicher war. Weisen beide Teams dieselbe Saisonbilanz auf, entscheidet die Play-off-Setzliste. Beispiel: In der AFC schieden in der Saison 2010 die New England Patriots und die Baltimore Ravens in den Divisional Play-offs aus. Die Patriots hatten eine Saisonbilanz von 14:2, die Ravens von 12:4. Also wurde der Head Coach der Patriots, Bill Belichick, Auswahltrainer der AFC beim Pro Bowl am 30. Januar 2011.
Im September 2022 gab die NFL die Abschaffung des Pro Bowl bekannt und kündigte stattdessen die „Pro Bowl Games“ mit einem Flag-Football-Spiel zwischen AFC- und NFC-Champion an.[2]
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Regelunterschiede
Zusammenfassung
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Beim Pro Bowl werden leicht abgeänderte Regeln verwendet, um das Spiel sicherer zu machen.[3][4]
- Keine Motions oder Shifts der Offense-Line.
- In jeder Offense-Formation muss ein Tight End und ein Runningback aufgestellt sein.
- Intentional Grounding durch den Quarterback wird nicht bestraft.
- Die Defense spielt immer im 4-3-System (vier Defensive Linemen und drei Linebacker), Cover 2 ist erlaubt
- Wide Receiver dürfen nach dem Snap nicht attackiert werden (Bump-and-run), außer der Spielzug beginnt innerhalb der letzten fünf Yards vor der Endzone.
- Attacken auf den Quarterback (Blitz) sind nicht erlaubt.
- Beim Punt, Field Goal oder Point after Touchdown (PAT) darf der kickende Spieler nicht attackiert werden.
- Es gibt keine Kickoffs, stattdessen wird der Ball nach jedem Punktgewinn und zu Beginn eines jeden Viertels an der 25-Yard-Linie platziert. Auch auf den Free-Kick nach einem Safety wird verzichtet.
- Two-Minute Warning in jedem Viertel.
- Die Play Clock startet bei 35 statt bei 40 Sekunden.
- Innerhalb der letzten 2 Minuten jedes Viertels wird die Uhr angehalten, falls die Offense keinen Raumgewinn erzielen kann.
- Die Roster bestehen aus 44 Spielern.
- Nach unvollständigen Pässen startet die Uhr auf Signal des Referees wieder (nur außerhalb der letzten zwei Minuten im zweiten Viertel und der zweiten Overtime und außerhalb der letzten 5 Minuten im vierten Viertel und der vierten Overtime).
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Kritik
Zusammenfassung
Kontext
Der Pro Bowl geriet zu Beginn der 2010er Jahre heftig in die Kritik der Medien, Fans und auch der NFL selbst. Die Kritik zeigte sich unter anderem darin, dass es in naher Vergangenheit nicht gelang, das Stadion auszuverkaufen. Außerdem äußerten viele Fans Kritik über den fehlenden Einsatz der Spieler. Ein weiterer wichtiger Grund war, dass ab 2010 der Pro Bowl nicht mehr nach, sondern vor dem Super Bowl ausgetragen wurde: Die Folge war, dass jene Spieler, die im Super Bowl antraten, vom Pro Bowl entschuldigt wurden. Dies trug naturgemäß dazu bei, dass im Pro Bowl viele herausragende Spieler nicht mehr mitwirkten.
Nachdem beim Pro Bowl im Jahr 2012 aufgrund des sehr schwachen Einsatzes der Spieler bereits nach einigen Minuten Pfiffe und Unmutsbekundungen der Fans zu hören waren, stellte der Commissioner der NFL, Roger Goodell, sogar den Pro Bowl an sich in Frage:
“We're either going to have to improve the quality of what we're doing in the Pro Bowl or consider other changes or even considering eliminating the game if that's the kind of quality game we're going to provide.”
„Wir müssen entweder die Qualität dessen, was wir beim Pro Bowl tun, anheben oder über andere Änderungen nachdenken. Wir müssen uns sogar Gedanken über die Abschaffung des Pro Bowls machen, falls wir weiter Spiele dieser Qualität abliefern.“
Nachdem in Folge des Pro-Bowl-2012-Spiels Gespräche mit der National Football League Players Association (NFLPA, Spielergewerkschaft) geführt wurden, in welcher die Gewerkschaft deutlich machte, dass die Spieler das Spiel beibehalten möchten, arbeitete man zusammen ein neues Konzept aus, welches sich vom System der Conference-Teams abwendet und auf einem Draft aus allen gewählten Spielern basiert. Die erste Ausgabe des Pro Bowls mit dem neuen System im Jahr 2014 war durch ein kämpferisches Auftreten der Defenses und einen spannenden Spielverlauf geprägt, sodass die Verantwortlichen zufrieden waren.[5]
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Wahlsystem selbst, in dem ein Drittel der Pro-Bowl-Wahl von den Fans bestimmt ist. Dies trägt dazu bei, dass Spieler aus populären Großstadtteams eine größere Chance haben.[6] Spieler aus der Pro Football Hall of Fame, die trotz herausragenden Leistungen nur ein Mal in den Pro Bowl gewählt wurden, waren u. a. Ray Nitschke von den Green Bay Packers sowie John Riggins, der seine einzige Nominierung als Mitglied der New York Jets schaffte und während seines Karrierehöhepunkts bei den Washington Redskins nie gewählt wurde.
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Outfits
Bis einschließlich 2013 wurde wie folgt verfahren: Das Team der Conference, die in der Saison zuvor den Super-Bowl-Gewinner stellte, war Heimmannschaft. Die Traditionsfarbe der NFC war blau, die der AFC rot. Jeder Pro-Bowl-Spieler trägt den Helm seines NFL-Teams und hat Aufnäher seines Team-Logos auf dem Jersey. Er trägt die gleiche Trikotnummer wie in seinem eigenen Team, wobei die doppelte Vergabe von Nummern erlaubt ist. Die Headcoaches trugen bis 2009 traditionell entsprechend rote oder blaue Hawaiihemden.
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Besonderheit
Der Begriff All Star wird beim Pro Bowl durch die NFL offiziell nicht geführt. Unter All-Star-Spiel versteht man eigentlich das bis 1969 ausgetragene „American Football League All-Star Game“. Da es sich bei dem Pro Bowl aber um das Auswahlspiel der beliebtesten/besten Spieler einer Saison handelt, steht es damit einem All-Star-Spiel gleich, wie es zum Beispiel in der MLB ausgespielt wird.
Ergebnisse
Zusammenfassung
Kontext
NFL All-Star Games (1938–1942)
- In diesen Partien wurde kein Spieler als Most Valuable Player gekürt
- 1943–1950 – Keine Spiele
NFL Pro Bowls (1951–1970)
AFC – NFC Pro Bowls (1971–2013)
Draft Pro Bowls (2014–2016)
Der Pro Bowl war immer wieder in die Kritik geraten. Zum einen, weil es die Spieler selbst für ein All-Star-Spiel mit ihrer Einstellung zu locker nahmen, und zum anderen, weil durch die Regelung, dass aus den beiden Conferences auf jeder Position gleich viele Spieler dabei sein müssen, nicht immer die Besten gewählt wurden.[9] Die NFL überarbeitete deshalb das Konzept, und in der Saison 2013 bis zur Saison 2015 wurden die Teams nach einem neuen Format zusammengestellt. Außerdem gab es leicht veränderte Spielregeln. Die Teams traten nicht mehr in zwei Conference-Equipen an (AFC gegen NFC), sondern wurden von zwei Hall of Famern ausgewählt.[9][10]
AFC – NFC Pro Bowl (2017–2022)
Am 2. Juni 2016 wurde bekannt gegeben, dass ab dem Pro Bowl 2017 wieder Auswahl-Mannschaften der beiden Conferences gegeneinander spielen werden.[11] Der Pro Bowl 2021 wurde pandemiebegingt nicht ausgetragen. An dessen Stelle wurde ein Multiplayer-Spiel über Madden NFL 2021 mit Vertretern beider Conferences durchgeführt, welches die NFC mit 32:12 gewann. Bei der Siege-Statistik ist dies nicht berücksichtigt.
Pro Bowl Games (seit 2023)
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Weblinks
Commons: Pro Bowl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- nfl.com: Pro Bowl Games (englisch)
Einzelnachweise
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