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Pulverkammer

Gebäude zur sicheren Aufbewahrung von Schießpulver oder anderen Explosivstoffen, zum Schutz gegen Feuchtigkeit und eine Explosion bewahrt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Pulverkammer
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Eine Pulverkammer (ursprünglich allgemein für Munitionsraum), auch Krautkammer[1] genannt, ist in Kriegsschiffen der Raum, in dem die Munition gelagert wird.

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Längsschnitt durch die österreichische Fregatte Novara mit der Lage der Pulverkammer (Powder Magazine) unten links

Zur Zeit der Segelschifffahrt befand sich dieser Raum, die Krautkammer, wie sie damals hieß,[2] weit unter der Wasserlinie im untersten und hintersten Teil des Schiffes; bei sehr großen Kriegsschiffen gab es noch einen weiteren Verschlag für die Munition im Vorderschiff.

Die Fässer mit dem Schießpulver wurden in der Regel nicht stehend, sondern liegend in Reihen übereinander in der Krautkammer aufgestapelt. Damit sie nicht verrutschten und vielleicht auch so besser gehandhabt werden konnten, waren Lederstreifen zwischen sie gelegt.[3]

Beleuchtet wurde die Krautkammer damals (ganz folgerichtig benannt) mit einer Krautlaterne, die, um die Gefahr einer Explosion so weit wie möglich einzuschränken, aus Horn gefertigt und mit einem engmaschigen Drahtgeflecht verkleidet war. Unter ihr befand sich ein mit Blei ausgekleidetes hölzernes Gefäß mit einer Wasserfüllung. Um die Möglichkeit einer Pulver-Explosion noch weiter zu verringern, wurde später in den Schiffen extra eine Laternenkammer eingebaut, von der aus die Krautkammer dann indirekt ihr Licht durch verglaste Öffnungen in der Trennwand erhielt.

Bei bedrohlichem Feuer im Schiff, was ja damals bei Kampfhandlungen recht oft vorkam, konnte die Krautkammer unter Wasser gesetzt werden. Dafür befanden sich in der Schiffswand Metallrohre mit Ventilen, die dann im Notfall geöffnet wurden.

Durch Explosion der Pulverkammer zerstörte Schiffe:

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Literatur

  • Konrad Reich, Martin Pagel: Himmelsbesen über weißen Hunden: Wörter und Redensarten, Geschichten und Anekdoten – ein Lesebuch für Halbmänner und erwachsene Leute, die sich vom Schiffsvolk und dem Seewesen deutlichere Begriffe verschaffen wollen – neu ins Gespräch gebracht und erkläret, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, Berlin 1981
  • Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexikon: Ein Hausschatz für das deutsche Volk (Zweiter Band), Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig 1870 (Nachdrucke von insgesamt 5 Bänden: Aalen 1963, Darmstadt 1970 und Kettwig 1987)
  • Eduard Bobrik: Allgemeines Nautisches Wörterbuch mit Sacherklärungen: Deutsch; Englisch; Französisch; Spanisch; Portugiesisch; Italienisch; Schwedisch; Dänisch; Holländisch, Verlag Robert Hoffmann, Leipzig 1858
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Wiktionary: Pulverkammer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

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