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Raaberkreuz

Flurkreuz, errichtet nach Rückeroberung der Festung Raab 1598 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Raaberkreuz
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Als Raaberkreuz bezeichnet man Bildstöcke, die nach der Rückeroberung der Festung Raab (Győr im heutigen Ungarn) im Jahr 1598 nach einem Erlass Kaiser Rudolfs II. errichtet wurden. Diese Marterln führen oft auch etwas andere Bezeichnungen wie Raaber Kreuz, Rabakreuz oder Türkenkreuz.

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Raaber Kreuz in Ulrichskirchen-Schleinbach

Geschichtlicher Hintergrund

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Eroberung der Festung Raab 1598

Die Festung Raab geriet im Jahr 1594 durch Verrat des Grafen Hardegg in den Besitz der Türken. Im Jahr 1598 eroberten sie die Habsburger unter dem Kommando von Adolf von Schwarzenberg und Niklas II. Pálffy ab Erdőd[1] wieder und drängten die Türken wieder ostwärts, was einen großen Erfolg während des Langen Türkenkrieges bedeutete. Im Folgejahr wurde Schwarzenberg zum Reichsgrafen ernannt.

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Inschrift eines Raaberkreuzes (St. Bernhard, Niederösterreich)

Der Erlass Rudolfs lautete:

„Wir Rudolf der Ander (der Zweite) von Gottes genaden erwälter Römischer Khayser etc. etc. geben euch gnediglich zu vernemen: Demnach durch sonder Gnad Gottes die vestung Raab widerumben in unser Hand kommen, … empfehlen wir hiemit Euch allen dass Ihr Gott zu Ehrn und Danksagung an Straßen, Pässen, Wegschaiden umbgfallene oder von bosshaftigen Leüthen und Bildstürmern nidergerissene stainerne oder andere Creutz und pet Marter Säulen wiederumb aufrichtet und darein mit leslichen schwarzen Buchstaben volgende Schrifft machen lasset:“

„Sag Gott dem Herrn Lob und Danck
dass Raab wieder kommen in der Christen Handt,
den Neun und zwainzigsten Martii im 1598 – Jahr.“

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Die Raaberkreuze

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Mit dem Text der Verordnung wurden zahlreiche Tabernakelbildstöcke in Ostösterreich errichtet; aber auch alte Marterln wurden mit dieser oder ähnlichen Inschriften erweitert.

Weitere Informationen Bild, Ort und Anmerkung ...

Auch in den letzten Jahrzehnten gingen noch Inschriften verloren. So war zwar die Raaberkreuz-Inschrift[10] einer beim Wiener Neustädter Ungartor stehenden Wegsäule beim Abriss der Wegsäule im 19. Jahrhundert gerettet worden und im 20. Jahrhundert eingelassen in die Umfassungsmauer einer Grünfläche bei einer PSK-Filiale in der Ungargasse 35 erhalten geblieben.[11] Seit jenes Gebäude abgerissen und 2019 durch eine private Wohnanlage ersetzt wurde, ist die Inschrift jedoch verschollen.[12]

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Literatur

  • Pia Maria Plechl: Gott zu Ehrn ein Vatterunser pett, Bildstöcke, Lichtsäulen und andere Denkmale der Volksfrömmigkeit in Niederösterreich. Verlag Herold, Wien / München 1971.

Einzelnachweise

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