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Rathaus Velbert
Verwaltungsbau in der Stadt Velbert im Kreis Mettmann (Nordrhein-Westfalen) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Rathaus Velbert ist der dritte Verwaltungsbau in der Geschichte der Stadt Velbert im Kreis Mettmann (Nordrhein-Westfalen). Das heutige Rathaus an der Friedrichstraße entstand in mehreren Bauabschnitten zwischen 1927 und 1931 und prägt seitdem das Zentrum der städtischen Verwaltung. Die beiden Vorgängerbauten aus den Jahren 1839 und 1887 existieren nicht mehr; sie wurden aufgrund wachsender Verwaltungsanforderungen und städtebaulicher Neugestaltungen abgerissen. Der aktuelle Bau mit seinem markanten Rathausturm gilt als wichtiger Bestandteil der kommunalen Identität und wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrfach erweitert, umgebaut und modernisiert.[1]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Erstes Velberter Rathaus (1839–1887)
Die Geschichte der kommunalen Verwaltung in Velbert reicht zurück bis an den Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Zuge der napoleonischen Neuordnung wurde Velbert 1806 zur großherzoglich-bergischen Munizipalität und später zur selbstständigen Gemeinde erhoben. Sitzungen des Bürgermeisters, Stadtrates und des Friedensgerichtes fanden zunächst in privaten Räumen statt, da keine öffentlichen Gebäude vorhanden waren.
1832 wurde die Nutzung von Privathäusern für Gerichtssitzungen verboten, sodass die Notwendigkeit eines Gemeinde- und Gerichtshauses entstand. 1838 erwarben Bürger einen Bauplatz an der Ecke Kirch- und Essen-Solinger-Straße (heute Ecke Friedrichstraße/Kolpingstraße). 1839 begann der Bau des ersten Velberter Rathauses, das zugleich Amtsgericht, Gefängnis, Polizeiwache sowie Wohnung des Polizeidieners enthielt.
Der Bau erfüllte über Jahrzehnte zentrale Verwaltungsfunktionen. Als Velbert in den 1850er Jahren stark anwuchs, reichten die Kapazitäten jedoch nicht mehr aus. 1886 beschloss die Stadtverordnetenversammlung den Verkauf des Gebäudes; es wurde am 9. November 1886 versteigert. Nach dem Umzug in das neue Rathaus wurde das alte Gebäude später als Geschäftshaus genutzt und 1967 wegen eines Straßenumbaus abgerissen.
Zweites Velberter Rathaus (1887–1927)
Mit dem Bevölkerungswachstum und der Trennung von Heiligenhaus (1898) wurde ein repräsentativerer Neubau notwendig. 1887 begann der Bau eines großen, historisierenden Rathausgebäudes am Rand des damaligen Marktplatzes. Die Arbeiten erfolgten in zwei Bauabschnitten und wurden 1904 abschließend vollendet.
Dieses zweite Rathaus war architektonisch prägnant und beherbergte neben der Verwaltung auch Polizeibüros, das Amtsgericht und zahlreiche kommunale Einrichtungen. Es prägte das Stadtbild bis zum Ende der 1920er Jahre.
Bereits 1927 wurde jedoch die Abrissgenehmigung erteilt, da der Bau für moderne Verwaltungsabläufe zu klein geworden war und den städtebaulichen Zielen widersprach. Der Abriss erfolgte bis 1930.
Drittes Velberter Rathaus (1927/1930–1999)

Mit der neu angelegten Friedrichstraße sowie einer städtebaulichen Neugestaltung auf Grundlage des 1927 beschlossenen Bebauungsplanes begann die Planung eines modernen Rathauskomplexes. Die Bauausführung erfolgte ab Ende der 1920er Jahre unter Leitung des Architekten Heinrich Hartung.
Der Neubau wurde in zwei Bauabschnitten realisiert:
- Erster Bauabschnitt (1927–1929): Verwaltungsgebäude mit Sitzungssälen, Bürgermeisterdienstzimmer, Amtsgerichtsbereichen und einem markanten, expressionistisch beeinflussten Rathausturm.
- Zweiter Bauabschnitt (1929–1931): Erweiterung des Gebäudes entlang der Thomasstraße, Ausbau des Ratskellers, zusätzliche Dienstzimmer und technische Räume.
Das dritte Rathaus blieb über Jahrzehnte Zentrum der Stadtverwaltung. 1938–1940 wurden weitere Umbauten vorgenommen, darunter die Einrichtung neuer Sparkassenräume. Während des Zweiten Weltkriegs entstanden Schäden, die jedoch repariert wurden.
Nach 1945 folgten fortlaufend Erweiterungen, Debatten über städtebauliche Anpassungen und Modernisierungen. In den 1970er Jahren wurden große Teile der Rathausumgebung verändert; 1999 zog die zentrale Verwaltung in den Neubau am Europaplatz (heute „Rathaus Mitte“) um.[1]
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Nutzungsgeschichte
Sparkasse und Verwaltungsräume
Im Laufe seiner Geschichte beherbergte das Rathaus mehrfach die Stadtsparkasse. Besonders in den 1930er Jahren entstanden neue Kassenräume und Beratungsbereiche. Auch ein Ratskeller war lange Bestandteil des Gebäudes.
Heimatmuseum
Das Velberter Heimatmuseum wurde 1921 im Rathaus gegründet und blieb dort bis 1962 untergebracht. Später zog es in das Schloss Hardenberg um und entwickelte sich zum heutigen Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum[1].
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Rathausturm

Der Turm des dritten Velberter Rathauses wurde im Zuge des ersten Bauabschnitts ab 1927 errichtet und 1939 vollendet. Mit einer Höhe von rund 33,5 Metern bildet er das markanteste Element des Rathauskomplexes und prägt bis heute die Silhouette der Friedrichstraße. Architektonisch folgt er der sachlichen, vertikal betonten Formsprache der späten 1920er Jahre.
Der Turm war ursprünglich nicht nur als Blickfang gedacht, sondern sollte auch interne Funktionsräume aufnehmen, darunter Treppenhausbereiche und technische Räume. Über seine Notwendigkeit wurde in der Bauzeit mehrfach diskutiert, dennoch setzte er sich als städtebaulicher Akzent durch und gilt seitdem als charakteristisches Wahrzeichen des dritten Rathauses.[1]
Weblinks
Commons: Rathaus Velbert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Rathaus Velbert, neanderland.de
Einzelnachweise
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