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Rayen
Ortsteil der Stadt Neukirchen-Vluyn im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rayen ist ein dörflich geprägter Ortsteil der Stadt Neukirchen-Vluyn im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen. Bis 1935 war Rayen eine eigenständige Gemeinde im damaligen Kreis Moers.
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Geographie
Rayen liegt etwa fünf Kilometer nördlich von Vluyn rund um den Rayener Berg. Die ehemalige Gemeinde Rayen besaß eine Fläche von 4,46 km².[1]
Geschichte
Rayen bildete seit dem 19. Jahrhundert eine Landgemeinde in der Bürgermeisterei Rheurdt (ab 1928 Amt Rheurdt). Diese gehörte bis 1857 zum Kreis Geldern und seit 1857 zum Kreis Moers. Am 1. Juli 1935 wurde Rayen nach Neukirchen-Vluyn eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Baudenkmäler
Die Rayener Johanniskirche, die Mühle Rayener Berg, die beiden alten Schulgebäude Eyller Straße 42 und Geldernsche Straße 343 sowie die Hofanlagen Am Honigshuck 34 und Bergweg 16 stehen in Rayen unter Denkmalschutz.
Kultur
Zusammenfassung
Kontext
Ein Träger des lokalen Brauchtums ist die St. Martini-Schützenbruderschaft Eyll/Rayen von 1654.
Historischer Bericht zur St. Martini Bruderschaft Eyll-Rayen von 1654
Die St. Martini Bruderschaft Eyll-Rayen blickt auf eine bewegte und traditionsreiche Geschichte zurück, die bis ins Jahr 1654 zurückreicht. Diese Bruderschaft wurde ins Leben gerufen, um den Einwohnern gegenseitige Hilfe zu leisten und die Gemeinschaft gegen Eindringlinge zu schützen. In ihrer ursprünglichen Form fungierte sie als eine Art Bürgerwehr, die für den Schutz der Gemeinschaft sorgte.
Gründung und Frühzeit
Im Jahr 1654 gegründet, erfüllte die St. Martini Bruderschaft ihre Pflichten in einer Zeit, die von zahlreichen Herausforderungen und Bedrohungen geprägt war. Die Bruderschaft spielte eine zentrale Rolle im sozialen Gefüge der Gemeinde, indem sie nicht nur für den Schutz, sondern auch für die Unterstützung der Mitglieder in Notzeiten sorgte.
Französische Besetzung und Säkularisation
Mit der französischen Besetzung des linken Niederrheins ab 1794 und der einhergehenden Säkularisation änderte sich vieles. Kircheneigentum wurde zum Nationaleigentum erklärt, was das kirchliche und bruderschaftliche Leben erheblich beeinträchtigte. In dieser Zeit ruhte die Tätigkeit der Bruderschaft bis zum Jahr 1811.
Neugründung 1811 und kontinuierliche Präsenz
Im Jahr 1811 wurde die St. Martini Bruderschaft erneut gegründet und hat seitdem ununterbrochen bestanden. Auch während des Zweiten Weltkrieges blieb die Bruderschaft, wenn auch nur eingeschränkt, aktiv. Ein bemerkenswertes Beispiel aus dieser Zeit ist der 27. Dezember 1939, als der damalige Hauptmann Johann Kerkhoff die Einnahmen in Höhe von 200,50 Reichsmark an den Vorsitzenden Pfarrer Johannes Jansen übergab. Pfarrer Jansen bat Hauptmann Kerkhoff, den Posten während des Krieges weiterzuführen, was die Kontinuität der Bruderschaft auch in schwierigen Zeiten sicherte.
Hauptmänner und Amtszeiten
Seit der Neugründung im Jahr 1811 hat die Bruderschaft 58 Hauptmänner hervorgebracht. Bis auf wenige Ausnahmen, wie während der Kriegsjahre, betrug die Amtszeit der Hauptmänner lediglich drei Jahre. Erst seit 1974 wurden die Amtszeiten deutlich verlängert. Der erste Hauptmann mit einer verlängerten Amtszeit war Heinrich Mölders, der insgesamt 14 Jahre im Amt war. Die längste Amtszeit hatte Wilhelm Buß, der die Bruderschaft von 1992 bis 2012 als Hauptmann führte. Seit dem Jahr 2024 ist Heinz-Jürgen Meyer der neue Hauptmann der Bruderschaft.
Könige und Königin
Auch in der Rolle der Könige zeigt sich die historische Tiefe der Bruderschaft. Seit 1811 gab es 41 Könige und seit kurzem auch eine Königin. Während Hans Leesker mit sieben Jahren Amtszeit als König lange regierte, wurde diese Dauer von Christian Roosen übertroffen, der von 1842 bis 1858 und von Franz Deselaers, der von 1870 bis 1886 jeweils 16 Jahre amtierte. Die längste Regentschaft hatte Johann Koenen, der aufgrund der Kriegsjahre von 1924 bis 1947, also insgesamt 23 Jahre, König war.
Veränderungen und Modernisierungen
Die Satzungen der Bruderschaft haben sich im Laufe der Jahre deutlich verändert. Während 1969 nur männliche Mitglieder ab 18 Jahren, die der Pfarrgemeinde St. Maria Himmelfahrt angehörten, zugelassen waren und auswärtige Mitglieder die Königswürde nicht erlangen konnten, hat sich dies grundlegend geändert. Heute, laut der Satzung von 2024, können Personen aller christlichen Konfessionen auch außerhalb des Gemeindebezirks und ohne Altersbeschränkung Mitglied werden. Zudem wurde eine Jungschützenabteilung für Mitglieder im Alter von 16 bis zum vollendeten 30. Lebensjahr eingeführt.
Zusammenarbeit und Vernetzung
Um die Bruderschaft weiter zu öffnen und zu modernisieren, ist die St. Martini Bruderschaft seit vielen Jahren Mitglied im Bund der historischen Schützenbruderschaften. Zudem ist sie im Stadtbund der Bruderschaften Kamp-Lintfort aktiv, beteiligt sich am Stadtschützenfest und pflegt den Kontakt zu Nachbarbruderschaften im Gemeindegebiet Rheurdt.
Fazit
Die St. Martini Bruderschaft Eyll-Rayen hat in ihrer langen Geschichte zahlreiche Wandlungen durchlaufen und sich stets den Herausforderungen ihrer Zeit angepasst. Von ihrer Gründung im Jahr 1654 über die schwierigen Zeiten der Säkularisation und der Weltkriege bis hin zu den modernen Veränderungen zeigt die Bruderschaft eine beeindruckende Kontinuität und Anpassungsfähigkeit. Heute steht sie als offener und inklusiver Verein da, der die Traditionen bewahrt und zugleich die Gemeinschaft stärkt.
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Sport
Der örtliche Sportverein ist der SuS Rayen 1945.
Einzelnachweise
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