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Reformierte Kirche Serneus

Kirchengebäude in Serneus im Kanton Graubünden, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die reformierte Kirche in Serneus im Prättigau ist ein evangelisch-reformiertes Gotteshaus unter dem Denkmalschutz des Kantons Graubünden (Schweiz).

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Aussenansicht der Serneuser Kirche St. Sebastian

Geschichte und Ausstattung

Zusammenfassung
Kontext

Die Sebastianskirche wurde in vorreformatorischer Zeit 1479[1] als spätgotischer Bau unter dem Patrozinium von St. Sebastian errichtet. Der anliegende Turm trägt ein Zeltdach mit Spitzhelm.

Als Kirchenvögte der noch vor der Reformation bereit gestellten Kapelle amteten damals Jan Nutten Flury (Serneus), Nut Margadant und Cristen Jos (Mezzaselva). Geweiht war sie der Mutter Gottes, St. Sebastian, St. Fabian, St. Georg, St. Luzius und St. Florin. Als Hauptschutzpatron galt der heilige Sebastian, denn in den Zinsvergabungen selber leuchtet meist nur noch sein Name auf.[2] Eine Besonderheit des Kirchenbaus stellt dar, dass er nicht ins Dorf eingemittet, sondern dem Dorf vorgelagert ist, was Pfarrer Emil Marty (1869–1931) zu folgenden Zeilen veranlasste: «Zwischen drin stand wie auf Vorposten im schönsten Wiesengrunde unser Dorfkirchlein, anspruchslos und doch etwas keck, wie wenn’s sagen wollte: Ihr Berge seid gross und stark, aber das, was ich will, ist doch noch grösser und stärker als ihr.»[3]

Die Kanzel von 1674 liegt auf einem Steinfuss auf und ist reich mit Holzschnitzereien verziert. Vor ihrem Aufgang steht ein mächtiger Predigtstuhl aus dem 18. Jahrhundert.

Aus der Zeit des Prättigauer Aufstands während der Bündner Wirren ist mündlich überliefert, dass 1622 ein österreichischer Soldat eine die Lutherbibel lesende Frau in ihrem Haus angetroffen und mit seiner Hellebarde auf das Buch eingeschlagen habe.[4]

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Kirchliche Organisation

Serneus bildet innerhalb der Evangelisch-reformierten Landeskirche Graubünden mit Klosters – analog zur politischen Vereinigung – seit 1975 eine gemeinsame Kirchgemeinde, nachdem das Dorf seit der Reformation eine selbständige Pfarrei gebildet und seit 1723 durchgehend einen eigenen Pfarrer gehabt hatte.

Eine der beiden Pfarrpersonen der Gesamtgemeinde Klosters-Serneus bewohnt das Pfarrhaus in Serneus.

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Orgel

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Inneres der Kirche mit Blick auf die Späth-Orgel, die im Chor aufgestellt ist

Anfang des 17. Jahrhunderts erhielt die Serneuser Kirche eine erste Orgel; heute steht diese als Hausorgel in Klosters. Im 19. Jahrhundert wurde die 1686 von Elias Köberle erbaute Orgel der Reformierten Kirche in Klosters nach Serneus versetzt, kam 1929 ins Heimatmuseum Nutli Hüschi und steht heute nach Restaurierung wieder in der Reformierten Kirche Klosters. Die Serneuser Kirche erhielt zunächst 1929 eine neue Orgel von Jakob Metzler, Felsberg, mit vier Registern auf einem Manual, und schließlich 1978 die heutige Orgel von Späth Orgelbau AG in Rapperswil, mit 10 Registern auf zwei Manualen und Pedal.[5] Die Disposition lautet:

I Hauptwerk C–g3
1.Praestant8′
2.Rohrflöte8′
3.Oktave4′
4.Schwiegel2′
5.Cymbel1′
II Positiv C–g3
6.Holzgedackt8′
7.Holzflöte4′
8.Oktave2′
9.Quinte113
Pedal C–f1
10.Untersatz16'

Galerie

Literatur

  • Jakob Vetsch: Das Gotteshaus zu Serneus. Festschrift zur 500-Jahr-Feier 1479–1979. Mit Geleitwort von Georg Florin und Vorwort von Klaus Otte. Hrsg. von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Klosters-Serneus 1979.[6]
  • Jakob Vetsch: Das Gotteshaus zu Serneus. Festschrift zur 500-Jahr-Feier 1479–1979 und zur 525-Jahr-Feier 1479–2004. Mit Serneuser Haussprüchen erweiterte Auflage, Geleitwort von Georg Grass. Hrsg. von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Klosters-Serneus 2004. Digitalisat bei Zentralbibliothek Zürich[7][8][9]
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Commons: Reformierte Kirche Serneus – Sammlung von Bildern

Belege

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