Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Retterode

Stadtteil von Hessisch Lichtenau Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Remove ads

Retterode ist ein Stadtteil von Hessisch Lichtenau im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Schnelle Fakten Stadt Hessisch Lichtenau ...
Remove ads

Geographische Lage

Retterode liegt etwa 2,7 km südlich des Zentrums der Kernstadt von Hessisch Lichtenau ostsüdöstlich vom Himmelsberg (563,7 m ü. NN), der höchsten Erhebung der Günsteröder Höhe. Es befindet sich am Oberlauf des Essebachs und an der Bundesstraße 487, die von Hessisch Lichtenau unter anderem durch das Dorf ins südliche Spangenberg führt.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Der Gerichtsplatz in Retterode

Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung war im Jahre 1209. Ab 1289 sind ein Conradus de Retrode und sein Sohn Henricus nachgewiesen. Der Ortsadel war sehr eng mit den Burgmannen von Hessisch Lichtenau und somit auch mit den Landgrafen von Hessen verbunden.

Folgende Besitztümer sind nachgewiesen: Kurz nach 1376 belehnte Landgraf Hermann den Heinrich Beyer mit dem Dorf Retterode. 1466 belehnte Landgraf Ludwig die Herren Meysenbug mit dem Dorf Retterode. 1527 nahm Heinrich Meysenbug Grundstücke zu Retterode, die seine Vorfahren dem Georgsaltar in der Kilianskirche zu Lichtenau gestiftet hatten, wieder an sich. 1568 belehnte Landgraf Wilhelm die Meysenbug erneut mit dem Dorf Retterode. Nach dem Aussterben der Meysenbug 1811 fiel das Dorf als erledigtes Lehen zurück an den Staat (nun das Königreich Westphalen). 1814 wurde das Gut Retterode als Staatsdomäne verpachtet, dann 1873 verkauft und aufgeteilt.

Retterode hatte auch ein eigenes Gericht von 1466: Gericht Meysenbug, 1569: Niederes Gericht Meysenbug, peinliches Gericht Hessen. 1747: desgleichen 1807: Friedensgericht (Kanton Lichtenau), 1814: Amt Lichtenau, 1821: Justizamt. Der Gerichtsplatz mit gespaltener alter Linde ist kreisförmig von einer Quadermauer eingefriedet.

Im Gebiet der alten Gemarkung gab es mehrere Siedlungen: Walbachsmühle und Glimmerode sind bis heute noch bewohnt, Haukerode, Oberndorf und Walbach sind inzwischen Wüstungen.

Zum 31. Dezember 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständige Gemeinde Retterode auf freiwilliger Basis in die Stadt Hessisch Lichtenau eingemeindet.[3] Für die eingegliederten neun Stadtteile sowie die Kernstadt wurde jeweils ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[4][5]

Remove ads

Bevölkerung

Zusammenfassung
Kontext

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Retterode 381 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 132 zwischen 18 und 49, 111 zwischen 50 und 64 und 99 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 177 Haushalten. Davon waren 45 Singlehaushalte, 72 Paare ohne Kinder und 39 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 48 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 105 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1575:20 Hausgesesse
 1585:20 Hausgesesse
 1681:16 Hausgesesse
 1747:39 Mannschaften mit 38 Feuerstellen
 1961:473 evangelische (= 86,0 %), 64 katholische (= 11,64 %) Einwohner[1]
Retterode: Einwohnerzahlen von 1779 bis 2020
Jahr  Einwohner
1779
 
151
1800
 
?
1834
 
362
1840
 
390
1846
 
399
1852
 
409
1858
 
385
1864
 
388
1871
 
372
1875
 
352
1885
 
298
1895
 
302
1905
 
287
1910
 
303
1925
 
385
1939
 
435
1946
 
589
1950
 
581
1956
 
517
1961
 
550
1967
 
512
1970
 
502
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2009
 
427
2011
 
381
2020
 
358
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Hessisch Lichtenau[2]; Zensus 2011[6]

Berufsgliederung 1724

  • 12 Leinweber, 4 Schmiede, 5 Töpfer, 3 Wagner, 11 Ackerleute, 3 Schneider, 7 Taglöhner, 1 Müller, 2 Hirten

Politik

Für Retterode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Retterode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 65,84 %. Alle Kandidaten gehörten der „Rettenroder Gemeinschaftsliste“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Günter Brunst zum Ortsvorsteher.[8]

Remove ads

Persönlichkeiten

  • Wilhelm Casselmann (* 29. November 1831 in Retterode; † 23. September 1909 in Eisenach), Forstmann und Politiker; Mitglied des Deutschen Reichstags

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads