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Robinho
brasilianischer Fußballspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Robinho, bürgerlich Robson de Souza (* 25. Januar 1984 in São Vicente, Bundesstaat São Paulo), ist ein ehemaliger brasilianischer Fußballprofi, der u. a. für den FC Santos, Real Madrid, Manchester City und die AC Mailand aktiv war. Für die Nationalmannschaft absolvierte der dribbelstarke Offensivspieler 100 Länderspiele. 2022 wurde Robinho in Italien wegen Mittäterschaft bei einer Gruppenvergewaltigung aus dem Jahr 2013 zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt.
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Jugend
Robinho stammt aus São Vicente, einer Hafenstadt im brasilianischen Bundesstaat São Paulo und ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Als Kind spielte er Straßenfußball und Futsal, wodurch sich sein Repertoire an Dribblings, Finten und Körpertäuschungen verfeinerte. Nachdem Robinho durch den Talentscout Chico Formiga entdeckt wurde, wechselte er 1996 in die Nachwuchsabteilung des FC Santos.[1] Das Ausnahmetalent geriet in das Blickfeld des brasilianischen Nationalhelden und ehemaligen Santos-Legende Pelé, der dem 15-Jährigen eine große Zukunft vorhersagte.[2]
„Er kam, klopfte mir auf die Schultern und sagte, dass er vor Verzückung heulen könne, wenn er mich mit dem Ball sähe. Ich würde ihn an seine eigene Jugend erinnern.“
– Robinho[3]
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Vereinskarriere
Zusammenfassung
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FC Santos
2002 stieß der 18 Jahre alte Robinho zum Kader der Profimannschaft, dem weitere Eigengewächse wie Elano, Diego oder Alex angehörten. Beim 3:0-Sieg über den EC Vitória gelang ihm am 5. September 2002 sein erstes Tor und sein kometenharter Aufstieg begann. Innerhalb weniger Monate avancierte der schmächtige Dribbelkünstler zur Symbolfigur der Überraschungself, die im Dezember unerwartet die Landesmeisterschaft gewann – der erste Meistertitel seit 34 Jahren. Im Final-Rückspiel gegen Corinthians São Paulo (3:2) war Robinho mit einem Elfmeter-Tor und zwei Vorlagen der überragende Akteur. Der unbekümmerte Flügelstürmer begeisterte durch sein jungenhaftes Auftreten, Spielfreude und freche Aktionen auf dem Feld, weshalb die Presse ihn unlängst als „König der Dribblings“ oder „Majestät Robinho“ bezeichnete. Robinho war einer der hoffnungsvollsten Jungstars Brasiliens und galt als Nachfolger Pelés.[4][5] 2003 erreichte er mit dem FC Santos das Finale der Copa Libertadores, hatte jedoch im wichtigsten Pokalwettbewerb Südamerikas gegen die Boca Juniors das Nachsehen (2:0; 3:1). Robinhos rasante sportliche Entwicklung setzte sich in der Saison 2004 fort. Unter dem neuen Trainer Vanderlei Luxemburgo gestaltete er sein Spiel effektiver, zielstrebiger und war mit 21 Treffern in 37 Ligaspielen deutlich torgefährlicher. Trotz des Entführungsdramas um seine Mutter, führte Robinho den FC Santos zum erneuten Gewinn der Meisterschaft. Die Sportzeitung Placar wählte ihn 2004 zum besten Spieler der abgelaufenen Saison (Bola de Ouro).
Real Madrid
Nach monatelangen Verhandlungen einigten sich der FC Santos und Real Madrid am 31. Juli 2005 auf einen Transfer. Um die Freigabe für einen Wechsel zu den Königlichen zu erhalten, hatten Robinho und sein Berater Juan Figer auf 40 Prozent der Transfersumme verzichtet, die ihnen vertraglich zugestanden hatte. Somit betrug die Ablösesumme „nur“ 24,5 Millionen Euro anstatt der festgeschriebenen 41 Millionen.[6][7][8] Robinho unterzeichnete einen Fünfjahresvertrag und erhielt die prestigeträchtige Rückennummer 10. Der Vereinswechsel fiel in die Ära der Galaktischen, die sich durch eine überdurchschnittliche Ansammlung internationaler Spitzenspieler wie Zinédine Zidane, Ronaldo, Roberto Carlos, David Beckham oder Raúl kennzeichnete.[9] Real-Trainer war der Brasilianer Luxemburgo, der zuvor den FC Santos trainiert hatte.
Der Neuzugang traf mit großen Vorschusslorbeeren in Madrid ein. Seine Premierensaison 2005/06 verlief mit 12 Toren in 51 Pflichtspielen zufriedenstellend, er wurde den Ansprüchen des Weltklubs jedoch nicht immer gerecht und schien sportlich zu stagnieren. Trotz zahlreicher Topstars blieb die Mannschaft titellos und die Spielzeit endete mit dem Rücktritt des Vereinspräsidenten Florentino Pérez. Während der Vorbereitung auf seine zweite Real-Saison sorgte Robinho für negative Schlagzeilen, da er sich mit seinem Mitspieler Thomas Gravesen eine Schlägerei lieferte.[10]
Weitere Stationen

Am 1. September 2008 wechselte Robinho zu Manchester City und kehrte im Januar 2010 bis August 2010 auf Leihbasis zum FC Santos zurück. In der Sommerpause 2010 wechselte er zum AC Mailand. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag.[11] In seiner ersten Saison wurde er mit Milan in der Serie A 2010/11 italienischer Meister; er erzielte 14 Saisontore, wie auch seine Sturmpartner Zlatan Ibrahimović und Alexandre Pato. Mit seinen Mitspielern Kevin-Prince Boateng und Ibrahimović bildete er dabei bis zum Wechsel von Ibrahimović 2012 zu Paris Saint-Germain das Offensivdreieck „Boatinhović“. Am 19. Januar 2014 absolvierte Robinho seinen 100. Serie-A-Einsatz.
Im August 2014 kehrte Robinho bis zum 30. Juni 2015 auf Leihbasis zum FC Santos zurück. Im Mai 2015 wurde Robinhos Vertrag mit Milan aufgelöst. Nach einem Intermezzo in China bei Guangzhou Evergrande spielte er vom Februar 2016 bis Ende 2017 für den brasilianischen Club Atlético Mineiro.[12]
Im Januar 2018 schloss er sich dem türkischen Erstligisten Sivasspor an[13], die Mannschaft schloss die Spielzeit als Siebter ab.
Ein Jahr später wechselte er ligaintern innerhalb der Wintertransferperiode zum Istanbul Başakşehir FK.[14][15] Nachdem Robinho in der Saison 2019/20 die Meisterschaft mit dem Klub gewinnen konnte (15 Spiele, kein Tor), wurde er im August 2020 entlassen.[16]
Im Oktober 2020 kehrte Robinho zu seinem ersten Profiklub FC Santos zurück.[17] Der Kontrakt erhielt eine Laufzeit über fünf Monate mit einem symbolischen Gehalt von 1500 Real (im Oktober 2020 ca. 230 Euro). Nach nur einer Woche wurde auf Druck mehrerer Sponsoren der Vertrag ausgesetzt, weil er 2017 wegen Vergewaltigung erstinstanzlich verurteilt worden war.[18] Seitdem war er vereinslos. Später beendete er seine aktive Karriere.
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Nationalmannschaft
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Robinho gab sein Debüt für Brasilien am 13. Juli 2003 während der Gold-Cup-Partie gegen Mexiko. Sein erstes Länderspieltor gelang Robinho in seinem siebten Länderspiel am 9. Februar 2005 gegen China. Im Juni 2005 gewann er mit Brasilien den Konföderationen-Pokal und gehörte im Sommer 2006 zum WM-Kader Brasiliens. Zur Qualifikation für dieses Turnier hatte Robinho einen Treffer beigesteuert. Während des Turniers stand er einmal von Beginn an auf dem Platz. Ansonsten wurde er immer später für die Stammspieler eingewechselt. Seinen bisher größten Erfolg feierte er bei der Copa América 2007, bei der er den Titel gewann, mit sechs Treffern die Torjägertrophäe eroberte und zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Als Gewinner der Copa qualifizierte sich Brasilien für den FIFA-Konföderationen-Pokal 2009 in Südafrika. Nationaltrainer Dunga berief seinen Angreifer auch für dieses Turnier in seinen Kader. Zwar kam Robinho dort in jeder möglichen Partie seiner Mannschaft zum Einsatz, jedoch stand er während des Turniers im Schatten seines Sturmkollegen Luís Fabiano. Brasilien gewann den Konföderationen-Pokal, wobei Robinho im Finalspiel gegen die USA in der Startformation der Brasilianer stand.
Ein Jahr später nominierte ihn Trainer Dunga dann für die Weltmeisterschaft in Südafrika. Robinho schoss während Brasiliens Qualifikation vier Tore. Im 23-Mann-Kader war Robinho, hinter den im selben Jahr geborenen Nilmar und Thiago Silva und dem zwei Jahre jüngeren Ramires, viertjüngster Akteur der Mannschaft. Während des Turniers traf Robinho zweimal. Darunter auch das 1:0 gegen die Niederlande, die dann jedoch das Spiel drehte und Brasilien aus dem Turnier warf. Nach der für die brasilianische Nationalmannschaft enttäuschend verlaufenden WM in Südafrika, kam es unter Neu-Trainer Mano Menezes zu einem Umbruch in der Mannschaft. Menezes nominiert fortan vor allem jüngere Spieler, setzte dabei aber noch immer auf Robinho, der zum Führungsspieler aufstieg. Im Sommer 2011 wurde der Stürmer für die Copa América in Argentinien nominiert. Nachdem er bei der WM 2010 noch einer der jüngsten war, gehörte er bei der Copa’11 zu den erfahrensten Akteuren im Aufgebot der Seleção. Inzwischen waren elf Mannschaftskameraden jünger als Robinho. Für die WM 2014 wurde er von Luiz Felipe Scolari nicht berücksichtigt, sein Nachfolger Dunga berief Robinho nach der Verletzung von Hulk für das erste Spiel nach der WM und Robinho wurde in der 77. Minute eingewechselt.[19][20]
Seit einem letzten Einsatz 2017 für die brasilianische Nationalmannschaft war er nicht mehr Teil deren Kaders.[21]
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Erfolge
In der Nationalmannschaft
Im Verein
FC Santos
- Brasilianischer Meister (2): 2002, 2004
- Staatsmeisterschaft von São Paulo (2): 2010, 2015
- Copa do Brasil: 2010
Real Madrid
AC Mailand
Guangzhou Evergrande
Atlético Mineiro
Istanbul Başakşehir
Persönliche Auszeichnungen
- Bola de Ouro: 2004
- World Soccers Junger Spieler des Jahres: 2005
- Bester Spieler der Copa America: 2007
- Torschützenkönig der Copa America: 2007
- Man of the Match im Spiel gegen Chile bei der Weltmeisterschaft 2010[22]
- Bola de Prata: 2016 (Atlético Mineiro)
- Prêmio Craque do Brasileirão: Auswahl des Jahres 2016
- Prêmio Arthur Friedenreich: 2016
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Verurteilung wegen Vergewaltigung
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Im November 2017 wurde Robinho wegen Beteiligung an einer Gruppenvergewaltigung einer Frau im Jahr 2013 von einem Mailänder Gericht zu einer neunjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Das Urteil wurde 2020 im Berufungsverfahren bestätigt, es war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht rechtskräftig. Am 22. Januar 2013 soll Robinho gemeinsam mit weiteren Männern eine junge Frau in einer Mailänder Discothek betrunken gemacht und anschließend in einem Hinterzimmer gemeinschaftlich vergewaltigt haben. Um einer Verhaftung zu entgehen, mied Robinho seitdem Italien. Als sein damaliger Verein Basaksehir Istanbul 2019 für ein Spiel der Europa League nach Rom reiste, blieb er zuhause.[23][13][24][25] Am 19. Januar 2022 lehnte das Oberste Kassationsgericht seinen Einspruch gegen den zweitinstanzlichen Urteilsspruch ab; dieses Urteil ist unanfechtbar.[26] Die lombardische Staatsanwaltschaft bereitete daraufhin ein Auslieferungsgesuch vor, dem allerdings ein Auslieferungsverbot einheimischer Bürger in der brasilianischen Verfassung entgegensteht. Robinho hätte dann Brasilien nicht mehr verlassen dürfen, um einer Auslieferung zu entgehen.[27][28] Im März 2024 entschied der höhere brasilianische Gerichtshof, dass Robinho die in Italien verhängte Strafe in einem brasilianischen Gefängnis verbüßen müsse. Wenige Tage später trat er seine Haftstrafe in einem Gefängnis im Norden São Paulos an. Seine Anwälte legten Berufung beim obersten brasilianischen Gerichtshof ein.[29][30] Der oberste Gerichtshof wies den Antrag des mittlerweile 40-Jährigen jedoch zurück, der auf eine Freilassung bis zum Abschluss aller Rechtsmittel abzielte.[31] Im August 2025 wurde die Berufung endgültig zurückgewiesen.[32]
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Sonstiges
Entführung seiner Mutter
Robinhos Mutter Marina Souza wurde am 6. November 2004 von Kidnappern entführt[33] und 41 Tage lang gefangen gehalten. Am 17. Dezember 2004 wurde sie im Armenviertel Perus im Norden São Paulos gegen Zahlung eines Lösegeldes von umgerechnet 54.000 Euro freigelassen.[34][35]
Schautafel im Maracanã
Eine Schautafel im Maracanã erinnert an ein besonders spektakuläres Dribbling von Robinho während eines Spieles der Nationalmannschaft gegen Ecuador am 17. Oktober 2007, bei dem er den rechten Außenverteidiger Ulises de la Cruz mehrmals überspielte, und in der Folge ein Tor von Elano auflegte.[36][37] Die Aktion wurde „Vai pra lá que eu vou pra cá“ (auf Deutsch so viel wie: Geh dorthin, ich geh hierhin) getauft.
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Weblinks
Commons: Robinho – Sammlung von Bildern
- robinhoweb.com (portugiesisch)
- Robinho in der Datenbank von kicker.de
- Robinho in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
- Die A-Länderspiele und -tore von Robinho
- Robinho in der Datenbank von weltfussball.de
Einzelnachweise
Wikiwand - on
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