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Rodau (Groß-Bieberau)

Stadtteil von Groß-Bieberau im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rodau (Groß-Bieberau)
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Rodau ist ein Stadtteil von Groß-Bieberau im südhessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Schnelle Fakten Stadt Groß-Bieberau ...
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Geographie

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Der Ortskern des Groß-Bieberauer Ortsteils Rodau mit Handwerkerbaum

Rodau ist von Wald umgeben und liegt in einem Talkessel im Granitgebiet des nördlichen Odenwaldes, ca. 13 km südwestlich von Dieburg. Der Stadtteil Rodau besteht aus der Gemarkung Rodau.[1] In dieser liegen die folgenden aktuellen bzw. historischen Siedlungsplätze:[3]

An die Gemarkung grenzen im Uhrzeigersinn die folgenden Orte: Wembach, Kernstadt Groß-Bieberau, Lichtenberg, Niedernhausen, Billings, Klein-Bieberau, Asbach, und Rohrbach.

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Geschichte

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Ehemaliges Gemeindewappen
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Der ehemalige Schrautenbach’sche Hof am südlichen Ortrand, Blick von Süden

Ortsgeschichte

Der Bereich war schon sehr früh besiedelt. Die älteste schriftliche Erwähnung das Dorfes datiert in das Jahr 1392.[3]

Rodau lag im Gerichtsbezirk der Zent Oberramstadt. Die Zent war in sogenannte Reiswagen eingeteilt, denen jeweils ein Oberschultheiß vorstand, die dem Zentgrafen unterstellt waren. Dieser Bezirk hatte einen Frachtwagen (Reiswagen) einschließlich Zugtieren und Knechten für Feldzüge bereitzustellen. Rodau gehörte zum Großbieberauer Reiswagen, der von Waldhausen[8][9] bestand aus den Orten Niedernhausen, Billings, Meßbach und Nonrod sowie die Dörfer Rodau, Wersau und Steinau angehörten. Die gesamte Zent Oberramstadt war dem Amt Lichtenberg zugeteilt. Diese Einteilung bestand noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.[10]

In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3] Rodin (1392); Roden under Liechtenberg (1400); Rodau im Bachauwe (1454); Roda (1671); Rodau (1730).

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Rodau:

„Rodau (L. Bez. Reinheim) luth. Filialdorf; liegt 112  St. von Reinheim, und hat 46 Häuser und 343 Einw., die außer 5 Kath. und 2 Reform. lutherisch sind. Man findet 3 Mahlmühlen, mit welchen 3 Schneide- und 2 Oelmühlen verbunden sind. – Im Jahr 786 schenkte die Aebtissin Abba aus dem Kloster Rodau oder Rodaha (das bei dem jetzigen Rodau lag) ihr Kloster mit allem Zugehör in der Bellinger (Billingser) Mark an die Abtei Lorsch. Die Familie Stumpf von Aßbach besaß Rodau als ein Bickenbachisches Lehen von Erbach. Nachher kam der Ort an die Familie von Schrautenbach, die denselben 1672 an Hessen vertauschte.“[11]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 31. Dezember 1971 die Gemeinde Rodau auf freiwilliger Basis nach Groß-Bieberau eingegliedert.[12][13] Für den Stadtteil Rodau wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[14]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

Die Verwaltung des Ortes erfolgte schon zur Zeit der Grafen von Katzenelnbogen und nach deren Aussterben im Jahre 1479, in der Landgrafschaft Hessen-Marburg, dann der Landgrafschaft Hessen und schließlich der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt durch das Amt Lichtenberg.

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Rodau angehört(e):[3][15][16]

Gerichte

Rodau gehörte zum Zentgericht Umstadt und später zum Zentgericht Oberramstadt. In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Starkenburg (ab 1815 Provinz Starkenburg) wurde das Hofgericht Darmstadt eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen. Damit war für Rodau das Amt Lichtenberg zuständig. Die Zentgerichte hatten damit ihre Funktion verloren.

Mit Bildung der Landgerichte im Großherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Lichtenberg das Gericht erster Instanz, zweite Instanz war das Hofgericht Darmstadt. Es folgten:[3]

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Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rodau 561 Einwohner. Darunter waren 48 (8,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 108 Einwohner unter 18 Jahren, 252 waren zwischen 18 und 49, 117 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[20] Die Einwohner lebten in 228 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 60 Paare ohne Kinder und 93 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 152 Haushaltungen lebten keine Senioren.[20]

Einwohnerentwicklung

 1629:19 Hausgesesse[3]
 1806:222 Einwohner, 35 Häuser[18]
 1829:343 Einwohner, 46 Häuser[11]
 1867:303 Einwohner, 47 Häuser[21]
Rodau: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2019
Jahr  Einwohner
1791
 
179
1800
 
181
1806
 
222
1829
 
343
1834
 
370
1840
 
330
1846
 
350
1852
 
338
1858
 
314
1864
 
321
1871
 
291
1875
 
291
1885
 
302
1895
 
294
1905
 
312
1910
 
307
1925
 
271
1939
 
274
1946
 
414
1950
 
396
1956
 
380
1961
 
363
1967
 
382
1970
 
378
1980
 
?
1990
 
?
2003
 
514
2007
 
528
2011
 
561
2016
 
574
2019
 
569
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [3]; Stadt Groß-Bieberau 2003, 2016, 2019[2]; Zensus 2011[20]

Historische Religionszugehörigkeit

 1829:336 lutheranische (= 97,96 %), 2 reformierte (= 0,58 %) und 5 katholische (= 1,46 %) Einwohner[11]
 1961:297 evangelische (= 81,82 %), 61 katholische Einwohner (= 16,80 %)[3]

Politik

Für Rodau besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Rodau) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern.[22] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,12 %. Alle Kandidaten gehörten der Rodauer freien Liste an.[23] Der Ortsbeirat wählte Jörg Wegel zum Ortsvorsteher.[24]

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Natur und Schutzgebiete

In der Gemarkung von Rodau befindet sich oberhalb des Bierbachteichs am Hang des Berges Altscheuer das flächenhafte NaturdenkmalGranitfelsen-Felsenmeer Steingeröll“.[25]

Regelmäßige Veranstaltungen

Persönlichkeiten

Literatur

  • Diethard Köhler: Rodau im 18. Jahrhundert. In: 1200 Jahre Groß-Bieberau – Beiträge zu seiner Geschichte. Herausgegeben vom Magistrat der Stadt Groß-Bieberau, Groß-Bieberau 1987, (DNB 880093137), S. 311–328.
  • Diethard Köhler: Familien in Rodau, Asbach, Klein-Bieberau, Webern 1635–1750. Bd. II, Adreßbuch vorderer Odenwald 1635–1750, Ober-Ramstadt 1987, (DNB 880842164).
  • Suche nach Rodau. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
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Commons: Rodau (Groß-Bieberau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Anmerkungen und Einzelnachweise

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