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Rostit

Sulfat Mineral Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rostit
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Rostit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate (und Verwandte)“. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Al[OH|SO4]·5H2O[3] und entwickelt meist nierige oder erdige bis massige Mineral-Aggregate, aber auch abgeflachte rhomboedrische oder tafelige Kristalle bis etwa 0,5 mm Größe von überwiegend weißer Farbe und weißer Strichfarbe. Auch farblose oder hellblaue Rostite sind bekannt.

Schnelle Fakten Allgemeines und Klassifikation, Kristallographische Daten ...
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Etymologie und Geschichte

Zusammenfassung
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Das Mineral wurde erstmals in der „Kladno Mine“ bei Libušín in Tschechien entdeckt und 1937 durch Rudolf Rost[7] (1912–1999)[6] unter dem Namen Lapparentit beschrieben, der als chemische Formel Al[OH|SO4]·5H2O angab.

1973 beschrieben P. Bariand, Berthelon, Cesbron und Sadrzadeh ein ebenfalls orthorhombisch kristallisierendes Mineral aus der Typlokalität Kavir-e-Sagand in der iranischen Provinz Yazd mit der scheinbar selben Zusammensetzung wie Rosts Lapparentit, das sie als Khademit bezeichneten. Eine chemische Analyse zur Feststellung eines möglichen Fluorgehaltes wurde aufgrund der geringen Probenmenge allerdings nicht durchgeführt.[8]

1979 beschrieb auch F. Čech ein chemisch gleiches Mineral, allerdings mit einer etwas kleineren Elementarzelle. Er gab dem Mineral mit Anerkennung durch die CNMNC den Namen Rostit zu Ehren seines Erstbeschreibers Rudolph Rost. Der von P. Bariand et al. beschriebene Khademit wurde danach als Synonym für den Rostit betrachtet.[8]

B. Bachet, F. P. Cesbron und R. Chevalier konnten schließlich 1981 die Kristallstruktur des Minerals aus dem Iran auflösen und stellten zudem fest, dass die kleinere Atomposition das Vorhandensein von Fluor erfordert und eine Belegung durch OH-Anionen unmöglich macht. Die chemische Formel von Khademit wurde daher neu definiert mit Al[F|SO4]·5H2O[3] und abgesichert durch Williams und Cesbron mit Material aus der „Lone Pine Mine“ (Catron County, New Mexico, USA).[8]

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Klassifikation

Zusammenfassung
Kontext

In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz war der Rostit noch nicht aufgeführt.

In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer VI/D.06-015. Dies entspricht der Klasse der „Sulfate, Chromate, Molybdate und Wolframate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Sulfate, mit fremden Anionen“, wo Rostit zusammen mit Aluminit, Felsőbányait, Hydrobasaluminit, Jurbanit, Khademit, Mangazeit, Meta-aluminit, Riotintoit, Vendidait und Zaherit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VI/D.06 bildet.[9]

Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[10] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Rostit in die Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“ und dort in die Abteilung „Sulfate (Selenate usw.) mit zusätzlichen Anionen, mit H2O“ ein. Hier ist das Mineral in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen; isolierte Oktaeder und begrenzte Einheiten“ zu finden, wo es zusammen mit Khademit die „Rostitgruppe“ mit der Systemnummer 7.DB.10 bildet.

In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Rostit die System- und Mineralnummer 31.09.11.02. Das entspricht der Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen mit (A+B2+)(XO4)Zq × x(H2O)“ in einer unbenannten Gruppe mit der Systemnummer 31.09.11, in der auch Khademit eingeordnet ist.

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Kristallstruktur

Rostit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pcab (Raumgruppen-Nr. 61, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/61.2 mit den Gitterparametern a = 11,17 Å; b = 13,04 Å und c = 10,87 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]

Modifikationen und Varietäten

Die Verbindung Al[OH|SO4]·5H2O ist dimorph und kommt in der Natur neben dem orthorhombisch kristallisierenden Rostit noch als monoklin kristallisierender Jurbanit vor.[5]

Bildung und Fundorte

Rostit bildet sich meist in Brennenden Halden durch Aufspaltung von aluminiumhaltigen Gesteinen in schwefeldioxid- und fluorhaltigen Gasen. Begleitminerale sind unter anderem Alunogen, Copiapit und Tschermigit.

Insgesamt konnte Rostit bisher an fünf Fundorten nachgewiesen werden. Neben seiner Typlokalität „Kladno Mine“ bei Libušín in Tschechien sind dies noch die „Grube Anna“ bei Alsdorf (Nordrhein-Westfalen) in Deutschland, die „Le Cetine di Cotorniano Mine“ bei Chiusdino in der italienischen Toskana, der Fluss Jagnob bei Kukhi-Malik in der Provinz Sughd in Tadschikistan sowie in der „Nabesna Mine“ am Chisana River in Alaska (USA).[11]

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Siehe auch

Literatur

  • F. Čech: Rostite, a new name for orthorhombic Al(SO4)(OH)·5H2O, In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Monatshefte, 1979, S. 193–196
Commons: Rostite – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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