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Rudolf Jacob Camerarius
deutscher Botaniker und Mediziner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rudolf Jacob Camerarius, auch Camerer (* 12. Februar 1665 in Tübingen; † 11. September 1721 ebenda) war ein deutscher Botaniker und Mediziner.

Bildnis des Rudolf Jacob Camerarius auf einem Ölgemälde von Johann Georg Dramburg aus dem Bestand der Tübinger Professorengalerie
Leben
Zusammenfassung
Kontext
Seine Eltern waren der Mediziner Elias Rudolf Camerarius und Regina Barbara (1643–1697). Sein Bruder Elias Camerarius war ebenfalls Medizinprofessor in Tübingen (und Geologe und Paläontologe).
Camerarius studierte zunächst an der Universität Tübingen, wo er bei Georg Balthasar Metzger promoviert wurde. Schon in seiner Dissertation erkannte er die Bedeutung des Experiments in der Botanik. Danach unternahm er Studienreisen nach Holland, England und Frankreich, wo er unter anderem Denis Papin und Robert Boyle kennenlernte. 1688 wurde er als Nachfolger seines Lehrers Metzger Direktor des Botanischen Gartens, 1689 als Professor für Physik (Naturlehre) und 1695 als Ordentlicher Professor für Medizin an der Universität Tübingen berufen.
Camerarius machte Kreuzungsversuche mit Pflanzen und bewies 1694 erstmals die bisexuelle Vermehrung dieser Organismengruppen. Er begründete damit die sog. Sexualtheorie. Er erkannte vielfach als Erster die verschiedenen Geschlechtsteile von Pflanzen bei Diözie. Carl von Linné würdigte, dass er die Blüte zur Systematik von Pflanzen heranzog. Seine Befruchtungslehre war lange vergessen, vor allem da er keiner orthodoxen Lehrmeinung anhing und auch Fehler in seinen Experimenten zugab, ohne dafür Erklärungen anzugeben.[1]
1689 heiratete er Christina Magdalena Crafft (1670–1727), die Tochter des Theologen Johannes Crafft (1618–1695), der nach der Übernahme des Klosters Alpirsbach durch das Herzogtum Württemberg als Prälat die Rechtsnachfolge des katholischen Abtes übernommen hatte. Der Mediziner Alexander Camerarius war sein Sohn.
Am 20. Februar 1688 (Matrikel-Nr. 157) wurde Camerarius mit dem Beinamen Hector II. in die Leopoldina aufgenommen.[2][3]
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Schriften

Literatur
- August Hirsch, Adolf Engler: Camerarius, Rudolf Jakob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 726 f.
- Hermann Ziegenspeck: Camerarius, Rudolph Jakob. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 107 f. (Digitalisat).
- Eberhard Emil von Georgii-Georgenau: Biographisch-genealogische Blätter aus und über Schwaben. Emil Müller, Stuttgart 1879, S. 110–114
- Peter Dilg: Zwei hervorragende Vertreter der Tübinger Medizinischen Fakultät. Rudolph Jakob Camerarius (1665-1721) und Johann Georg Gmelin (1709-1755). In: Ulrich Köpf (Hrsg.): Die Universität Tübingen zwischen Orthodoxie, Pietismus und Aufklärung (= Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, Bd. 25). Thorbecke, Ostfildern 2014, S. 257–281, ISBN 978-3-7995-5525-8.
Weblinks
Wikisource: Rudolf Jacob Camerarius – Quellen und Volltexte
- Literatur von und über Rudolf Jacob Camerarius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Rudolf Jacob Camerarius in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Mitgliedseintrag von Rudolph Jacob Camerarius bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 10. Mai 2022.
Einzelnachweise
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