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S-Box
Grundkomponente symmetrischer Kryptosysteme Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine S-Box (englisch substitution box) ist eine Komponente von kryptografischen Algorithmen. Sie ersetzt (substituiert) eine Bitfolge durch eine andere.
Eine a×b S-Box ist eine – in der Regel nichtlineare – Substitutionsoperation, bei der eine a-stellige Binärzahl (a-Tupel von Bits) durch eine b-stellige Binärzahl ersetzt wird. Je nach Anwendung kann es notwendig sein, dass diese Abbildung invertierbar (bijektiv) ist.
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Verwendung
S-Boxen werden vor allem in Blockverschlüsselungen wie beispielsweise DES und Blowfish eingesetzt, um die Beziehung zwischen Klar- und Geheimtext zu verwischen (in der kryptologischen Fachsprache Konfusion genannt). Eine S-Box trägt auch zur Diffusion bei, da ein eingegebenes Bit im Allgemeinen alle Ausgabebits beeinflusst.
Der DES-Algorithmus verwendet acht verschiedene stark nichtlineare S-Boxen, die für Widerstandsfähigkeit gegen die Differentielle Kryptoanalyse optimiert sind. Auch die Diffusion wird hier vor allem von den S-Boxen erzeugt: Die Änderung eines Input-Bits ändert mindestens 2 Output-Bits, welche dann durch Bitpermutation in der nächsten Runde in verschiedene S-Boxen eingegeben werden.[1]
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Anforderungen
Eine S-Box sollte die folgenden Anforderungen erfüllen:[2]
- Vollständigkeit: Jedes Ausgangsbit ist von jedem Eingangsbit abhängig.
- Avalanche: Die Änderung eines Eingangsbits zieht im Mittel die Änderung der Hälfte aller Ausgangsbits nach sich.
- Nichtlinearität: Kein Ausgangsbit ist linear oder affin von einem Eingangsbit abhängig. Dies sollte auch nicht näherungsweise der Fall sein.[3]
- Korrelationsimmunität: Solange nur ein Teil der Eingangsbits bekannt ist, können keine Rückschlüsse auf die Ausgangsbits gezogen werden. Und umgekehrt.
S-Boxen werden meist sorgfältig entworfen, um einer Kryptoanalyse, insbesondere der linearen und der differentiellen Kryptoanalyse, bestmöglich zu widerstehen.
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Statisch oder Dynamisch
Man unterscheidet zwischen statischen und dynamischen S-Boxen: Während viele Blockchiffren wie DES oder AES festgelegte (statische) S-Boxen verwenden, initialisieren beispielsweise RC4 und Twofish aus dem Schlüssel die S-Box dynamisch (sogenannte: key-dependent S-box). Statische S-Boxen haben Vorteile bei der Implementierung in Hardware hinsichtlich Geschwindigkeit und Speicherbedarf; dynamische S-Boxen können die Kryptoanalyse erheblich erschweren.
Implementierung
Naheliegend ist die Realisierung als Array mit Elementen, deren jedes eine b Bit lange Ausgabe enthält. Die a Eingabebits werden als Zahl interpretiert, die das Array-Element mit der zugehörigen Ausgabe bezeichnet.
Die S-Box kann auch mit booleschen Operationen verwirklicht werden. Die Eingabebits stehen in a Datenwörtern jeweils an der gleichen Bitposition, und die b Ausgabebits werden durch Verknüpfen dieser Datenwörter mit bitweisen Operatoren berechnet. Bei einer Wortbreite von w Bit erfolgen dadurch w Substitutionen parallel. Serpent ist eine Blockverschlüsselung, die für diese Methode ausgelegt ist.
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Beispiel
Ein Beispiel ist diese statische 6×4-Bit S-Box (S5) von DES:
Der Eingabewert ist 6 Bit lang. Der 4-Bit-Ausgabewert steht in der Zeile mit den beiden äußeren Bits und der Spalte mit den 4 inneren Bits des Eingabewertes. Im Beispiel hat der Eingabewert "011011" die äußeren Bits "01" und die inneren Bits "1101". Der zugehörige Ausgabewert ist demnach "1001".
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Siehe auch
Einzelnachweise
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