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Schönfeld (sächsisches Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schönfeld (sächsisches Adelsgeschlecht)
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Schönfeld oder Schönfeldt ist der Name eines Adelsgeschlechts, das aus dem sächsisch-meißnischen Uradel stammt. Es saß auf dem namensgebenden Schloss Schönfeld bei Schönfeld (Sachsen). Die erste Erwähnung des Adelssitzes und des Geschlechts Schönfeld erfolgte im Jahre 1216. Zweige dieser Familie bestehen bis heute in Deutschland, Österreich und in den Niederlanden. Sie stehen in keinem genealogischen Zusammenhang mit dem böhmischen Adelsgeschlecht Schönfeld.[1]

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Stammwappen derer von Schönfeldt
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Ursprung

Der Legende nach wurde die Familie bereits im Jahre 955 n. Chr. bei der Schlacht auf dem Lechfeld von König Otto I. nobilitiert.

Die erste Erwähnung des Adelssitzes und des Geschlechts Schönfeld erfolgte am 21. Januar 1216.[2] Tammo de Sconevelt ist dort Zeuge bei der Übertragung des Landgutes Zedele (Zadel) mit allen Hufen im Dorfe und der Kirche des heiligen Andreas an das Kloster Zelle der heiligen Maria (Kloster Altzella bei Nossen) durch den Markgrafen Dietrich. Ein dominus Johannes de Sconeveld erscheint 1240 in Nuendorf (Naundorf bei Meißen). Die Stammreihe beginnt 1312 mit dem Ritter Siegfried von Schonvelt.

Johann Theobald von Schönfeld war 1645 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft unter der Bezeichnung „Der Beruhigende“.[3]

Linien und Besitzungen

Auf ihrem Stammsitz Schönfeld saßen die von Schönfeldt bzw. Schönfeld bis 1421.

Die fünf Linien der Familie nannten sich nach Wachau (von 1378 bis 1770 im Besitz der Familie), Löbnitz (vor 1387 bis 1820/1945), Werben (1464 bis 1945, zuletzt geschrieben Schönfeldt), Zahna[4] und Gulben. Außerdem besaß die Familie zahlreiche Güter in der Mark Meißen, in der Provinz Sachsen und in der Lausitz, darunter Alsleben, Belgershain, Döben, Döbern mit der Wüstung Schönfeld (1508 Hälfte verkauft), Ermsleben, Falkenhain, Großkochberg, Kleinwölkau (1533–1659), Löbnitz mit Roitzschjora und den dazugehörigen Vorwerken Seelhausen und Scholitz, Sausedlitz (16. Jh.), Tornitz (1710–1764), Zahna und Ginselberg.

Es gab auch eine schlesische Linie derer von Schönfeld. Dazu gehörten

Eine Linie der Familie wandte sich 1625 nach Schweden, erlosch aber dort 1784.

Nach der Erhebung in den Reichsgrafenstand existierte die gräfliche Linie (in Wachau) nur für zwei Generationen bis zu ihrem Erlöschen 1770. Zwei weitere, noch existierende Linien (Löbnitz und Zahna) erhielten 1788 den Reichsgrafenstand und bestehen bis heute.[5][6]

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Schloss Hornegg
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Schloss Marbach
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Schloss Reitenau
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Schloss Aichberg

Standeserhebungen

Das Adelsgeschlecht wurde 1704 und 1788 in den Grafenstand erhoben.

Johann Siegfried Freiherr von Schönfeld auf Wachau wurde am 2. Juni 1704 in den Reichsgrafenstand erhoben. Dieses Würde war schon seinem Großvater vom Kaiser am 9. April 1657 angeboten worden, er hatte aber damals „aus ihm vorbehaltenen Ursachen“ dankend abgelehnt. 1711 erhielt er das Erbtruchsessenamt des Hochstifts Bamberg. Seine Witwe Magdalena Sophie, geb. Gräfin von Werthern, (1692–1757) ließ zwischen 1730 und 1754 das Barockschloss Wachau für ihren Sohn errichten. Mit dem Tod dieses Sohnes, Johann Georg Graf von Schönfeld (1718–1770), erlosch die gräfliche Linie 1770 im Mannesstamm.

Am 6. März 1788 erhielt der kurfürstlich-sächsische Kammerherr und „Wirkliche GeheimratJohann Hilmar Freiherr von Schönfeld auf Löbnitz, Störmthal und Liebertwolkwitz die Reichsgrafenwürde. Mit ihm kam diese Familie nach Österreich. Seit 18. Juli 1788 war er verheiratet mit Ursula Margaretha Agnes Victoria Ludovica Gräfin von Fries. Zu ihren Nachkommen, die meist eine militärische Laufbahn einschlugen, gehören:

  • Johann Heinrich Ludwig Graf von Schönfeld (geb. 20. März 1791, gest. 19. August 1828)
  • Adolph Ludwig Moriz Graf von Schönfeld (geb. 2. Oktober 1797), Ehrenritter des Malteserordens
  • Anton Graf von Schönfeld (geb. 26. April 1827), k. k. Kämmerer und Oberstlieutenant a. D.
  • Karl Graf von Schönfeld (geb. 18. April 1828), k. k. Rittmeister
  • Adolph Graf von Schönfeld (geb. 3. April 1830), k. k. Major a. D. in Leoben
  • Max Graf von Schönfeld (geb. 5. Dezember 1833), k. k. Rittmeister
  • Heinrich Graf von Schönfeld (geb. 5. September 1868)[7]

Der in Berlin am 26. Oktober 1912 gegründete „Familienverband der Grafen und Herren von Schönfeld“ wurde in Bad Nauheim am 14. Oktober 1967 neu gebildet.

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Wappen

  • Das Stammwappen zeigt in Gold einen schrägrechts liegenden, oben und unten je dreimal gestümmelten schwarzen Ast. Auf dem gekrönten Helm neun (4 rechts, 5 links) schwarze Hahnenfedern. Die Decken sind schwarz-golden.
  • Das Wappen der Gräflichen Linie von 1788 ist gleich dem Stammwappen, jedoch über der Grafenkrone der Helm mit acht schwarzen Hahnenfedern. Zwei auswärts sehende, um Haupt und Lenden mit Löwenhaut bekleidete wildee Männer, mit der Rechten bzw. Linken eine hölzerne Keule aufsetzend. Der Wappenspruch lautet „Spero Meliora“ (Hoffen auf das Bessere).
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Persönlichkeiten

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Grabplatte des Wilhelm Ernst von Schönfeld, Minister im Fürstentum Ansbach, auf dem Bayreuther Friedhof
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Literatur

  • Hans Basilius von Gleichenstein: Tabulae genealogicae, oder Derer von Adel Des Fürstenthums Sachsen-Gotha, stemmatographia alphabetica. Christian Bensch Buchhandlung, Frankfurt am Main / Leipzig 1716, S. 171 f.
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 8. Friedrich Voigt, Leipzig 1868, S. 303.
  • GGT / „Der Gotha“ (Auszug):
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). 1904. Fünfter Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1903, S. 755 ff., ff.
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser 1916. Siebzehnter Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1915, S. 755 ff.; Textarchiv – Internet Archive.
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Deutscher Uradel. 1922. Dreiundzwanzigster Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1921, S. 795 ff.; Textarchiv – Internet Archive.
    • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1941. Teil A (Uradel). Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 40. Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1940, S. 492 ff.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, 1908, S.796f
  • Philipp Losch: Heinrich von Schönfeldt. Ein Beitrag zur Berichtigung der Matrikel des Schwarzen Adlerordens, in: Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Wappen,- Siegel-und Familienkunde, Nr. 4. Jahrgang XXXXI. Hrsg. Herold (Verein), Carl Heymanns Verlag, Berlin 1908, S. 78 f.
  • Ernst von Schönfeldt-Werben: Geschichte der Familie v. Schönfeldt, mit Stammtafeln, als Manuskript gedruckt. Druck W. von Jähnichen, Hannover 1935.
  • GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, ISSN 0435-2408 (Auszug):
    • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser, A (Uradel), Band VI, Band 29 der Gesamtreihe GHdA. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1962, S. 490 f.
    • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser, A (Uradel), Band XIV, Band 66 der Gesamtreihe GHdA. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1977, S. 424 f.
    • Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Groß Zauche und Camminetz: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe GHdA. C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 2002.
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Weitere Literatur

Commons: Schönfeld (sächsisches Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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