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Scheffert
Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Scheffert (auch Scheffert genannt Weisweiler oder nur Weisweiler), ursprünglich Scheffer oder Scheiffer, ist der Name eines erloschenen rheinisch-niedersächsischen Adelsgeschlechts.


Die Familie ist zu unterscheiden von den namensähnlichen aber nicht stammesverwandten Scheiffart von Merode.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Das Geschlecht stammt aus Aachen und war später im Niederstift Münster begütert.[1] Die sichere Stammreihe beginnt mit Johann Scheffer genannt Weisweiler (* 1540, urkundlich bis 1594). Dessen Sohn Wilhelm Reinhard von Scheffert (1586–1648) erhielt am 20. Oktober 1645 in Linz an der Donau den Reichsfreiherrenstand verliehen.[2] Er saß auf Buir bei Düren und Oberfell an der Mosel.[3] Letzteres erhielt er 1647 zusammen mit Alken, Kattenes und Nörtershausen vom Kölner Erzbischof Ferdinand von Bayern zu Lehen, nachdem er zuvor die Pfandschaft über die Objekte von Johann Freiherr von und zu der Recke angekauft hatte.[4] Wilhelm Reinhard von Scheffert war Drost zu Stickhausen im Niederstift Münster, ostfriesischer Gesandter bei den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück[5] und zuletzt kurkölnischer Kämmerer. Durch Heirat der Erbtochter Ida Juliana Crumminga war auch Esterwegen im heutigen Landkreis Emsland an ihn gefallen.
Ein weiterer Familienbesitz schon zu Zeiten des Wilhelm Reinhard von Scheffert war das Allod Ostkreyenborg nördlich von Haselünne-Lehrte. Die Ostkreyenborg fiel später durch Heirat der Hermine Luise von Scheffert mit Leutnant Friedrich von Reusch und einem am 31. März 1753 zwischen Letzterem und dessen Schwiegervater Johann Michael von Scheffert geschlossenen Vertrag an die Herren von Reusch. Durch Gerichtsbeschluss mussten die Eheleute die Ostkreyenborg einige Jahre später an ihre verwitwete Schwägerin Anna Katharina Franziska von Nagel abtreten.[6]
Esterwegen dagegen fiel 1738 durch Erbschaft von Franz Ferdinand von Scheffert an die mit seiner Magd Adelheid Memering, einer Tochter des Esterweger Jägers und Waffenmeisters Memering zu Bockhorst, gezeugte Tochter Bernhardine Franziska von Scheffert. Diese brachte Esterwegen durch Heirat mit dem fürstlichen Thurn- und Taxisschen Oberpostmeister Anselm Franz Benedikt von Lixfeld (1718–1761) an die von Lixfeldt. Zwischen 1808 und 1814 war Esterwegen dann noch einmal im Besitz der Familie Scheffert.
Laut Max von Spießen existierte die Familie noch 1829. Bald danach soll sie erloschen sein.[1]
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Stammfolge
Zusammenfassung
Kontext
Schleicher stellt folgende Stammfolge des Geschlechts dar (ergänzt um Informationen bei Bruch):[7][6]
- Severin Scheffer (Scheiffer) († 1527), 1502 Stellvertreter des Richters zu Aachen, 1502–1510 Mayer beim Schöffengericht des Schöffenstuhls Aachen, 1511–1525 Stellvertreter des Vogts, 1516 und 1517 Mitglied des Kleinen Rats, 1519 und 1523 Mitglied des Großen Rats, siegelte 1502 mit einer Hausmarke, siegelte 1516 mit dem Sparren; ⚭ I. Anna von Segroide; ⚭ II. Juncke van der Maren, 1527 Witwe
- Severin Scheiffer ⚭ N. N.
- Johann Scheffer genannt Weisweiler (* 1540), siegelte 1594 mit dem Sparren; ⚭ Henrica von Rhemen
- Wilhelm Reinhard von Scheffert genannt Weisweiler (1586–1648), erhielt 1629 ein Mannlehen zu Buir, wurde 1645 in den Freiherrenstand erhoben, ⚭ Ida Juliana Crumminga
- Ferdinand Albert von Scheffert zu Ostkreyenborg († 1678), promovierter Jurist, Pfandherr des kurkölnischen Anteils von Alken, ⚭ Agnes Margaretha von Schaesberg (* 1628), sie lebte noch 1687
- Franz Ferdinand von Scheffert († 1731), Herr zu Esterwegen, 1678 mit Buir belehnt, besitzt 1699 Lehngut Huicking zu Buir, ⚭ 1730 Adelheid Memering (Haushälterin)
- Bernhardine Franziska von Scheffert (* 1713), unehelich geboren, Erbtochter Esterwegen, ⚭ Anselm Benedikt von Lixfeldt
- Johann Michael von Scheffert zu Ostkreyenborg († 1755), Pfandherr zu Alken, siegelte 1707 mit geviertem Schild; ⚭ Agnes Johanna von Meyrer zu Ladbergen
- Adam Friedrich Karl von Scheffert zu Ostkreyenborg († 1744) ⚭ Anna Catharina Franziska von Nagel aus dem Haus Herl
- Ferdinand Werner Anton von Scheffert († kinderlos), münsterischer Major
- Franz Matthias von Scheffert, 1779 fürst-münsterischer Leutnant im Regimaent Elverfeld, 1802 Major im Regiment von Wenge; ⚭ Adolfina von Vietinghoff genannt Schell
- Ferdinand Christoff von Scheffert († 1804), preußischer Leutnant, unvermählt
- Josefa Benigna von Scheffert, Erbtochter Ostkreyenborg, ⚭ Ernst Friedrich Adolf von Exterde, lippischer Drost
- Franziska Theodora von Scheffert († 3 Jahre alt)
- Maria Wilhelmina von Scheffert ⚭ 1781 Friedrich von Westrem zum Gutacker, Major im fürst-münsterischen Dienst zu Warendorf
- Philippina Agnes von Scheffert († kinderlos); ⚭ I. N. N. von Starman; ⚭ II. N. N. von Ploennies, Oberstleutnant
- Maria Constanze von Scheffert, Nonne zu Bersenbrück
- Charlotte von Scheffert, Clarissin zu Haselünne 1779
- Crescentia von Scheffert, Clarissin zu Haselünne 1779
- Hermine Luise von Scheffert ⚭ Friedrich von Reusch, Leutnant
- Adam Friedrich Karl von Scheffert zu Ostkreyenborg († 1744) ⚭ Anna Catharina Franziska von Nagel aus dem Haus Herl
- Wilhelm Horatius von Scheffert († 1710), unverheiratet
- Bertold Rudolf von Scheffert ⚭ Angela Osterhaus (Magd)
- Franz Ferdinand von Scheffert († 1731), Herr zu Esterwegen, 1678 mit Buir belehnt, besitzt 1699 Lehngut Huicking zu Buir, ⚭ 1730 Adelheid Memering (Haushälterin)
- Bertram Ulrich von Scheffert
- Franz Ernst von Scheffert († 1718), bittet 1678 die Kinder seines Bruders mit Buir zu belehen
- Ferdinand Albert von Scheffert zu Ostkreyenborg († 1678), promovierter Jurist, Pfandherr des kurkölnischen Anteils von Alken, ⚭ Agnes Margaretha von Schaesberg (* 1628), sie lebte noch 1687
- Wilhelm Reinhard von Scheffert genannt Weisweiler (1586–1648), erhielt 1629 ein Mannlehen zu Buir, wurde 1645 in den Freiherrenstand erhoben, ⚭ Ida Juliana Crumminga
- Johann Scheffer genannt Weisweiler (* 1540), siegelte 1594 mit dem Sparren; ⚭ Henrica von Rhemen
- N. N. (Tochter) ⚭ Herman van den Weier
- N. N. (Tochter) ⚭ Cornelis van Thienen
- Severin Scheiffer ⚭ N. N.
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Wappen
- Blasonierung des Stammwappens
- In Gold ein schwarzer Sparren. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken eine goldene Mohrenpuppe mit nach links fatterndem goldenen Bande.[1]
- Blasonierung des Freiherrenwappens von 1645
- Geviert. Felder 1 und 4 mit dem Stammwappen. Felder 2 und 4 in Schwarz ein wachsender, goldgekleideter Mohrenrumpf mit silbernem Kragen, auf der Brust belegt mit einem schwarzen Sparren, auf dem Kopf ein silbernes Barett, vom welchem silberne Bänder nach links abfliegen. Über dem Schild eine Freiherrenkrone, darüber auf einem gekrönten Helm mit schwarz-goldenen Helmdecken der Mohrenrumpf aus Feld 2 und 3.[1]
Literatur
- Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels. Genealogisches Handbuch der fürstlichen Häuser, Band XVI. (= Genealogisches Handbuch des Adels, Gesamtreihe Band 124), Limburg an der Lahn 2001, S. 357.
- Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland, mit fast 1200 Wappen und mehr als 1300 Familien, Heberle, Köln 1858, S. 347 (Google Bücher) (hier fälschlicherweise vermischt mit den Scheiffart von Merode).
- Herbert M. Schleicher: Ernst von Oidtman und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln, Band 13, Mappe 995–1070 (Reven–Scheidt gt. Weschpfennig) (= Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e. V., Nr. 88), Köln 1997, S. 744–751.
- Bettina Schmidt-Czaia: Wilhelm Reinhard von Scheffert, genannt Weisweiler (1586–1648) und der Abzug der Hessen aus Ostfriesland: Ein emsländischer Gutsherr als Stickhausener Drost und ostfriesischer Gesandter bei den Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück. In: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands. Band 79 (1999), Aurich 1996, S. 158–186.
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 111 (hhu.de); Band 2, Görlitz 1903, Tfln. 261 (hhu.de) und 276 (hhu.de).
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Weblinks
Einzelnachweise
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