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Framework für automatisierte Softwaretests von Webanwendungen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Selenium ist ein Framework für automatisierte Softwaretests von Webanwendungen,[2] die von einem Programmiererteam der Firma ThoughtWorks entwickelt und als freie Software unter der Apache-2.0-Lizenz veröffentlicht wurde. Es ist ein weit verbreitetes Werkzeug[3][4] und zählt zu den bekanntesten quelloffenen Testwerkzeugen.[5]
Selenium | |
---|---|
Basisdaten | |
Entwickler | ThoughtWorks |
Erscheinungsjahr | 2004 |
Aktuelle Version | 4.27.0[1] (25. November 2024) |
Betriebssystem | Microsoft Windows, Linux, macOS, Solaris, FreeBSD und andere Unix-Varianten (basiert auf Java) |
Programmiersprache | Java |
Lizenz | Apache-Lizenz 2.0 |
selenium.dev |
Mit Selenium ist es möglich, Interaktionen mit einer Webanwendung aufnehmen zu lassen und diese Tests automatisiert beliebig oft zu wiederholen. Es kann vor allem Entwicklern von Webanwendungen sehr viel Tipparbeit abnehmen – beispielsweise beim Ausfüllen von Webformularen – und macht das Testen dadurch schneller, flexibler und verlässlicher.
Selenium basiert rein auf HTML und JavaScript. Für einen schnellen Einstieg kann direkt die Selenium-IDE z. B. als Firefox-Add-on installiert und getestet werden: Der Benutzer interagiert nur mit Firefox, Selenium nimmt den Test auf und spielt ihn wieder ab.
Die Entstehung von Selenium begründete Jason Huggins 2004, als er ein internes Programm zum Testen von Webseiten, bei seiner Firma ThoughtWorks, schrieb. Im Laufe der Zeit schlossen sich immer mehr Mitarbeiter von ThoughtWorks seiner Arbeit an, bis schließlich Paul Hammant dem Team beitrat und die Entwicklung des Programms in die Richtung des heutigen „Selenium Remote Control“ (RC) leitete.
2007 wechselte Huggins zum Softwarekonzern Google, wo er die Weiterentwicklung und die Fehlerausbesserung des Programms zusammen mit anderen Programmierern vorantrieb. Zur gleichen Zeit entwickelte Simon Stewart bei ThoughtWorks die Browsersteuerung Webdriver. Da es für die Entwickler beider Projekte nicht sinnvoll erschien, zwei separate Projekte voranzutreiben, beschlossen sie die beiden Projekte zu „Selenium Webdriver“ oder „Selenium 2.0“ zu vereinen.
2008 entwickelte Philippe Hanrigou „Selenium Grid“, welches erlaubt, mehrere Selenium-Instanzen gleichzeitig auf einer unbegrenzten Anzahl an Rechnern laufen zu lassen. Dies führte dazu, dass die Ausführungszeit für große Teststrukturen dramatisch verkürzt wurden.
Der Name Selenium entstand aus einer scherzhaften Bemerkung von Huggins, der in einer E-Mail seine Mitbewerber Mercury damit verspottet, dass er erwähnt, dass eine Quecksilbervergiftung (mercury poisoning) durch die Einnahme von Selen (selenium) geheilt werden kann.
Die finale Version 3.0 ist seit dem 13. Oktober 2016 verfügbar. Dort sind unter anderem folgende Änderungen oder Neuerungen enthalten:
Das Core-Modul enthält die komplette Basisfunktionalität von Selenium, also das Testbefehl-API und den TestRunner. Unter Verwendung des Core-Modules kann die TestRunner.html
-Webseite mit verschiedenen Browsern geöffnet werden. Dadurch werden Kompatibilitätstests mit verschiedenen Browsertypen möglich.
Selenium IDE ist ein Add-on für Google Chrome, Microsoft Edge und Mozilla Firefox,[6] mit dem es möglich ist, direkt im Browser durch die Interaktion mit einer Webanwendung Testfälle aufzunehmen und diese im Browser wieder abzuspielen. Neben der reinen Capture-Replay-Funktionalität lassen sich Überprüfungen mittels verify und assert einbinden. Zudem wird das schrittweise Abspielen von Testfällen, das Setzen von Breakpoints zur Überprüfung der Testfälle, und die Wiederverwendung von geteilten Testabläufen unterstützt. Einzelne Testfälle lassen sich zu Testsuites kombinieren.
RC ist ein veraltetes[7] Modul, das eine eigene Server-Instanz in Form eines Proxys bereitstellt. Dieser Selenium-Server wird von einem Selenium-Client-Treiber ferngesteuert. Dies kann in unterschiedlichen Programmiersprachen geschehen, wie z. B. in Java, .NET, Perl, PHP, Python, Ruby. Bei Java lassen sich diese Testfälle beispielsweise mittels JUnit oder TestNG ausführen. Es ermöglicht die Testautomatisierung von GUI-Tests in Kombination mit kontinuierlicher Integration.
Mit dem Release von Selenium 2 wurde Selenium RC von Selenium WebDriver abgelöst und als veraltet gekennzeichnet,[8] mit Release von Selenium 3 wurde RC in ein „legacy“-Paket verschoben und steht auf der Hauptseite des Projekts nicht mehr zum Herunterladen zur Verfügung.[7]
Selenium WebDriver ist der Nachfolger von Selenium Remote Control. Er akzeptiert Befehle (in Selenese oder über das Client-API) und leitet sie an einen Browser weiter. Eine Besonderheit bildet HtmlUnit. Ab Version 3.0 ist HtmlUnit nicht mehr Bestandteil des WebDrivers. Dies ist ein Webbrowser ohne grafische Anzeige (headless). Implementiert ist der Selenium-WebDriver über BrowserDriver, wobei die gängigsten Browser unterstützt werden.
Selenium Grid ist eine Erweiterung von Selenium RC und ermöglicht die parallele Ausführung von Tests auf mehreren Servern, um die Dauer der Testdurchführung zu verkürzen. Der Selenium-Client-Treiber verbindet sich dabei mit der Komponente Selenium Hub anstatt mit dem Selenium-Server. Der Hub wiederum leitet die Tests auf freie Selenium-Server weiter. Vorhandene Testfälle für Selenium RC können mit geringen Änderungen auch mit Selenium Grid verwendet werden. Die Testfälle sind jedoch parallel auszuführen, z. B. mit TestNG.
Diverse Softwareprodukte im Testing-Umfeld setzen auf Selenium auf, z. B.:
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