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Semseyit
Mineral aus der Gruppe der Sulfosalze Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Semseyit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ mit der chemischen Zusammensetzung Pb9Sb8S21 und besteht damit aus Blei, Antimon und Schwefel im Verhältnis 9 : 8 : 21. Strukturell gehört Semseyit zu den Sulfosalzen.
Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig (opak), kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist tafelige bis prismatische Kristalle bis etwa zwei Zentimeter[4] Größe, findet sich aber auch in Form rosettenförmiger Mineral-Aggregate von bleigrauer bis schwarzer Farbe. Frische Proben zeigen einen metallischen Glanz, die an der Luft allerdings mit der Zeit anlaufen und matt werden.
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Etymologie und Geschichte

Erstmals gefunden wurde Semseyit im „Bergwerk Baia Sprie“ (Felsöbánya mine) in Rumänien und 1881 durch József Sándor Krenner (1839–1920). Er benannte das Mineral nach Andor von Semsey (1833–1923), einem ungarischen Edelmann und Hobbymineralogen.
Klassifikation
Zusammenfassung
Kontext
In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Semseyit zur Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort zur Abteilung „Komplexe Sulfide (Sulfosalze)“, wo er gemeinsam mit Boulangerit, Dadsonit, Fülöppit, Guettardit, Heteromorphit, Jamesonit, Launayit, Madocit, Meneghinit, Plagionit, Playfairit, Robinsonit, Sorbyit, Sterryit, Tintinait, Twinnit, Veenit und Zinkenit in der „Jamesonit-Boulangerit-Gruppe (Bleiantimonspießglanze)“ mit der Systemnummer II/D.07 steht.
In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer II/E.21-020. Dies entspricht der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort der Abteilung „Sulfosalze (S : As,Sb,Bi = x)“, wo Semseyit zusammen mit Chovanit, Fülöppit, Heteromorphit, Plagionit und Rayit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer II/E.21 bildet.[5]
Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[6] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Semseyit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze (Sulfide, Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide, Sulfarsenide, Sulfantimonide, Sulfbismutide)“ und dort in die Abteilung „Sulfosalze mit SnS als Vorbild“ ein. Hier ist das Mineral in der Unterabteilung „Nur mit Blei (Pb)“ zu finden, wo es zusammen mit Rayit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer 2.HC.10d bildet.
In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Semseyit die System- und Mineralnummer 03.06.20.04. Das entspricht der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort der Abteilung „Sulfosalze“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Sulfosalze mit dem Verhältnis 2,0 < z/y < 2,49 und der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [By Cz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle“ in der „Fülöppitgruppe (monoklin: C2/c enthält Pb, Sb)“, in der auch Fülöppit, Plagionit, Heteromorphit und Rayit eingeordnet sind.
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Kristallstruktur
Semseyit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe C2/c (Raumgruppen-Nr. 15) mit den Gitterparametern a = 13,60Å, b = 11,94 Å, c = 24,45 Å und β = 106,0° sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2]
Bildung und Fundorte
Zusammenfassung
Kontext
Semseyit scheidet sich in Hydrothermale Lösungen bei mittleren Temperaturen zwischen 300 und 350 °C ab[7]. Begleitminerale sind unter anderem Bournonit, Jamesonit, Quarz, Sphalerit und Zinckenit.
Neben seiner Typlokalität Baia Sprie wurde das Mineral in Rumänien noch in der „Mine Herja“ (Baia Mare) und Satu Mare gefunden. Herja gilt dabei als eines der besten Vorkommen für Semseyit überhaupt, mit Mineralfunden zwischen einem und drei Zentimetern Größe und fächer- oder rosettenförmigem Aussehen[7].
Als eher seltene Mineralbildung kann Semseyit an verschiedenen Fundorten zum Teil reichlich vorhanden sein, insgesamt ist er aber wenig verbreitet. Als bekannt gelten bisher rund 160 Fundorte (Stand: 2017)[8], so unter anderem in Jujuy und Salta in Argentinien; einigen Regionen der bolivianischen Departamento Oruro und Departamento Potosí; bei Chaskowo in Bulgarien; in der chinesischen Region Yizhang; mehreren Regionen von Deutschland und Frankreich; einigen Regionen Großbritanniens; in Bhilwara (Indien); Iran; Irland; den italienischen Regionen Piemont und Toskana; auf Honshū in Japan; in British Columbia und Ontario in Kanada; bei Obernberg am Brenner in Österreich; Peru; im Kreis Maramureș in Rumänien; in den östlichen und westlichen Regionen Sibiriens; Slowakei; Spanien; im tschechischen Böhmen; im ungarischen Pilsengebirge sowie einigen Regionen der USA.[9]
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Siehe auch
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie (= Dörfler Natur). Nebel Verlag, Eggolsheim 2002, ISBN 978-3-89555-076-8, S. 62.
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 480.
Weblinks
Commons: Semseyite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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