Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Sepia vindobonensis

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Sepia vindobonensis
Remove ads

Sepia vindobonensis ist ein tertiärzeitlicher Tintenfisch.

Schnelle Fakten Zeitliches Auftreten, Systematik ...

Die Art lebte im Paratethys-Meer, das sich vor etwa 30–15 Millionen Jahren vom Pannonischen Raum bis in das Schwarzmeergebiet erstreckte, nachdem die intensive alpidische Phase der jungen Alpen und Dinariden dieses Randmeer vom Mittelmeer getrennt hatte.

Thumb
Die Paratethys im Karpatium/Badenium

Es wurden bisher erst wenige Exemplare anhand fossilierter Schulpe beschrieben[1] (diese sind selten, weil sich diese Körperteile insgesamt sehr schlecht erhalten):[2][3]

  • ein zerbrochener Schulp, Fund in Baden, Niederösterreich (locus typicus); Sammlung Geologische Bundesanstalt;[4] Bestimmung durch Schlönbach 1869
  • ein Fund in Grund; bei Wullersdorf, Niederösterreich; Schaffer 1958; Aufbewahrung unbekannt[5]
  • zwei Schulpe 139 × 43,3 mm, 98,3 × 29,9 mm in Devínska Nová Ves, Slowakei[6] Činčurová 1990
  • zwei Schulpe, 119 × 39 mm (adult), 86 × 29 mm (juvenil) in Retznei, Steiermark (Steinbruch Lafarge Perlmoser); Sammlung G.W. Anzenböck (Bad Vöslau); Bestimmung Hiden 1994/95

Schlönbach legte die Art wegen der Anwachslinien der Septen (hyperbolisch von den Seiten in Mitte laufenden Linien)[7] fest, die im Unterschied etwa zu Sepia officinalis (dem heutigen Gemeinen Tintenfisch) nicht geknickt sind.[8] Ein Team um Vasja Mikuž gibt eine Zuordnung zur Art über das Länge-zu-Breite-Verhältnis von um die 3 als Abgrenzung zu anderen Arten.[6]

Mit Sicherheit lässt sich Sepia vindobonensis bisher nur für das Badenium nachweisen, der lokalen Zeitstufe der zentralen Paratethys etwa von vor 16 bis 13 Millionen Jahren, die dem Langhium und unteren Serravallium des mittleren Miozän entspricht. Biostratigraphisch kann Sepia vindobonensis spezieller der Lageniden-Zone, einer Untereinheit des unteren (frühen) Badeniums, zugeordnet werden.[9]

Ein weiterer Fund, von Roger 1947 im Mittelmiozän von Saubrigues (südwestlichstes Frankreich) geborgen und als Sepia cf. vindobonensis bestimmt, ist zu schlecht erhalten, um verglichen zu werden.[9]

Remove ads

Literatur

  • E. Činčurová: Prvý nález druhu Sepia vindobonensis Schloenbach, 1868 vo vrchnom bádene (Miocén M4d) pri Bratislave. In: Zbor. Slov. nár. Múz., Prír. Vedy (Bratislava) 36, S. 3–7.[6]
  • Hartmut R. Hiden: Sepia vindobonensis (Cephalopoda, Coleoida) aus dem Mittel-Miozän von Retznei (Steiermark, Österreich). In: Mitteilungen der Abteilung für Geologie, Paläontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum 52/53 (1994/95), S. 111–124 (pdf, geologie.ac.at).
  • Herbert Schaffer: Ein neues Vorkommen von Sepia vindobonensis SCHLB. in Niederösterreich. In: Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathematische-naturwissenschaftliche Klasse. 1958, S. 141–148.
  • Urban Schloenbach: Über Sepia vindobonensis sp. nov. aus dem neogenen Tegel von Baden bei Wien. In: Jahrbuch der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichsanstalt 19 (1869), Wien, VIII. Kleine paläontologische Mittheilungen: Vierte Folge S. 289–291, u. Taf. 8. (pdf, geologie.ac.at).
Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads