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Shanghai-Ranking
weltweites Hochschulranking Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Shanghai-Ranking (offiziell Academic Ranking of World Universities, abgekürzt ARWU) ist ein weltweites Hochschulranking, das im Jahr 2003 durch die Jiaotong-Universität Shanghai begründet wurde. Seit 2009 wird es von „ShanghaiRanking Consultancy“, einer nach eigenen Angaben unabhängigen Beratungsorganisation, durchgeführt.[1] Mittlerweile werden über 2.500 Universitäten weltweit jährlich geprüft, die ersten tausend werden in einer Rangliste veröffentlicht.[2] Das Shanghai-Ranking wurde ursprünglich als politisches Instrument entwickelt, das die relative Leistungsfähigkeit chinesischer Universitäten im weltweiten Vergleich darstellen sollte, man wollte messen, wie sich Bemühungen um Wachstum und Modernisierung des chinesischen Universitätssystems auswirken. Das Ranking erfuhr im Anschluss weltweite hohe Aufmerksamkeit, vor allem unter Hochschulakteuren.[3] Wegen mangelnder Reproduzierbarkeit und der Komplexität der zugrundeliegenden Daten steht das Ranking seit langem in der Kritik[4] und Forscher warnen davor, sich bei der Beurteilung von Forschungsleistungen und Hochschulen zu sehr darauf zu verlassen.[3]
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Geschichte
Die Vorgeschichte zum Shanghai-Ranking begann 1999, als an der Universität in Shanghai strategische Meetings stattfanden, einberufen von Administratoren der Uni, die besorgt waren über den Abstieg von ihrer Position als eine der führenden chinesischen Universitäten.[5] Der Professor für Chemie und Chemieingenieurwesen Nian Cai Liu wurde zum ersten Direktor für strategische Planung der Universität benannt.[5] Er begann damit, Indikatoren von Forschungsleistungen zu sammeln und mit anderen Universitäten zu vergleichen. Die Ergebnisse wurden von anderen chinesischen Universitäten und Forschungspolitikern aufgegriffen und die Vergleiche wurden auf internationale Universitäten ausgeweitet.[5]
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Methodik
Zusammenfassung
Kontext
Die Universitäten werden auf der Basis von sechs Indikatoren verglichen. Schwerpunkt der Wertung ist die Forschung. Berücksichtigt werden: die Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen und die Anzahl der Zitierungen, wobei als Quellen zwei Statistiken des amerikanischen Medienkonzerns Thomson Reuters herangezogen werden, die ausschließlich die Zeitschriften Nature und Science sowie das Web of Science des Institute for Scientific Information auswerten, ferner in den Naturwissenschaften die zuerkannten Nobelpreise und in der Mathematik die Fields-Medaille. Als Indikator der Leistungsfähigkeit ganz allgemein wird die Größe der jeweiligen Institution berücksichtigt.
Für jeden Indikator wird der besten Hochschule der Wert 100 zugewiesen, die folgenden Universitäten erhalten einen Prozentsatz davon.
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Ergebnis
Zusammenfassung
Kontext
Unter den ersten 20 Universitäten finden sich 2020 nur fünf nicht-US-amerikanische Universitäten: Cambridge (Platz 3), Oxford (Platz 9), Paris-Saclay (Platz 14), das University College London (Platz 16) und die ETH Zürich (Platz 20). Diese ist damit auch die erste deutschsprachige Hochschule der Rangliste; die erste deutsche Universität (Ludwig-Maximilians-Universität München) findet man auf Platz 51. Als erste österreichische Universität liegt die Universität Wien auf dem Platz ex aequo 151 bis 200. Insgesamt befinden sich 49 deutsche, neun schweizerische und 14 österreichische Universitäten im Ranking.[6]
Kritik
Zusammenfassung
Kontext
Kritikpunkte, die unter anderen vom Centrum für Hochschulentwicklung, einem Mitbewerber im Bereich Hochschulrankings, vorgebracht wurden, betreffen die folgenden Aspekte:
- Aufgrund der langen Beobachtungszeiträume werden historische und gegenwärtige Forschungsleistung vermischt. So werden Nobelpreise bis zum Jahr 1911 berücksichtigt. Dadurch werden insbesondere leistungsfähige Neugründungen benachteiligt.[7]
- Das hohe Gewicht von Zeitschriftenaufsätzen im Web of Science hat eine Verzerrung zugunsten von Universitäten mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung in englischsprachigen Ländern zur Folge. Publikationen in anderen Medien und anderen Sprachen werden nicht berücksichtigt, was Spitzenleistungen in den Geisteswissenschaften von der Wertung ausschließt.[7]
- Besonderheiten der nationalen Hochschulsysteme werden kaum berücksichtigt. So bleibt zum Beispiel die außeruniversitäre Forschung in Deutschland mit ihren Max-Planck-Instituten oder der Fraunhofer-Gesellschaft unberücksichtigt. Ein besonders extremes Beispiel ist die italienische Eliteuniversität Scuola Normale Superiore, die nur eine geringe Zahl von Studenten (im Studienjahr 2011/12 57 Neuaufnahmen) auf der Basis eines strengen Aufnahmewettbewerbs zulässt und sich wegen ihrer geringen Größe nur auf den Plätzen 301–400 findet, weit überrundet von anderen italienischen Universitäten.[7]
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Weblinks
Einzelnachweise
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