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Stadt der Toten (Kairo)

Friedhof in Ägypten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Als Stadt der Toten werden zwei ausgedehnte von etwa 300.000 Menschen bewohnte Friedhofsbezirke am Ostrand Kairos bezeichnet.

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Karte
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Blick über die nördliche Totenstadt vom Dach der Grabmoschee Sultan Qaitbays (im Hintergrund sind u. a. die Kuppeln und Minarette der Grabkomplexe Sultan Barsbays und Sultan Faradschs zu erkennen)

Lage

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Das von den Einheimischen meist einfach al-Qarafa (arabisch القرافة, DMG al-Qarāfa), d. h. „der Friedhof“, genannte Gebiet am Fuß der Mokattam-Berge erstreckt sich über mehrere Kilometer sowohl nördlich (nördliche Totenstadt) als auch südlich (südliche Totenstadt) der Zitadelle und wurde zu einer informellen Siedlung (Slum), als im 20. Jahrhundert immer mehr Menschen auf der Suche nach Arbeit in die ägyptische Hauptstadt strömten und wegen des akuten Platzmangels zum Teil auch das historische Friedhofsgelände besiedelten, welches im Mittelalter noch außerhalb Kairos in der Wüste lag.

Die heute von einem dichten Wege- und Straßennetz durchzogene Qarafa birgt neben einfachen Grabanlagen und Wohnhäusern auch eine Vielzahl historisch höchst bedeutsamer Bauten aus fast allen Epochen der islamischen Geschichte Ägyptens. Die wichtigsten dieser sehenswerten Monumente sind den folgenden Listen zu entnehmen.

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Das 1946 errichtete Ahmad-Hasanain-Pascha-Mausoleum in der nördlichen Totenstadt (direkt an der Salah-Salim-Straße gegenüber der Maschyachat al-Azhar gelegen)
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Gasse in der südlichen Totenstadt
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Die Totenstadt 1904 von Eduard Spelterini aus dem Ballon aufgenommen, im Hintergrund die Salah El Din Al Ayouby-Zitadelle, Blickrichtung Süd
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Ereignisse

Die Stadt der Toten mit der nördlichen (Nekropole von Qaitbay) und südlichen Totenstadt (Nekropolen von Saiyida-Nafisa und Imam asch-Schafii) gehört seit 1979 als Teil des „Historischen Kairo“ zum UNESCO-Weltkulturerbe.[1]

Der portugiesische Regisseur Sérgio Tréfaut drehte 2009 mit A Cidade dos Mortos (The City of the Dead) einen beachteten Dokumentarfilm über die Stadt der Toten.

Im Zusammenhang mit der Verkehrsanbindung der neuen Verwaltungshauptstadt Ägyptens wurden ab dem Jahr 2020 Teile des Areals planiert, wodurch auch die Verkehrslage für Kairo verbessert werden sollte. Trotz starker Proteste und Rücktritten von Denkmalschützern wurde das Projekt nach einigen Monaten Pause fortgesetzt. Betroffen war insbesondere der Bereich mit Grabstätten des 19. und 20. Jahrhunderts. Mehrere hundert Grabstätten wurden abgerissen. Beim Bau einer Brücke im Jahr 2022 wurde dabei u. a. das Grabmal von Tāhā Husain beschädigt, dessen beschlossener Abriss zuvor zurückgenommen wurde. Viele Gräber mussten kurzfristig umgebettet werden, darunter das von Farida von Ägypten.[2][3][4]

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Nördliche Totenstadt

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Die sog. nördliche Totenstadt, in der sich die Mausoleen von gleich fünf Sultanen finden, liegt nordöstlich der Zitadelle zwischen der Salah-Salim-Straße (شارع صلاح سالم, DMG Šāriʿ Ṣalāḥ Sālim) und der an-Nasr-Straße (طريق النصر, DMG Ṭarīq an-Naṣr).

Weitere Informationen Monument, Baujahr oder -zeit ...

Südliche Totenstadt

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Die sog. südliche Totenstadt, welche noch größer ist als die nördliche, liegt im Süden der Zitadelle, östlich der Ibn-Tulun-Moschee. Sie reicht bis zum Stadtteil Maadi und lässt sich grob in das Gebiet zwischen der Saliba-Straße (شارع الصليبة) und dem Saiyida-Nafisa-Platz (ميدان السيدة نفيسة), einen Zentralbezirk (direkt südlich der Zitadelle) und die sog. kleine Qarafa (noch weiter südlich gelegen) unterteilen.

Weitere Informationen Monument, Baujahr oder -zeit ...
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Siehe auch

Literatur

  • Salah Ahmed El-Banasi: Mamluk Art – Splendour And Magic During The Reign Of The Sultans. Museum With No Frontiers, 2001, ISBN 1-874044-37-6.
  • Doris Behrens Abouseif: The Minarets of Cairo. The American University in Cairo Press, Cairo 1985, ISBN 977-424-035-9.
  • Doris Behrens Abouseif: Islamic Architecture in Cairo. Brill, Leiden 1989, ISBN 90-04-08677-3.
  • Hani Hamza: The Northern Cemetery of Cairo. The American University in Cairo Press, Cairo 2001, ISBN 977-424-618-7.
  • Helen Watson: Women in the City of the Dead. Africa World Press, London 1992, ISBN 978-0-8654-3281-9.
  • Caroline Williams: Islamic Monuments in Cairo – The Practical Guide. 6. Auflage. The American University in Cairo Press, Cairo 2008, ISBN 978-977-416-205-3.
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Commons: Stadt der Toten (Kairo) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

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