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Stephan Flade
Pfarrer i.R. in Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Stephan Flade (* 1951 in Kirschau, Sachsen) ist ein Pfarrer i.R. in Brandenburg, der in der Friedensbewegung der DDR tätig war.
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Leben
Zusammenfassung
Kontext
Stephan Flade stammt aus einer Pfarrersfamilie, in der dieser Beruf über mehrere Generationen hinweg ausgeübt wurde. Schon sein Ururgroßvater Ernst Flade[1] war Pfarrer in Zwickau-Eckersbach und dessen Sohn Ernst Oskar in Frankenstein. Sein Großvater Walther Flade übte seinen Beruf in Niederwiesa aus und sein Vater Ernst Martin Flade war 40 Jahre lang Pfarrer in Deutschneudorf, Kirschau und ab 1951 in Pirna, wo Flade zusammen mit drei älteren Geschwistern aufwuchs. Ihm wurde aus politischen Gründen das staatliche Abitur verwehrt und lernte daher ab 1961 an der Kreuzschule und war Mitglied des Dresdner Kreuzchores unter Rudolf Mauersberger.
Anschließend studierte er an der Humboldt-Universität zu Berlin Evangelische Theologie. Nach dem Vikariat heiratete er die Pastorin Annette Flade 1973 und absolvierte drei Jahre später sein 2. Theologisches Examen. Im Jahre 1976 zog das Ehepaar nach Pritzwalk und war im Pfarrerdienst tätig. Beide waren dort in der kirchlichen Friedensarbeit engagiert.[2][3]
Seit 1983 wohnte Stephan Flade mit seiner Familie in Potsdam-Babelsberg und war dort 23 Jahre als Pfarrer in der Friedrichskirche am Weberplatz tätig.
Das Pfarrerehepaar Flade baute das Neue Forum in Potsdam mit auf. Am 4. Oktober 1989 fand in der Friedrichskirche auf dem Babelsberger Weberplatz die Vorstellung der Vereinigung statt.[4] Flade sowie Pfarrer Hans-Georg Baaske informierten damals bis in die Nacht hinein über die Bewegung und richteten ein Kontaktbüro des Neuen Forums im Pfarrhaus der Babelsberger Gemeinde ein.[5] „Der Auftakt zum Widerstand gegen das SED-System ist eng mit dieser Kirche verbunden“.[6] Die erste Großdemonstration des Neuen Forums am 4. November 1989 in Potsdam hat der Pfarrer u.a. mit seiner Frau organisiert.[7][8][9]
Flade war Vorsitzender des Förderkreises Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e.V., der 1992 von ihm mitgegründet wurde. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, "die vielfältigen kulturellen Wurzeln, die bei der Entstehung der böhmischen Weberkolonie Nowawes bedeutsam waren, in der Erinnerung wachzuhalten und lebendig nachvollziehbar zu machen".[10] Stephan Flade war ebenso im Forum Ost-West e.V. Potsdam aktiv, das seit 1992 besteht und das Zusammenwachsen zwischen Ost- und Westdeutschland zum Ziel gesetzt hat. Seine Idee, die Kirche auf der Bundesgartenschau 2001 in Potsdam zu präsentieren, "galt als visionär und sorgte für einen Ort der Begegnung und Inspiration für Tausende von Besuchern"[11].
Flades absolvierten von 2006 bis 2009 einen Auslandseinsatz der Vereinten Evangelischen Mission in Indonesien auf der Insel Sumatra. Anschließend lebten sie in Groß Schönebeck in der Schorfheide, wo Flade von 2010 bis 2016 eine Pfarrstelle innehatte.[12] Anschließend zogen beide gemeinsam nach Wittenberge in die Prignitz, in die Heimatstadt seiner Frau. In den Jahren 2018 und 2019 lebten Annette und Stephan Flade in Dénia in Spanien. Dort übernahmen sie für zehn Monate die Tourismuspfarrstelle der EKD an der Costa Blanca.[13]
Stephan Flade ist Vater von zwei Töchtern und einem Adoptivsohn. Er engagiert sich seit 2002 als Notfallseelsorger. Er gehörte gemeinsam mit seiner Frau Annette zu den Gründungsmitgliedern der Notfallseelsorge Potsdam und ist seit 2016 im Prignitzer Team.[14]
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Ehrungen
Als Anerkennung für ihre Arbeit durften sich Annette und Stephan Flade 2023 in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Potsdam eintragen.[15]
Werke
- Flade, Stephan/ Narr, Wolf-Dieter (1992): Die deutschen Vergangenheiten und wir: Eine menschenrechtliche Perspektive, Bd. H. 1. 1. Aufl. Sensbachtal: Komitee für Grundrechte und Demokratie, ISBN 3-88906-046-3
Einzelnachweise
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