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Stewartit
Mineral aus der Klasse der Phosphate Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Stewartit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Mn2+Fe3+2[OH|PO4]2 • 8 H2O[4] und entwickelt tafelige, blättrige bis nadelige Kristalle, aber auch radialstrahlige, büschelige Aggregate von nur wenigen Millimetern Größe in bräunlichgelber oder orangegelber Farbe.
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Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Stewartit 1912 in der „Stewart Mine“ (in den Tourmaline Queen Mountains) im Pala District des San Diego Countys, Kalifornien. Waldemar Theodore Schaller beschrieb dieses Mineral zusammen mit Hydroxylapatit und Sicklerit im „Journal of the Washington Academy of Sciences“ (2, 143–145) und benannte es nach seiner Typlokalität.[5]
Klassifikation
Zusammenfassung
Kontext
In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Stewartit zur Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate, Vanadate“ und dort zur Abteilung „Wasserhaltige Phosphate, Arsenate und Vanadate mit fremden Anionen“, wo er gemeinsam mit Metavauxit, Pseudolaueit und Vauxit in der „Vauxit-Metavauxit-Gruppe“ mit der Systemnummer VII/D.03 steht.
In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer VII/D.09-030. Dies entspricht der Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Phosphate, mit fremden Anionen“, wo Stewartit zusammen mit Césarferreirait, Kastningit, Metavauxit, Pseudolaueit und Vauxit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VII/D.09 bildet.[6]
Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[7] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Stewartit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung „Phosphate usw. mit zusätzlichen Anionen; mit H2O“ ein. Hier ist das Mineral in der Unterabteilung „Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen; (OH usw.) : RO4 = 1 : 1 und < 2 : 1“ zu finden, wo es zusammen mit Ferrolaueit, Gordonit, Maghrebit, Kastningit, Laueit, Mangangordonit, Paravauxit, Pseudolaueit, Sigloit und Ushkovit die „Laueitgruppe“ mit der Systemnummer 8.DC.30 bildet.
In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Stewartit die System- und Mineralnummer 42.11.10.02. Das entspricht der Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Phosphate etc., mit Hydroxyl oder Halogen mit (AB)4(XO4)3Zq × x(H2O)“ in der „Laueitgruppe“, in der auch Laueit, Pseudolaueit, Ushkovit und Ferrolaueit eingeordnet sind.
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Modifikationen und Varietäten
Die Verbindung Mn2+Fe23+[OH|PO4]2 · 8H2O ist trimorph und kommt in der Natur neben dem triklinen Stewartit noch als ebenfalls triklin, jedoch mit anderen Gitterparametern kristallisierender Laueit und als monoklin kristallisierender Pseudolaueit vor.[8]
Bildung und Fundorte

Stewartit ist ein Sekundärmineral und bildet sich durch Auslaugung primärer Phosphatvorkommen in Granit-Pegmatiten.
Fundorte sind unter anderem Córdoba (San Alberto) in Argentinien; Minas Gerais in Brasilien; Limousin in Frankreich; Baden-Württemberg (Landkreis Wolfach) und Bayern (Bayerischer und Oberpfälzer Wald) in Deutschland; Fianarantsoa auf Madagaskar; Erongo in Namibia; einige Regionen in Portugal; sowie mehrere Regionen in den USA.[9]
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Kristallstruktur
Stewartit kristallisiert im triklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P1 (Raumgruppen-Nr. 2) mit den Gitterparametern a = 10,398 Å, b = 10,672 Å, c = 7,223 Å, α = 90,10°, β = 109,10° und γ = 71,83, sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[2]
Siehe auch
Literatur
- Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 648.
Weblinks
Commons: Stewartite – Sammlung von Bildern
- Mineralienatlas:Stewartit (Wiki)
- John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: Stewartite, in: Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 64,8 kB)
Einzelnachweise
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