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Stolperstein in Stechlin

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Stolperstein in Stechlin
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Der Stolperstein in Stechlin ist Emma Redlich gewidmet. Stolpersteine werden vom Kölner Künstler Gunter Demnig in weiten Teilen Europas verlegt. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden und liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers.

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Stolperstein für Emma Redlich

Der bislang einzige Stolperstein von Stechlin wurde am 24. September 2015 vom Künstler persönlich verlegt.

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Geschichte

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Zumindest bis 1933 waren in Neuglobsow keine Unterschiede gemacht worden zwischen Juden und Nichtjuden, so berichtet es zumindest eine Zeitzeugin. Dies änderte sich mit der Machtergreifung Hitlers 1933. Zuvor schon hatte ein Bewohner, dem zu Ehren später die Stadt Łódź in Litzmannstadt umbenannt wurde, Karl Litzmann, eine NSDAP-Ortsgruppe gegründet. Auch in Neuglobsow machte sich das neue Wahlverhalten bemerkbar, wurde zuvor vor allem die SPD gewählt, schlug es jetzt zugunsten der Nazi-Partei um. Gemeindevertreter mussten gehen und ohne vorherige Wahl, bestimmte der vor Ort ranghöchste SA-Mann die neuen Vertreter. Die jüdische Schriftstellerin Lola Landau und ihr Mann Armin T. Wegner, seit Jahren Bewohner Neuglobsows, 1933 auf der Flucht aus Berlin, wurden am Ortseingang mit einem Schild „begrüßt“: „Juden kehren um. Sie sind in Neuglobsow sehr unerwünscht“. Auch an anderen Stellen in Neuglobsow standen immer mehr Schilder zum Beispiel „Juden werden hier nicht bedient“. Wegner und seine Frau verließen Fluchtartig die Ortschaft, gingen wieder zurück nach Berlin, noch auf dem Weg schrieb Wegner seinen offenen „Brief an Hitler“: „Wenn alle schweigen, will ich nicht stumm bleiben“. Wegner wurde verhaftet, gefoltert und deportiert, konnte schließlich nach Italien ausreisen und starb im Exil, die Familie zerbrochen, seine Frau floh mit den gemeinsamen Kindern nach Palästina. Nicht rechtzeitig fliehen konnte die Familie Redlich. So nahm sich Emma Redlich an dem Tag, an dem sie deportiert werden sollte, das Leben, ihre Tochter und ihr Schwiegersohn mussten Zwangsarbeit verrichten, ihr Enkel wurde in ein Konzentrationslager deportiert.[1][2]

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Stolperstein

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Der Stolperstein befindet sich im Ortsteil Neuglobsow.

Weitere Informationen Inschrift, Standort ...
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Literatur

  • Klaus-Dieter Behnke: Neuglobsow am Stechlin: Geschichte und Geschichten. BoD, Norderstedt 2020, ISBN 978-3-7504-4085-2.
Commons: Stolpersteine in Stechlin – Sammlung von Bildern
  • Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter Demnig

Einzelnachweise

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