Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Strikt konvexer Raum
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Strikt konvexe Räume werden im mathematischen Teilgebiet der Funktionalanalysis betrachtet. Es handelt sich um normierte Räume, deren Norm bestimmte geometrische Eigenschaften hat, die für die Optimierungstheorie wichtig sind.
Definitionen
Zusammenfassung
Kontext
Ist ein reeller normierter Raum, so sei die Einheitskugel, das heißt die Menge aller Elemente mit , sei der Dualraum, das heißt der Banachraum der stetigen linearen Funktionale mit der Dualraumnorm .
Ein reeller normierter Raum heißt strikt konvex, wenn er eine der folgenden untereinander äquivalenten Bedingungen erfüllt[1]:
- Ist für , so gibt es eine reelle Zahl mit .
- Ist für zwei verschiedene , so gilt für alle reellen Zahlen .
- Ist für zwei verschiedene , so gilt .
- Die Funktion ist strikt konvex.
- Jedes nimmt das Supremum auf in höchstens einem Punkt an.
Aus der zweiten Eigenschaft ergibt sich direkt, dass die Menge der Extremalpunkte von mit dem Rand der Einheitskugel zusammenfällt.
Aus der vierten Eigenschaft folgt die für die Optimierungstheorie wichtige Aussage, dass eine konvexe Menge in einem strikt konvexen Raum höchstens einen Vektor minimaler Länge hat.[2]
Remove ads
Beispiele
- Gleichmäßig konvexe Räume sind strikt konvex, insbesondere also prä-Hilberträume und die Lp-Räume für .
- ist nicht strikt konvex, denn ist und , so ist .
- Jeder endlichdimensionale strikt konvexe Raum ist gleichmäßig konvex. Es gibt strikt konvexe Räume, die nicht gleichmäßig konvex sind; diese müssen dann unendlichdimensional sein.[3] Siehe auch Renormierungssatz.
Remove ads
Glattheit
Zusammenfassung
Kontext
Die hier vorgestellte Eigenschaft Glattheit (engl.: smoothness) ist die zur strikten Konvexität duale Eigenschaft. Es sei die Korrespondenz, die jedem die Menge derjenigen Funktionale mit zuordnet. Man nennt auch die Dualitätsabbildung. Nach dem Satz von Hahn-Banach ist für alle . Man nennt einen normierten Raum glatt, wenn für jedes einelementig ist. Es gilt nun folgender Satz[4][5]:
- Sei ein normierter Raum.
- Ist strikt konvex, so ist glatt.
- Ist glatt, so ist strikt konvex.
Für reflexive Räume erhält man dann perfekte Dualität:
- Sei ein reflexiver Banachraum.
- ist genau dann strikt konvex, wenn glatt ist.
- ist genau dann glatt, wenn strikt konvex ist.
Da die Dualitätsabbildung für glatte Räume nur einelementige Bilder hat, kann man sie auch als Funktion betrachten. Man kann zeigen, dass diese Abbildung stetig ist, wenn man auf die Normtopologie und auf die schwach-*-Topologie betrachtet.[6]
Remove ads
Ein Renormierungssatz
In vielen Fällen kann man sich durch Übergang zu einer äquivalenten Norm die hier vorgestellten Normeigenschaften verschaffen, denn es gilt[7]:
- Jeder separable Banachraum hat eine äquivalente Norm, die sowohl strikt konvex als auch glatt ist.
Insbesondere kann man auf diese Weise nicht-reflexive, strikt konvexe Banachräume konstruieren. Damit hat man Beispiele für strikt konvexe, aber nicht gleichmäßig konvexe Banachräume, denn letztere sind nach einem Satz von Milman stets reflexiv.
Remove ads
Siehe auch
- Konvexitätsbedingung: für verwandte Klassen normierter Räume
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads