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Stundengottheiten
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Altägyptische Stundengottheiten sind im Alten- und Mittleren Reich noch namenlos als Gruppenverband nur für die Stunden der Nacht belegt, so auch im Pfortenbuch. Die Erwähnung von Stundengottheiten steht im Zusammenhang mit den akronychischen Aufgängen sowie nächtlichen Kulminationen der Dekansterne. Zusätzlich übernahmen die Stundengottheiten auch die Rolle als Schutzgottheiten für Verstorbene.
Hintergrund
Zusammenfassung
Kontext
Ursprünge
Wie weit die Wurzeln der Stundengottheiten in der altägyptischen Geschichte zurückreichen, kann nicht festgelegt werden. Als sicher erwiesen gilt das Zusammenwirken von Stundengottheiten mit den Darstellungen der Diagonalsternuhren in den Särgen des Mittleren Reiches.
In den Texten „Buch vom Tag“ und „Buch von der Nacht“ wird den Stunden ebenfalls große Bedeutung verliehen. Die Namen der Stunden stehen anschaulich mit ihren Titeln zu den mythologischen Kurzerzählungen im Zusammenhang. Zumeist geht es um die Bereiche „Natur des Lichtes“ und „Wächter des Re und Osiris“. Frühzeitliche Formen der Tagstunden im „Buch vom Tag“ sind im Tempel der Hatschepsut bezeugt und wurden später von den Ptolemäern weiterhin tradiert. Die Stunden aus dem „Buch der Nacht“ sind ebenfalls schon aus frühen Texten der „Liste der Tore“ (Sebechet) bekannt, in der die Namen der Tore gleichbedeutend mit den Namen der Stunden waren.
Stundengottheiten im Amduat
Darstellungen von Stundengöttinnen mit Namen sind erstmals im Neuen Reich während der 18. Dynastie (1550 bis 1292 v. Chr.) belegt. Das Buch „Amduat“ nennt Stundengöttinnen in ihrer Funktion als „Schützerinnen über die zwölf Bereiche der Duat“, welche der Sonnengott Re während der Nacht durchquert. Die Stundengöttinnen ziehen dabei als Gruppe die Sonnenbarke des Re. Jeder Station ist dabei eine Stundengöttin zugeordnet.
Stundengottheiten des Tages
Tradierung zu ptolemäischer Zeit
Im Rahmen des Osiris-Kultes stellten Priester die Stundengottheiten als rituelle Stundenwachen dar, die den Leichnam des Osiris beweinten und beschützen. Die genauen Abläufe zu den Kulthandlungen sind auf Inschriften der Tempel in Dendera, Edfu und Philae niedergeschrieben. Aus den ikonografisch-liturgischen Darstellungsformen ist eine Verbindung von Stundengottheiten mit der Konzeption der altägyptischen Astronomie festzustellen. Die damit verbundene Funktion des altägyptischen Astronomen als „Stundenschauer“ wird im Rahmen einer Aufzählung der verschiedenen Priesterämter besonders hervorgehoben und macht eine Verbindung zu den alten Jenseitsbüchern und Osiris wahrscheinlich.
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Literatur
- Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte (Früher: Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte), Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-08-6
- Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Kleines Lexikon der Ägyptologie, Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0
- Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Lexikon der Ägyptologie, Bd. 6, Harrassowitz, Wiesbaden 1986, ISBN 3-447-02663-4
- Erik Hornung: Die Unterweltsbücher der Ägypter, Artemis, Düsseldorf 1997, ISBN 3-7608-1061-6
- Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne – Das sogenannte Nutbuch. The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies (u. a.), Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5
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