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Groß Pankow (Prignitz)
Gemeinde im Landkreis Prignitz, Land Brandenburg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Groß Pankow (Prignitz) ist eine Gemeinde im nordwestlichen Teil von Brandenburg. Sie liegt im Landkreis Prignitz.
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Geografie
Durch den Ort fließt die Panke, ein Nebenfluss der Stepenitz.




Gemeindegliederung
Die Gemeinde hat 18 Ortsteile mit 24 bewohnten Gemeindeteilen und insgesamt 39 Dörfern.[2]
Einwohner: Stand 1. Januar 2016[3]
Hinzu kommen die Wohnplätze Ausbau, Heidelberger Mühle, Klein Langerwisch, Langnower Ausbau, Neu Hohenvier und Neu Rohlsdorf.[4]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Gemeinde entstand zum 31. Dezember 2002 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Baek, Groß Pankow, Groß Woltersdorf, Helle, Kehrberg, Klein Gottschow, Kuhbier, Kuhsdorf, Lindenberg, Retzin, Tüchen, Vettin und Wolfshagen des Amtes Groß Pankow/Prignitz sowie der Gemeinde Boddin-Langnow des Amtes Pritzwalk-Land[5]. Das Amt Groß Pankow/Prignitz wurde zum gleichen Zeitpunkt aufgelöst.
Groß Pankow

Das Rittergut in Groß-Pankow gehörte der Familie Gans zu Putlitz, unter anderem dem Kammerherrn Konrad Gans zu Putlitz.[6] Waldemar zu Putlitz kam am 2. Mai 1945 beim Einmarsch der Roten Armee ums Leben. Das Gut wurde im Herbst 1945 entschädigungslos enteignet. Ein Sohn von Waldemar zu Putlitz, Gisbert zu Putlitz, wurde in der Bundesrepublik ein bekannter Professor der Experimentalphysik. Bernhard von Barsewisch aus der Familie konnte nach der Wende das Gut mit Gutspark wieder erwerben, setzte es instand und betreibt dort seit 1993 eine Augen-Tagesklinik.
Im Oktober 2013 fanden bei Groß Pankow nahe der Bundesstraße 189 im Vorfeld von Straßenbauarbeiten Grabungen in einer jungbronzezeitlichen Siedlung aus dem 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung statt. Hier verlief zwischen Perleberg und Pritzwalk eine Heeresstraße. Unerwartet wurde ein deutlich jüngeres, vollständiges Skelett in ungewöhnlicher Haltung gefunden. Mit Hilfe einer eisernen Gürtelschnalle konnte der Fund auf die Zeit zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert datiert werden. Die Überreste des 35–39 Jahre alten Mannes wiesen zahlreiche unverheilte Knochenbrüche auf. Alle Knochen der Arme und Beine waren zerbrochen und der Gesichtsschädel war vom Hirnschädel in Teilen abgetrennt. Man schloss auf eine Hinrichtung durch Rädern, was den ersten derartigen Skelettfund im deutschsprachigen Raum darstellen würde.[7][8][9][10][11]
Tangendorf
Das Dorf wurde 1492 erstmals als Tankendorf urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von dem Personennamen Tank ab. Die Kirche des Ortes wurde 1954 errichtet und ist die einzige Kirche im Landkreis Prignitz, die nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde. Zusammen mit Hohenvier findet jährlich das Ernte- und das Backofenfest statt.[12]
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Bevölkerungsentwicklung
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[13][14][15], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022[16]
Die Zunahme der Einwohnerzahl 2005 ist auf den Zusammenschluss von 14 Gemeinden zur neuen Gemeinde Groß Pankow im Jahr 2002 zurückzuführen.
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Politik
Zusammenfassung
Kontext
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Groß Pankow besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 68,6 % zu folgendem Ergebnis:[17]
Bürgermeister
Radloff wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 17. April 2016 mit 54,7 % der gültigen Stimmen gewählt.[21] In der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 wurde er ohne Gegenkandidat mit 80,6 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[22] Seine Amtszeit beträgt acht Jahre.[23]
Wappen
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Blasonierung: „In Rot auf einer silbernen Leiste eine auffliegende gold-bewehrte silberne Gans mit goldenem Halsring, darunter im von gestürzten silbernen Lindenblättern bestreuten Feld eine goldene Urne mit Deckel.“[24] |
Das Wappen wurde am 12. Mai 2004 genehmigt. |
Flagge
„Die Flagge ist Rot – Weiß – Rot (1:4:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“[2]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift GEMEINDE GROß PANKOW (PRIGNITZ) • LANDKREIS PRIGNITZ.[2]


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Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Groß Pankow (Prignitz) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler. Insbesondere sind das:
Wirtschaft und Infrastruktur
Zusammenfassung
Kontext
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 189 zwischen Perleberg und Pritzwalk. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Meyenburg und Pritzwalk an der A 24.
Der Bahnhof Groß Pankow an der Strecke Wittenberge–Wittstock wird stündlich von der Regional-Express-Linie RE 6 – dem Prignitz-Express – betrieben von DB Regio Nordost bedient und stellt so eine Direktverbindung zwischen Wittenberge und Berlin-Charlottenburg über Pritzwalk, Wittstock (Dosse), Neuruppin und Kremmen her. Seit August 2017, als die beiden 76 Zentimeter hohen Außenbahnsteige fertiggestellt worden sind, ist die Station barrierefrei.[25] Das Empfangsgebäude befindet sich in Privatbesitz.[26]
Die Ortsteile Kuhbier und Groß Langerwisch verfügten jeweils über einen Haltepunkt an der Strecke Pritzwalk–Putlitz. Der Personenverkehr wurde im Juli 2016 eingestellt.
Im südlichen Gemeindegebiet fährt seit 2002 die als Museumsbahn betriebene Schmalspurbahn Pollo zwischen Mesendorf und dem Ortsteil Lindenberg mit Halt in den Ortsteilen Brünkendorf und Vettin.
Bildung
In Groß Pankow befinden sich folgende Schulen:[27]
- Grundschule Juri Gagarin in Groß Pankow
- Landweg-Freie Schule Baek Grundschule in Baek
Gesundheitswesen
In der Gemeinde befindet sich die Tages-Augenklinik Groß Pankow.[28]
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Persönlichkeiten
- Ludwig Gans zu Putlitz (1750–1828), preußischer Generalleutnant, Ritter des Ordens Pour le Mérite, geboren in Wolfshagen
- Carl Theodor Gans Edler Herr zu Putlitz (1788–1848), Schriftsteller, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- Carl von Karstedt (1811–1888), konservativer Reichstagsabgeordneter, geboren in Klein Linde
- Gustav Gans zu Putlitz (1821–1890), Politiker, Schriftsteller und Theaterintendant
- Hermann Friedrich Müller (1843–1919), Philologe und Philosoph, geboren in Lindenberg
- Joachim Gans zu Putlitz (1860–1922), Theater-Generalintendant und Präsident des Deutschen Bühnenvereins, geboren in Retzin
- Erhard Hübener (1881–1958), DDP- und LDPD-Politiker, geboren in Tacken
- Hermann Klostermann (1839–1907), Wilderer, geboren in Retzin
- Paul Baethcke (1850–1936), Pfarrer und Heimatforscher in Thüringen, geboren in Rackenthin
- Wilhelm Rieck (1893–1991), Veterinär- und Humanmediziner in Berlin und Neuhaus b. Paderborn, geboren in Groß Pankow
- Richard Kackstein (1903–1966), nationalsozialistischer Politiker, geboren in Triglitz
- Joachim Wüstenberg (1908–1993), Hygieniker in Gelsenkirchen, geboren in Klenzenhof
- Bernhard von Barsewisch (* 1935), Mediziner, lebt in Groß Pankow
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Literatur
- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – N–Z. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-033-3, S. 627 ff.
Weblinks
Commons: Groß Pankow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Website der Gemeinde Groß Pankow
- Eintrag im Kommunalverzeichnis Brandenburg
- Groß Pankow in der Reihe Landschleicher des RBB vom 26. Dezember 2010
- Tüchen in der RBB-Sendung Landschleicher vom 22. Oktober 2006
Einzelnachweise
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