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Teen Apocalypse Trilogy
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The Teenage Apocalypse Trilogy ist eine US-amerikanische Filmtrilogie des Independent-Regisseurs Gregg Araki, der zugleich als Produzent und Drehbuchautor fungierte. Sie besteht aus den Filmen Totally F***ed Up, The Doom Generation und Nowhere.
Handlung
Die Filme sind inhaltlich unabhängig, thematisch jedoch durch Figuren und Motive verbunden.
- In Totally F***ed Up porträtiert Araki sechs queere Teenager in Los Angeles, die sich zu einer selbstgewählten Familie zusammenschließen. In dokumentarisch gefilmten Episoden verhandelt der Film Coming-out, Liebesbeziehungen, Gewalt und Entfremdung.
- The Doom Generation erzählt als überzeichnetes Roadmovie von einem jugendlichen Paar, das einem Fremden begegnet und in eine Spirale aus Sex, Gewalt und Identitätsverlust gerät.
- Nowhere folgt einer Gruppe Jugendlicher an einem Tag in Los Angeles. Zwischen Drogen, exzessiver Sexualität, TV-Popkultur und apokalyptischen Visionen entwirft Araki ein surreal überhöhtes Gesellschaftsbild.[1]
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Produktion
Zusammenfassung
Kontext
Araki inszenierte alle drei Filme mit geringem Budget im Umfeld der Independent-Bewegung der frühen 1990er-Jahre. Totally F***ed Up entstand auf 16-mm-Film mit einem Freundes- und Laiendarsteller-Ensemble. Mit The Doom Generation erhielt Araki erstmals größere finanzielle Unterstützung und arbeitete mit bekannten Darstellerinnen wie Rose McGowan. Nowhere wurde mit Studio-Mitteln realisiert und vereinte zahlreiche Cameo-Auftritte aus der Pop- und Musikszene. Die Trilogie wurde wiederholt als „queere Gegenchronik der 1990er-Jahre“ bezeichnet, in der Araki „eine Jugend zwischen Euphorie und Endzeitstimmung“ zeigt.
Die drei Filme gelten als Abgesang auf die Gesellschaft und behandeln innerhalb ihrer für sich selbst stehenden Geschichten die Themen Drogenmissbrauch, Suizid, Bisexualität, Homosexualität, Mord, Vergewaltigung und die Suche nach etwas Beständigem. Einzig und allein der Schauspieler James Duval ist in allen drei Filmen als Hauptdarsteller besetzt, sonstige Darsteller treten nur am Rande immer wieder auf; wie beispielsweise Rose McGowan, die in The Doom Generation eine Hauptrolle spielt, in Nowhere in einer kurzen Sequenz zu sehen ist. Diese Nebendarsteller haben aber keinen Bezug mehr zu ihren früheren bzw. späteren Rollen in der Trilogie.
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Rezeption
Zusammenfassung
Kontext
Zeitgenössisch wurden die Filme teils scharf kritisiert, etwa wegen expliziter Sexualität und Gewaltdarstellung. The Doom Generation erhielt von Roger Ebert null Sterne, während queere Kritikerinnen und Kritiker Araki als Stimme einer „Generation ohne Zukunft“ feierten. In der Rückschau gilt die Trilogie als stilprägend. Sissy Mag betont ihre „klare Haltung gegen heteronormative Erzählmuster und ihre Überzeichnung als Akt der Befreiung“. Die Neuveröffentlichung 2024 wurde in internationalen Medien als „pure shot of 1990s teen nihilism“ (Cinapse) und „riotous, beautiful and defiantly queer“ (Under the Radar) beschrieben.[2]
Die drei Filme entstanden 1993 (Totally F***ed Up), 1995 (The Doom Generation) und 1997 (Nowhere) und wurden von Kritikern als „Beverly Hills, 90210 auf Acid“ und „Verstörender Blick hinter den Spiegel“ beschrieben. Christliche Gruppen versuchten die Filme aufgrund ihrer offenen Darstellung der Bi- & Homosexualität zu boykottieren.
Carolin Weidner stellt im Sissymag heraus, dass das Werk von Araki ein grundlegend sexpositives sei. "Gefahr geht nie vom sexuellen Selbstausdruck aus, sondern von einem Klima, das tabuisiert und ideologisiert, Missbrauch deckt und Schuld umkehrt. Insbesondere „Totally F**ed Up“ problematisiert die gesellschaftlich geschürte Aids-Phobie sowie die höhere Selbstmordrate unter queeren Jugendlichen."[1]
Veröffentlichung
In Deutschland wurden nur Totally F***ed Up[3] und Nowhere[4] im Kino gezeigt. The Doom Generation wurde 1995 auf dem Filmfest München aufgeführt.[5][6] Nowhere, der letzte Teil der Trilogie, wurde später auch auf VHS und DVD veröffentlicht. 2024 erschien eine restaurierte 4K-Box-Edition bei der Criterion Collection, die die drei Filme erstmals gemeinsam präsentierte und zu einer kritischen Neubewertung beitrug.[7]
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Preise und Auszeichnungen
- The Doom Generation – Nominierung Independent Spirit Award 1996 für Rose McGowan als „Best Debut Performance“.
- Totally F***ed Up – Jury-Sonderpreis beim Los Angeles Gay and Lesbian Film Festival 1993.
- Nowhere – Publikumspreis beim Outfest Los Angeles 1997.[8]
Weblinks
- Totally fucked up bei IMDb
- The Doom Generation bei IMDb
- Nowhere bei IMDb
- Gregg Araki’s Teen Apocalypse Trilogy. In: academymuseum.org. (englisch).
Einzelnachweise
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