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Titration nach Volhard

Methode zur quantitativen Bestimmung von Silber-, Chlorid-, Bromid-, Iodid-, Cyanid- und Thiocyanationen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Titration nach Volhard ist eine Methode zur quantitativen Bestimmung von Silber-, Chlorid-, Bromid-, Iodid-, Cyanid- und Thiocyanationen. Sie wird zur Argentometrie gezählt. Benannt ist die Methode nach dem deutschen Chemiker Jacob Volhard.

Bestimmung von Silber durch direkte Titration

Zusammenfassung
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Bei dieser Titration handelt es sich um eine direkte Titration von Silberionen mit einer Thiocyanat-Maßlösung. Dabei fällt das schwerlösliche Silberthiocyanat aus. Die Titration wird in salpetersaurer Lösung, die keine Nitrit-Ionen enthalten darf, durchgeführt.

Titration von Silber mit Thiocyanat-Maßlösung

Als Indikator werden Eisen(III)-Ionen-haltige Lösungen, meist Ammoniumeisen(III)-sulfat-Lösungen eingesetzt. Bei einem Überschuss von Thiocyanat bildet sich die leuchtend rote Verbindung Fe(SCN)3.

Reaktion des Indikators am Äquivalenzpunkt
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Bestimmung von Halogeniden

Zusammenfassung
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Silber kann auf diese Weise direkt bestimmt werden, für die Halogenide, Cyanid und Thiocyanat muss die Methode der Rücktitration angewendet werden. Dazu wird die Probe mit einer bekannten Menge Silbernitrat-Lösung versetzt und die verbliebene Menge Silbernitrat mit Thiocyanat-Maßlösung titriert.

Titration der Halogenid-Lösung mit Silbernitrat-Maßlösung
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Anwendung

Dieses Nachweisverfahren wird häufig und in verschiedensten Bereichen eingesetzt, beispielsweise zur Bestimmung von Chlorid in Lebens-[1] oder Futtermitteln oder auch in Beton.[2] Auch im Österreichischen Arzneibuch (ÖAB) wird sie aufgeführt.

Alternativen

Andere Nachweisverfahren für Halogenidionen sind die Titration nach Fajans und die Titration nach Mohr.

Historisches

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Jacob Volhard (um 1900)

Jacob Volhard, der 1869 in München zum Professor ernannt worden war, veröffentlichte die nach ihm benannte Methode zur Bestimmung von Silber erstmals 1874.[3][4] 1878 veröffentlichte er eine ausführliche Beschreibung.[5]

Quellen

  • Jander, Blasius: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum, 14. Auflage, 1995
  • Schweda, Eberhard: Jander/Blasius Anorganische Chemie II – Quantitative Analyse & Präparate, 16. Auflage, Hirzel Verlag, 2012, S. 132f.

Einzelnachweise

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