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Torgsin

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Torgsin
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Torgsin (russisch Торгсин) war eine Handelskette mit gleichnamiger konvertierbarer Währung in der Sowjetunion zwischen 1929 und 1936.

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Werbung für den Leningrad-Torgsin, 1933

Der Name war ein Akronym für die staatliche „Allunions-Gesellschaft zum Handel mit Ausländern“ (торговля с иностранцами). Sie eröffnete 1929 unter Michael Sklar[1]. Anders als die späteren Berjoska-Geschäfte waren die Torgsin-Läden für Sowjetbürger offen, vorausgesetzt diese besaßen Devisen, Silber, Gold oder Juwelen für ihren Einkauf. Am 5. Juli 1931 wurden dann Torgsin-Schecks, nominell in Rubel, durch den Vorsitzenden des Sownarkom Molotow per Dekret eingeführt und am 1. Februar 1936 wieder verboten[2]. Die Gold- oder Torgsin-Rubel konnten als Gutscheinheftchen in den Geschäften gekauft und dann dort gegen Waren eingetauscht werden.

Neben dem offiziellen Wechselkurs (1 US$:~1,12 Torgsin-Rubel) existierte ein Schwarzhandel, bei dem der Torgsin-Rubel während des Holodomors gegen 60 bzw. später gegen 40 Papierrubel gewechselt wurde[3]. In den Geschäften wurden auch Antiquitäten und früheres Eigentum ermordeter oder exilierter russischer Aristokraten umgeschlagen[4]. Wegen illegalen Handelns mit Torgsin-Rubeln wurde u. a. der erste US-Botschafter in der Sowjetunion William C. Bullitt auf Drängen des Sownarkom 1936 abberufen.

Andere Länder etablierten später ebensolche Währungen; so die DDR (Forumschecks), China (Foreign Exchange Certificate) und Kuba (Peso convertible) und schufen Geschäftsketten, in denen damit oder auch direkt mit den Fremdwährungen bezahlt wurde (Tuzex, Pewex, Intershop, Corecom).

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Verweise

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