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Toyota Auris

ausgelaufenes Automodell von Toyota Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Der Toyota Auris war ein Pkw der Kompaktklasse des japanischen Herstellers Toyota. Er war der Nachfolger des bis dahin 40 Jahre gebauten Toyota Corolla. Seit 2019 wird das Nachfolgemodell wieder unter der Bezeichnung Corolla vermarktet.

Schnelle Fakten Auris ...

Der Auris ist zwischen dem Kleinwagen Yaris und dem Mittelklassewagen Avensis eingeordnet.

Der Name Auris ist abgeleitet von der lateinischen Bezeichnung aurum für ‚Gold‘ und wurde von der Namensagentur Nomen International Deutschland entwickelt. Im nichteuropäischen Raum wurde statt des Auris häufig weiterhin der Corolla angeboten, teilweise auch der Auris unter dem Namen Corolla. Den Namen änderte Toyota vor allem aus Gründen des Marketings, weil in Umfragen ermittelt wurde, dass der Name Corolla von europäischen Verbrauchern häufig mit einem unattraktiven, altmodischen und nicht begehrenswerten Auto assoziiert wurde. Wegen sinkender Absatzzahlen wird der Toyota-Kompaktwagen ab 2019 wieder als Corolla verkauft.

Laut Toyota war der Auris im Jahr 2014 das meistverkaufte Hybridelektrokraftfahrzeug in Europa (Stand 2015).[1] Der Hybridanteil beim Auris lag 2018 über 50 Prozent.[2]

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Auris (E150, 2006–2012)

Zusammenfassung
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Schnelle Fakten 1. Generation ...
Sonstige Messwerte
CO2-Emission: 89 g/km (HSD), 132–166 g/km
Abgasnorm: EURO 5 (HSD), 4
Kraftstoffverbrauch kombiniert (EG-Norm): 3,8 (HSD) 5,0–7,1 l/100 km
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest
Kofferraumvolumen: 354 (279 HSD) Liter
Zuladung: 375–430 kg
Dachlast: 75 kg
Anhängelast ungebremst: 450 kg
Tankinhalt: 55 Liter

Der Auris (Werkscode: E150) wurde im Dezember 2006 auf der Automobilmesse in Bologna vorgestellt und war ab dem 3. März 2007 auf dem deutschen Markt verfügbar. Die dreitürige Version folgte im Juli 2007.[3]

Die erste Generation wurde für den europäischen Markt außer in den beiden Toyota-Werken in der Türkei (Adapazarı: TMMT) und Großbritannien (Burnaston, Derbyshire), wo auch der Vorgänger Corolla gefertigt wurde, auch in Japan (Kanegasaki) gebaut. Das Design wurde in den europäischen Toyota-Designstudios in Frankreich entworfen. Der Wagen erreicht einen Luftwiderstandsbeiwert (cw) von 0,29. Auch wurde er aufwändig gegen Geräusche gedämmt.[4] Das Fahrwerk hat hinten eine Verbundlenker-, beim 2.2 D-CAT eine Mehrlenkerachse. Gelenkt wird mit einer geschwindigkeitsabhängigen elektromechanischen Servolenkung.[5]

In Japan wurde der Auris auch in einer Luxusversion namens Blade angeboten. Der Blade hat die Grundkarosserie des Auris, unterscheidet sich von diesem aber durch eine geänderte Front- (unter anderem breitere Xenonscheinwerfer) und Heckpartie (in die Heckklappe verbreiterte LED-Rückleuchten, geänderte Heckscheibe). Außerdem wurde der Innenraum durch die Verwendung von Alcantara (unter anderem auf der Armaturentafel-Oberseite) aufgewertet. Der Blade wird von einem 2,4-l-Vierzylindermotor angetrieben, der 123 kW (167 PS) leistet. Außerdem ist mit dem Blade Master eine Version mit 3,5-l-V6 (2GR-FE) im Angebot, der 206 kW (280 PS) leistet sowie bis zu 344 Nm Drehmoment bietet.[6]

Sicherheit

Serienmäßige Sicherheitsausstattung in allen Modellen:

Im Euro-NCAP-Crashtest erhielt der Auris die folgenden Bewertungen:[7]

  • 5 von 5 Sternen für den Insassenschutz Erwachsene (35 Punkte)
  • 4 von 5 Sternen für den Insassenschutz Kinder (37 Punkte)
  • 3 von 4 Sternen für den Fußgängerschutz (21 Punkte)

Modellpflege und Vollhybrid

Toyota stellte auf der IAA in Frankfurt im September 2009 eine Vollhybrid-Version des Toyota Auris vor, den Auris HSD (für Hybrid Synergy Drive), welcher in Europa ab September 2010 unter der Bezeichnung Auris Hybrid erhältlich war. Laut Herstellerangaben erreicht er eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 10 Sekunden, kann in vier verschiedenen Modi gefahren werden (Normal-, ECO-, POWER- und EV-Modus) – im letzteren, rein elektrischen Betriebsmodus, bis zu 2 Kilometer bei maximal 50 km/h. Im gemischten Betrieb lag der CO2-Ausstoß bei unter 100 g/km.[8]

Im März 2010 erhielt der Auris vorab ein Facelift, das unter anderem an der überarbeiteten Front- sowie Heckpartie zu erkennen ist.

Im September 2012 endete die Produktion des Auris E150.

Motoren

Weitere Informationen Motor, Hubraum ...
  1. Für Australien und Japan, nicht auf dem deutschen Markt.
  • Alle Motoren sind quer eingebaute Reihenvierzylinder mit Frontantrieb.
  • Alle Dieselmotoren haben einen Partikelfilter.
  • Alle Motoren erfüllen die Euro 4 bzw. seit 2009 die Euro 5 Abgasnorm.[10]
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Auris (E180, 2012–2019)

Zusammenfassung
Kontext
Schnelle Fakten 2. Generation ...
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (2013)[11]

Auf dem Pariser Auto-Salon wurde im September 2012 die zweite Generation des Auris (E180) vorgestellt, die im englischen Werk Burnaston produziert und seit dem 19. Januar 2013 ausgeliefert wird.[12] Seine neue Designlinie wird von Toyota als "Keen Look" Design bezeichnet.

Dieser Auris wird erstmals neben der nur noch fünftürig erhältlichen Schräghecklimousine seit dem 13. Juli 2013 auch als Kombi namens Touring Sports angeboten.[13]

Touring Sports

Auf der Paris Auto Show 2012 enthüllte Toyota als Weltpremiere eine Kombivariante des Auris, die 285 mm länger als das fünftürige Steilheckmodell ist. Es ist gleichzeitig das erste Modell in diesem Segment, in dem ein Vollhybrid angeboten wird. Der Radstand bleibt bei 2600 mm genau wie beim Fünftürer, jedoch verläuft die Seitenlinie etwas anders. Wegen der größeren Länge ist der Kofferraum größer.[13] Der Heckstoßfänger und die Heckklappe erhielten ein neues Design, während die Ladekante sich 80 mm tiefer befindet. Der Strömungswiderstandskoeffizient ist mit 0,28 ein wenig höher als bei der Limousine,[14] die für den Luftwiderstand ebenso wichtige Stirnfläche wurde durch die 55 mm geringere Höhe dieser Generation verringert.[15]

Die Motorenpalette wurde vom Schrägheck übernommen, einschließlich des 1,33-l-Dual VVT-i und des 1,6-l-Valvematic sowie dem Dieselmodell 1,4 D-4D. Der Hybrid wird ebenso mit einem 1,8-l-VVT-i-Ottomotor und einem Elektromotor angeboten, mit einer Systemleistung von 136 PS (100 kW), was für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 11,2 Sekunden und eine Spitzengeschwindigkeit von 175 km/h reicht.

Modellpflege

Im Juni 2015 wurde dem Auris ein Facelift zuteil, was am neuen Familien-Design zu erkennen ist. Am 12. September desselben Jahres kam das überarbeitete Fahrzeug in den Handel.[16]

Das überarbeitete Modell ist vorne vor allem zu erkennen: Eine breite, nach oben versetzte Chromspange verbindet die Scheinwerfer, aus denen nun LEDs leuchteten. Unterhalb des kräftiger ausgebildeten Stoßfängers verläuft der untere Kühlergrill nun über die gesamte Breite der Front.

Auch das Heck wurde verändert, was an den horizontal sitzenden Reflektoren und der Chromleiste zu sehen ist. Die Überhänge fallen vorne und hinten etwas länger aus; sowohl der Kombi (plus vier Zentimeter) als auch der Fünftürer (plus sechs Zentimeter) legten insgesamt in der Länge etwas zu.[17]

Technisch gibt es ebenfalls Neuerungen: Ein neuer und 1,2 Liter großer Turbomotor mit Direkteinspritzung, variabler Ventilsteuerung und im Zylinderkopf integriertem Abgaskrümmer[18] ersetzt in Deutschland den 1,6-Liter-Ottomotor. Auch der Zweiliter-Turbodiesel wurde eingestellt und durch ein BMW-Aggregat mit 1,6 Litern Hubraum ersetzt.[19] Der kleinere Diesel (1.4D-4D) wurde laut Toyota umfassend überarbeitet und ist mit einem CO2-Ausstoß von 105 Gramm pro Kilometer der sparsamste Selbstzünder in der Klasse bis 90 PS.

Technische Daten

Für den zweiten Auris standen zum Verkaufsstart im Januar 2013 fünf verschiedene Motoren zur Auswahl, die allesamt vom Vorgänger übernommen und nur leicht überarbeitet worden sind: zwei Ottomotoren, ein Hybridantrieb sowie zwei Dieselmotoren. Alle Motoren erfüllen die Euro-5-Abgasnorm.

Die Kraft wird stets über die Vorderräder übertragen. Serienmäßig ist in allen Modellen ein 6-Gang-Schaltgetriebe, das Hybridmodell hat Toyotas Hybrid Synergy Drive, ein Überlagerungsgetriebe mit zwei stufenlos elektronisch gesteuerten elektrischen Maschinen, die je nach Betriebszustand als Generator oder Motor arbeiten. Optional ist für den stärkeren Ottomotor mit 1,6 Liter Hubraum das stufenlose Getriebe Multidrive S erhältlich. Anhand des Lastzustands, der Fahrgeschwindigkeit und des Bremspedaldrucks wird automatisch die Übersetzung gewählt, es kann aber auch in einem sequenziellen Schaltmodus betrieben werden, in dem sieben Gänge gewählt werden können.

Weitere Informationen 1.33 Dual VVT-i, 1.2 Turbo ...

Scion iM

Auf dem nordamerikanischen Markt war die Baureihe ab 2015 zunächst als Scion iM verfügbar. Dieser wurde im April 2015 auf der New York International Auto Show vorgestellt.[21] Nachdem dem Ende der Marke Scion im Jahr 2016, wurde das Fahrzeug fortan als Toyota Corolla iM verkauft.[22]

Weitere Informationen Motor, Motorcode ...
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E210 (2018)

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Toyota Auris Hybrid auf dem Genfer Auto-Salon 2018

Auf dem 88. Genfer Auto-Salon wurde im März 2018 die dritte Generation des Auris auf Basis Toyotas GA-C-Plattform vorgestellt. Noch vor dem Start der Serienproduktion in Burnaston wurde allerdings bekanntgegeben, dass das Modell auch in Europa wieder als Corolla angeboten wird. In Taiwan wird das Modell weiterhin als Auris vermarktet.[23]

Zulassungszahlen in Deutschland

Zusammenfassung
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Zwischen 2006 und 2019 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 189.196 Auris neu zugelassen worden. Mit 18.894 Einheiten war 2013 das erfolgreichste Verkaufsjahr. 2017 entfielen über 60 Prozent und 2018 über 77 Prozent auf die Hybridversion. Immerhin wurde einige Jahre die Wahrnehmungsschwelle von 15.000 Stück überschritten.[24]

Weitere Informationen 2012*, 2013* ...
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Werbung

In Deutschland wurde mit einer bis dahin einmaligen Werbeaktion für den Toyota Auris geworben: 27 verschiedene Motive wurden ab dem 23. Februar 2007 in 82 Städten mit über 100.000 Einwohnern auf über 200.000[24] Plakatwände geklebt und deckten auch mehrteilige Plakatflächen ab. Die größte Plakatkampagne Deutschlands wurde von den Düsseldorfer Agenturen BMZ+more und Zenithmedia entwickelt. Dabei wurden sehr viele unterschiedliche Motive dargestellt und Randgruppen berücksichtigt.

Das Magazin Stern enthielt in der Ausgabe vom 8. September 2010 ausschließlich Werbung für den Auris Hybrid von Toyota. Dies ist das erste Mal in der Geschichte deutscher Magazine, dass ein einziger Werbekunde eine komplette Ausgabe mit seiner Werbung belegt.[26]

Die ersten 100 Modelle wurden im ostfriesischen Landkreis Aurich (Autokennzeichen AUR + IS als Mittelbuchstaben) angemeldet. Diese Autos wurden für die Werbeaufnahmen, Präsentationen und als Testmodelle für die Medien benutzt.

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Einzelnachweise

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