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Utopia Zukunftsroman

deutsche Science-Fiction-Heftromanreihe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Utopia Zukunftsroman war die erste westdeutsche Science-Fiction-Heftromanreihe und erschien von 1953 bis 1968 in 596 Ausgaben im Erich Pabel Verlag, Rastatt.

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Utopia erschien 14-täglich mit anfänglich 48 Seiten zum Preis von 50 Pfennig. Die ersten 43 Bände kreisten um die Weltraumabenteuer des Protagonisten Jim Parker. Die meisten Romane der Reihe Jim Parkers Weltraumabenteuer wurden unter dem Verlagspseudonym Alf Tjörnsen verfasst. Weiteres Verlagspseudonyme waren Axel Nord, James Norton und Ed Kinson.

Danach erschienen sowohl Ausgaben deutscher als auch Übersetzungen angloamerikanischer Autoren, wobei zeitweise versucht wurde, weitere Serienhelden wie Mark Powers und Chet Morrow in der Reihe zu etablieren, was jedoch misslang. Einige Jim Parker-Ausgaben erschienen weiterhin, so etwa unter dem Pseudonym Bert Horsley, hinter dem man lange Walter Spiegl vermutete, was sich aber später als falsch herausstellte.[1] Mark Powers erhielt von 1962 bis 1966 eine eigene Serie, doch der Versuch, an den Erfolg der marktbeherrschenden Serie Perry Rhodan anzuknüpfen, scheiterte nach 48 Ausgaben.

Obwohl auch Werke von Murray Leinster, Stanley G. Weinbaum, Brian W. Aldiss oder John Brunner publiziert wurden, die teilweise stark auf das Heftformat herunter gekürzt worden waren, stammte die Masse der Ausgaben anfänglich aus der Leihbuchproduktion:

„Ein Rückblick auf die 596 erschienenen Titel zeigt, daß der Hauptanteil der Veröffentlichungen zum Bodensatz der Science Fiction zählt: banalste Produkte deutscher Autoren … und in der Regel katastrophale Übersetzungen zudem noch drittklassiger ausländischer SF-Schreiber … Unter den letzten 200 Bänden befanden sich allerdings Anthologien von – am Standard von Heftromanen gemessen – teilweise auserlesener Qualität …“

Alpers/Fuchs/Hahn/Jeschke: Lexikon der Science Fiction Literatur. S. 1070

Unabhängig davon war Utopia Anlass für den Münchner Moewig-Verlag, ab 1957 die eigene Serie Terra Utopische Romane als Konkurrenzunternehmen auf den Markt zu bringen. Terra erschien bis 1968 in 555 Ausgaben und wurde mit Terra Nova bzw. Terra Astra weitergeführt.

Sowohl Utopia als auch Terra waren in den 1950/60er Jahren Einstiegsliteratur für jugendliche Science-Fiction-Leser und boten begrenzt erste Publikationsmöglichkeiten für Nachwuchsautoren.

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Liste der Titel

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Weitere Informationen Nr., Jahr ...

Anmerkungen:

1 
Auf dem Umschlag ist der Titel „Angriff auf Luna IV“, innen „Angriff in Luna IV“.
2 
Innen ist Alf Tjörnsen als Autor angegeben. Unter diesem Verlagspseudonym wurde die Geschichte von unbekannter Hand übersetzt und erweitert.
3 
Innen ist Alf Tjörnsen als Autor angegeben. Unter diesem Verlagspseudonym wurde die Geschichte von unbekannter Hand übersetzt und erweitert.
4 
Co-Autor Henry Kuttner wird weder auf dem Umschlag noch innen genannt.
5 
Auf dem Umschlag ist Volsted Gridban als Autor angegeben, ein auch von E. C. Tubb verwendetes Verlagspseudonym, unter dem der Roman im Original aber nie erschienen ist.
6 
Innen ist Antony Michael als Autor angegeben, was nirgendwo sonst als Pseudonym für C. V. Rock erscheint.
7 
Unter dem Verlagspseudonym William Brown, das hauptsächlich von Ernst H. Richter, aber auch von W. W. Shols verwendet wurde.
8 
Gemeinschaftspseudonym von Jesco von Puttkamer und seinem Bruder Bogislav von Puttkamer, unter dem sie auch einige Kurzgeschichten veröffentlichten.
9 
Gemeinschaftspseudonym von Gudrun Voigt und ihrem Ehemann Karl Voigt.
10 
Als Tatsachenbericht aufgemachte fiktive „Fotoreise zu Mond und Mars“ (so der Untertitel), mit wohl selbstgefertigten Trickfotos[2]. Die ISFDB nimmt an, es sei eine Übersetzung.
11 
Vermutlich von dem als Übersetzer angegebenen Michael Fröhwein unter dem spanisch klingenden Pseudonym auf Deutsch mit einem Schein-Originaltitel verfasst.
12 
Angeblich nach Williamsons Kurzgeschichte „The Sun Maker“, der aber nur im Heft genannt wird, nicht auf dem Umschlag. Die ISFDB meint, dass es wohl eher eine Übersetzung sei.
13 
Schein-Originaltitel, da es eine deutsche Originalveröffentlichung ist. Wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, ist unbekannt.
14 
Hier: Lionel Fanthorpe gemeinsam mit seiner Frau Patricia Fanthorpe.
15 
Eigentlich zwei zuerst einzeln erschienene, locker zusammenhängende Kurzromane mit eigenen Titeln, die in der deutschen Ausgabe zusammen, wie ein Roman, veröffentlicht wurden.
16 
Die Bände 382–386 enthalten zusätzlich je einen der fünf Abschnitte der Fortsetzungsgeschichte „Im Schatten des Atoms“ (Shadow of the Atom) von A. J. Merak (z. T. als R. J. Merak).
17 
Die Bände 387, 389 und 390 enthalten zusätzlich je einen der drei Abschnitte der Fortsetzungsgeschichte „Die weiße Riesenpyramide“ (Pyramid Problem) von Michael Hamilton.
18 
Die Bände 391–393 enthalten zusätzlich je einen der drei Abschnitte der Fortsetzungsgeschichte „Das Geheimnis der Meta-Zeit“ (The Entropists) von Randall Conway.
19 
Die Bände 399 und 400 enthalten zusätzlich je einen der zwei Abschnitte der Fortsetzungsgeschichte „Jetzt: Null!“ (Now: Zero) von J. G. Ballard.
20 
Die Bände 401 und 402 enthalten zusätzlich je einen der zwei Abschnitte der Fortsetzungsgeschichte „Die unheimliche Plastik“ (Mobile, auch: Venus Smiles) von J. G. Ballard.
21 
Die Bände 411 und 413 enthalten zusätzlich je einen der zwei Abschnitte der Fortsetzungsgeschichte „Die himmlische Blaupause“ (The Celestial Blueprint) von Philip José Farmer.
22 
Die Bände 419 und 422 enthalten zusätzlich je einen der zwei Abschnitte der Fortsetzungsgeschichte „Die Irrsinnigen“ (The Insane Ones) von J. G. Ballard.
23 
Ein Kurzroman und eine Kurzgeschichte, die beide mit dem jeweiligen Autor auf dem Umschlag genannt werden.
24 
Von diesem Romans gibt nur eine deutsche und eine italienische Übersetzung. Eine englischsprachige Ausgabe ist nie erschienen.
25 
Hier: John S. Glasby gemeinsam mit Arthur Roberts.
26 
Die sechs Kurzgeschichten wurden nicht gemeinsam verfasst. Zwei schrieb Hubert Straßl als M(adman) Curry, die restlichen vier Nikolai Stockhammer als Peter Danner.
27 
Im Original drei locker zusammenhängende Kurzgeschichten mit eigenen Titeln, die in der deutschen Ausgabe nur als Erster, Zweiter und Dritter Teil bezeichnet werden.
28 
Unter ihrem eigenen Namen Marianne Sydow.
29 
Unter dem Verlagspseudonym W. Brown.
30 
Im Original zwei locker zusammenhängende Kurzgeschichten, die in der deutschen Ausgabe als Roman erschienen, obwohl beide Originaltitel genannt werden.
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Nebenserien

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Utopia-Großband

Diese Heftromanserie erschien von 1954 bis 1963 in 204 Ausgaben und wurde anfänglich von Clark Darlton betreut, der die Leserbriefseite Meteoriten nach Alpers u. a. zu einem ersten Forum für deutsche Science-Fiction-Fans machte. Die Qualität von Übersetzungen litt wie bei der Hauptserie unter den rigorosen Kürzungen.

Utopia-Magazin

Ursprünglich 1955 als Utopia-Sonderband konzipiert, erschien das anfänglich 128 Seiten umfassende Magazin ab Ausgabe Nr. 3 bis 1959 unter dem neuen Titel und erreichte 26 Ausgaben. Es war der erste Versuch des Pabel-Verlags, sein SF-Programm auszuweiten; Herausgeber war Clark Darlton.

Das Magazin war eine gut illustrierte Mischung aus Kurzgeschichten meist US-amerikanischer Herkunft, wissenschaftlichen Artikeln, Buchbesprechungen und Leserbriefen. Die Geschichten stammten teilweise von Isaac Asimov, Robert A. Heinlein, Arthur C. Clarke oder Ray Bradbury. Darlton übergab das Magazin später an Walter Spiegl (Pseudonym Bert Koeppen).

Utopia-Zukunft-Taschenbücher

Von 1960 bis 1967 erschienen zehn Titel innerhalb der Reihe Pabel Taschenbücher. Die Bände hatten keine eigene Nummerierung.

Utopia Classics

Zwischen 1979 und 1986 wurden 86 Heftromane der Reihe als Taschenbücher neu aufgelegt. Zunächst noch vom Pabel Verlag, ab Nr. 39 (März 1982) als UTOPIA-CLASSICS-Taschenbuch vom Moewig Verlag.

Utopia-Krimi und Utopia-Kriminal

Die Heftromanserie erschien von 1956 bis 1958 in 26 Ausgaben. Ursprünglich erschien die Serie als Subserie (Kriminalromane aus der Welt von Morgen) in der Reihe Utopia Großband. In der Reihe erschienen auch zwei französische Romane von Jean David: Das Experiment des Grauens (Une chose dans la nuit) und Benoit Becker: Die Todesspinne (Expedition epouvante).

Utopia-Bestseller

In dieser Reihe erschienen monatlich ältere Titel von K. H. Scheer in Taschenbuchform, die zuvor bereits in Leihbuchform oder in einer anderen Heftromanreihe erschienen waren, wobei die Bände-ZBV in einer separaten Serie erschienen.

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Siehe auch

Einzelnachweise

Literatur

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