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VDMA e.V.
Industrieverband Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der VDMA e.V. ist ein 1892 als Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten gegründeter Branchenverband der deutschen und europäischen Maschinen- und Anlagenbauer. Der VDMA ist Interessenvertreter und Stimme der Maschinenbau-Industrie mit 3600 Mitgliedsunternehmen. Damit ist er der mitgliederstärkste Verband für den Maschinen- und Anlagenbau in Europa.[4]

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Geschichte
Zusammenfassung
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Der Verein deutscher Maschinenbau-Anstalten (VDMA) wurde 1892 in Köln mit dem Ziel gegründet, die wirtschaftlichen Interessen aller deutschen Maschinenbauer zu wahren. Er ging aus dem zwei Jahre zuvor gegründeten regionalen Verein Rheinisch-Westfälischer Maschinenbauanstalten hervor, der sich für bessere Liefer- und Preisbedingungen speziell der Bergwerks- und Hüttenmaschinen eingesetzt hatte. Der erste Geschäftssitz des Vereins war in Düsseldorf. In den Folgejahren traten dem VDMA zahlreiche industrielle Fachverbände bei, darunter 1916 auch der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW). 1918 verlagerte der VDMA seinen Sitz von Düsseldorf nach Berlin.[5] Ein Jahr nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erließ das NS-Regime 1934 das „Gesetz zur Vorbereitung des organischen Aufbaus der deutschen Wirtschaft“ (Aufbaugesetz). Damit band sie alle Wirtschaftsverbände in ihr zentrales Lenkungssystem ein und unterstellte sie dem Reichswirtschaftsminister. Der VDMA ging in die neu gegründete „Wirtschaftsgruppe Maschinenbau“ ein, in der auch alle bislang nicht verbandsgebundenen Unternehmen Mitglied sein mussten. Geführt wurde diese Gruppe von Karl Lange, dem Geschäftsführer des VDMA. Nach Kriegsende gründete sich 1945 zunächst die Wirtschaftsvereinigung Maschinenbau (WVMA). Im Jahr darauf wurden der Verein Bayerischer Maschinenbau-Anstalten (VBMA), die Wirtschaftsvereinigung der Maschinenbau-Anstalten in Groß-Hessen (WVMH) und der Wirtschaftsverband Maschinenbau in Berlin gegründet. Mit der Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Deutschen Maschinenbau-Anstalten (AVDMA) wurde 1947 die erste überregionale Vereinigung ins Leben gerufen. 1949 fand dann die Wiedergründung des Vereins Deutscher Maschinenbau-Anstalten (VDMA) in Königstein im Taunus statt.[6][7] Schon kurz darauf eröffnete der VDMA 1950 ein Verbindungsbüro in der Bundeshauptstadt Bonn. Im Jahr darauf folgte die Gründung der Gesellschaft zur Förderung des Maschinen- und Anlagenbaus mbH (GzF) (heute VDMA Services GmbH) sowie des Maschinenbau-Verlags GmbH (später VDMA-Verlag). 1954 beteiligte sich der VDMA an der Gründung der Europe Liaison Group of the European Mechanical, Electrical, Electronic and Metalworking Industries (Orgalime) in Brüssel. 1966 zog die VDMA-Zentrale in den Frankfurter Stadtteil Niederrad. In den folgenden Jahren gründete der Verband eine Reihe von Unterorganisationen: 1968 das Forschungskuratorium Maschinenbau e.V. (FKM), 1972 der Dokumentation Maschinenbau e.V. (DOMA) und das Deutsche Maschinenbau-Institut (DMI) heute VDMA Academy, 1979 das Fachinformationszentrums Technik. Der Verband ist Aussteller und Mitgestalter der Hannover-Messe.[8] Dem erweiterten Spektrum der Mitgliedsunternehmen gemäß benannte sich der VDMA 1980 um: Aus dem Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten wurde der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau. Die Abkürzung VDMA blieb erhalten. 2024 wurde der Verband per Beschluss der Mitgliederversammlung umbenannt in VDMA e.V.[9] Um Kontakte zur Politik und zu Behörden zu pflegen, gründete der VDMA 1972 ein Verbindungsbüro in Brüssel. 1992 wurde die Impuls-Stiftung des VDMA gegründet, 1998 folgte die Gründung der VDMA Gesellschaft für Forschung und Innovation mbH (VFI). Ebenfalls 1998 wurde das neue VDMA-Hauptstadtbüro in Berlin eingeweiht.
Der VDMA ist seit Februar 2022 im Lobbyregister eingetragen[10] und benennt für den Zeitraum März 2024 bis Oktober 2025 100 konkrete Regelungsvorhaben, an denen er mitgewirkt hat.
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Verbandszweck
Der VDMA vertritt die Interessen des Maschinen- und Anlagenbaus in Deutschland und Europa. In Deutschland erwirtschaftete der Branchenzweig im Jahr 2024 einen Umsatz von 254,5 Milliarden Euro. Der Wert der Maschinenproduktion in Deutschland beträgt etwa 241 Milliarden Euro (2024); dabei ist der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland stark exportorientiert (Exportquote 83 Prozent; 2024). Das europäische Umsatzvolumen des Maschinen- und Anlagenbaus beläuft sich auf etwa 867 Milliarden Euro (2024).[11] Ziel des VDMA ist es, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Mitgliedsunternehmen zu fördern. Dazu gehören unter anderem die Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Öffentlichkeit sowie die Mitgestaltung von wirtschaftspolitischen und normungsrelevanten Rahmenbedingungen. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Förderung von Innovation, Bildung und Fachkräftenachwuchs in der Branche.[12]
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Verbandsorganisation
Zusammenfassung
Kontext
Der VDMA ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Frankfurt am Main, unter dessen Dach sieben Landesverbände, mehrere Auslandsrepräsentanzen sowie 35 Fachverbände organisiert sind.[13] Neben Verbindungsbüros in Berlin und Brüssel und an anderen Standorten in Europa, verfügt der Verband über Standorte in Brasilien, China, Japan, Indien, Singapur sowie der USA. Damit begleitet der VDMA die internationale Ausrichtung des deutschen und europäischen Maschinen- und Anlagenbaus organisatorisch und trägt zur Vernetzung mit Politik, Wirtschaft und Institutionen in den jeweiligen Ländern bei.[14][15] Die Verbandsführung besteht aus einem Präsidium (drei gewählte Unternehmensvertreter), einem engeren Vorstand (2025: 24 Mitglieder), einem Hauptvorstand (120 Mitglieder) und der Hauptgeschäftsführung.[16]
Dem VDMA Präsidium (gewählt für vier Jahre) gehören seit Oktober 2024 an:[17]
- Bertram Kawlath, VDMA-Präsident, Schubert & Salzer Firmengruppe, Ingolstadt
- Alexander Jakschik, VDMA-Vizepräsident, ULT AG, Löbau
- Verena Thies, VDMA-Vizepräsidentin, Thies GmbH & Co. KG, Coesfeld
VDMA-Hauptgeschäftsführung[18]
- Thilo Brodtmann, VDMA-Hauptgeschäftsführer
- Hartmut Rauen, stellv. VDMA-Hauptgeschäftsführer
Themen
Der VDMA fokussiert sich in seiner Arbeit auf elf Themenfelder[19], die für den Maschinen- und Anlagenbau prägend sind. Dazu gehören unter anderem Märkte und Konjunktur, Forschung und Produktion, Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik sowie Bildung & Modernes Arbeiten. Für diese Themen betreibt der Verband auch öffentliche Lobbyarbeit in den Medien – etwa in Form von Interviews. Zu den Verbandsaufgaben zählen auch die Organisation von Projekten im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), die Erarbeitung von Positionen des Maschinen- und Anlagenbaus zur Bildungspolitik und zur Fachkräftesicherung oder die Koordination des DIN-Normenausschusses Maschinenbau (NAM) zur Erstellung von Einheitsblättern zu Standardisierungsverfahren des Maschinenbaus.[12] Die Einheitsblätter und die darin behandelten Gegenstände sind im Internetauftritt verfügbar.[20] 2016 hat sich der VDMA vorgenommen, standardisierte Informationsmodelle für Industrieproduktion mit OPC-UA[21] zu erstellen.[22]
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Messen und Veranstaltungen
Der VDMA organisiert regelmäßig Gemeinschaftsstände auf internationalen Fachmessen wie der Hannover Messe, wo er u. a. die „Industrie 4.0 Conference Stage“ mitverantwortet.[8] Darüber hinaus ist der VDMA auf weiteren Leitmessen des Maschinen- und Anlagenbaus vertreten, etwa in den Bereichen Umwelttechnik, Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen oder Textilmaschinen.[23][24] Er ist zudem Mitveranstalter des jährlich stattfindenden Deutschen Maschinenbau-Gipfels in Berlin, einem zentralen Branchentreffen mit Vertretern aus Industrie, Politik und Wissenschaft.[25] Darüber hinaus bietet der Verband Fachveranstaltungen, Schulungen und Netzwerktreffen für seine Mitglieder an.
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Präsidenten
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Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten
- 1892–1893 Hugo Jacobi, Gutehoffnungshütte (GHH), Sterkrade
- 1893–1910 Heinrich Lueg, Haniel & Lueg, Düsseldorf
- 1910–1915 Ernst Klein, Maschinenbau AG, vorm. Gebr. Klein, Dahlbruch
- 1915–1920 Kurt Sorge, Krupp Gruson, Magdeburg
- 1920–1923 Ernst Borsig, A. Borsig, Berlin
- 1923–1934 Wolfgang Reuter, Demag, Duisburg
Wirtschaftsgruppe Maschinenbau
- 1934–1945 Otto Sack, Rud. Sack, Leipzig
Wirtschaftsverband Maschinenbau Düsseldorf
- 1946–1949 Gerhard Wolff, Alexanderwerk, Remscheid
Wirtschaftsvereinigung Maschinenbau in Hessen
- 1946–1949 Alfred Mößner, Diskus-Werke, Frankfurt am Main
Vereinigung der Maschinenbau-Anstalten von Württemberg-Baden
- 1946–1949 Emil Möhrlin, E. Möhrlin, Stuttgart
Verein Bayerischer Maschinenbau-Anstalten e. V.
- 1946–1949 Everhard Bungartz, Bungartz & Co., München
Verein Deutscher Maschinenbau-Anstalten e. V.
- 1949–1959 Gustav Möllenberg, Westfalia Dinnendahl Gröppel, Bochum
- 1959–1962 Max Knorr, Fortuna-Werke, Stuttgart
- 1962–1965 Bernhard Weiss, Siemag, Siegen
- 1965–1968 Walter Reiners, Schlafhorst, Mönchengladbach
- 1968–1971 Heinz zur Nieden, Ankerwerke, Bielefeld
- 1971–1974 Hugo Rupf, Voith, Heidenheim
- 1975–1977 Kurt Werner, Goebel, Darmstadt
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.
- 1978–1981 Bernhard Kapp, Kapp, Coburg
- 1981–1983 Tyll Necker, Hako, Bad Oldesloe
- 1984–1986 Otto H. Schiele, KSB, Frankenthal
- 1987–1989 Frank Paetzold, Schlafhorst, Mönchengladbach
- 1990–1992 Berthold Leibinger, Trumpf, Ditzingen
- 1993–1995 Jan Kleinewefers, Kleinewefers, Krefeld
- 1995–1998 Michael Rogowski, Voith, Heidenheim
- 1998–2001 Eberhard Reuther, Körber, Hamburg
- 2001–2004 Diether Klingelnberg, Klingelnberg, Hückeswagen
- 2004–2007 Dieter Brucklacher, Leitz, Oberkochen
- 2007–2010 Manfred Wittenstein, Wittenstein AG, Igersheim
- 2010–2013 Thomas Lindner, Groz-Beckert KG, Albstadt
- 2013–2016 Reinhold Festge, Haver & Boecker OHG, Oelde
- 2016–2020 Carl Martin Welcker, Alfred H. Schütte GmbH & Co. KG, Köln
- 2020–2024 Karl Haeusgen, HAWE Hydraulik, Aschheim/München
- seit 2024 Bertram Kawlath, Schubert & Salzner, Ingolstadt
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Weblinks
Einzelnachweise
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