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Vectorworks
CAD-System der Firma Nemetschek Vectorworks Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vectorworks ist ein CAD/BIM-System des Unternehmens Vectorworks, Inc. Es bietet ein Set von 2D-, 3D-, Präsentations- und Konstruktionswerkzeugen für alle Phasen des Planungsprozesses.
Anwender können wie bei der traditionellen Arbeit am Zeichenbrett mit Geraden, Kreisbögen, Kreisen, Rechtecken usw. Ideen skizzieren, aber auch Elemente wie Wände, Fenster, Schränke, Pflanzen, Straßen und Scheinwerfer verwenden. Diese Objekte können mit Mehrfenstertechnik in 2D- und 3D-Ansichten angezeigt werden. 2D-Objekte lassen sich als "planare Objekte" auch in 3D-Ansichten zeichnen. 3D-Modelle können aus 2D-Zeichnungen erzeugt werden und umgekehrt, z. B. durch Legen von Schnitten.
Vectorworks verfügt über eine DXF/DWG- sowie eine IFC-Schnittstelle und kann eine Vielzahl von Dateiformaten importieren und exportieren. Dazu gehören u. a. SketchUp, Revit, 3DS, c4d, EPix, Shapefile/SHP, SAT, Parasolid X_T, PDF, EPS, JPG, TIF und BMP. Darüber hinaus unterstützt Vectorworks die Formate IGES, SAT, STEP und STL, mit deren Hilfe Vectorworks-Modelle z. B. an 3D-Drucker bzw. Rapid-Prototyping-Maschinen übertragen werden können. Mit der integrierten ODBC-Datenbankschnittstelle lassen sich in Vectorworks gezeichnete Objekte mit den Daten externer Datenbanken wie FileMaker, Access, MySQL verknüpfen. Das 3D-Modellieren erfolgt auf der Basis des Parasolid-Modellierkerns von Siemens PLM-Software. Der Bildschirmaufbau wird durch das Vectorworks Graphics Module beschleunigt, das über Multicore-Unterstützung und intelligente Objekte-Tessellierung verfügt. Für die Eventbranche wurde das Standardformat GDTF mitentwickelt. Die Daten können mit Hilfe des Dateiformats MVR weitergegeben werden. Die Versionen Vectorworks Architektur, Landschaft, Spotlight und Designer unterstützen Building Information Modeling (BIM).
Mit Grafikfunktionen, wie z. B. echten Liniendicken, Mustern, Rasterbildfüllungen, Schraffuren, Farbverläufen, Transparenzen, Mosaikfüllungen, Ansichtsbereichen (Viewports), Layoutebenen usw. können Kundenpräsentationen erzeugt werden. Die Skizzenstil-Technologie verleiht CAD-Zeichnungen das Aussehen von handskizzierten Illustrationen.
Für fortgeschritteneres 3D-Rendering steht Renderworks zur Verfügung. Mit dem in Vectorworks integrierten Renderer lassen sich sowohl realistische Bilder erzeugen als auch Bilder, die wie von Hand skizziert aussehen (Aquarell, Bleistift u. a.). Zur Funktionalität von Renderworks gehören Global Illumination, Schattenstudien, sichtbares Licht und Flächenlichter, eine Bibliothek von weit über 1000 Texturen, 3D-Rasterbildobjekte, Umgebungsbilder, atmosphärische Effekte sowie die Unterstützung von HDRI und QuickTime VR. Renderworks basiert auf Cineware by Maxon und erzeugt dadurch beim Export quasi ein generisches .c4d-Format.
Projekt Sharing macht es möglich, dass mehrere Personen am gleichen Projekt zusammenarbeiten. Bürostandards wie Planköpfe, Stempelobjekte oder Symbolbibliotheken können zentral verwaltet werden.
Vectorworks verfügt außerdem über eine Programmiersprache namens VectorScript, mit der man selbst Funktionen programmieren oder aufzeichnen kann – vom einfachen Suchskript über eigene Befehle und Werkzeuge bis hin zu Intelligenten Objekten. VectorScript ähnelt syntaktisch Pascal. Außerdem können auch mit Python sowie Visual Scripting eigene Scripts erzeugt werden.
Zu den Leistungsmerkmalen von Vectorworks gehören darüber hinaus Strukturelemente wie Ebenen, Klassen, Referenzen, Gruppen, Symbole usw., eine assoziative Bemaßung, eine integrierte Datenbank und ein Kalkulationsblatt sowie Solid Modelling-Funktionen für Volumenmodelle.
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Versionen
- Vectorworks Basic
- beinhaltet die Basisfunktionen des CAD-Programms.
- Vectorworks Architektur
- baut auf der Funktionalität von Vectorworks Basic auf und erweitert diese um architekturspezifische Werkzeuge, Befehle und Intelligente Objekte. Die Version orientiert sich ausschließlich an den Bedürfnissen von Architekten und war eines der ersten CAD-Programme, die das Konzept des Building Information Modeling (BIM) aufnahmen.
- Vectorworks Landschaft
- baut auf der Funktionalität von Vectorworks Basic auf. Die Version wurde speziell für Landschaftsarchitektur sowie Stadt- und Landschaftsplanung entwickelt. Es beinhaltet 2D-Zeichen- und 3D-Modellierfunktionen, kombiniert mit professionellen Werkzeugen für Wettbewerbsentwürfe, Werkpläne mit integrierter Massenermittlung und 3D-Modelle.
- Vectorworks interiorcad (früher Innenausbau)
- baut auf der Funktionalität von Vectorworks Architektur auf. Die Version enthält zahlreiche branchenspezifische Funktionen für Schreiner, Ladenbauer, Küchenbauer und Innenarchitekten: Korpusmöbel, wie Schränke, Sideboards, Regale oder Rollcontainer lassen sich mit dem Korpusgenerator parametrisch planen. Für Tische und Küchenarbeitsplatten und Waschtische ist ein Arbeitsplattenwerkzeug integegriert. Zu allen gezeichneten Möbeln, lässt sich eine Stückliste und eine Kalkulation ermitteln, woraus mit einer entsprechenden Branchensoftware eine Materialbestellung oder ein Angebot erstellt werden kann. Mit dem Zusatzmodul VectorWOP ist ein Export der Möbel auf gängige CNC-Bearbeitungszentren, z. B. von Weeke, Ima, Biesse oder Holz-Her möglich.
- Vectorworks interiorcad Small Business
- baut auf der Funktionalität von Vectorworks Basic auf. Es enthält damit nur Grundfunktionen für die 3D Planung, aber ebenso wie interiorcad alle branchenspezifischen Funktionen für Schreiner, Ladenbauer, Küchenbauer und Innenarchitekten. Auch eine CNC-Ausgabe ist mit dem Zusatzmodul VectorWOP Small Business möglich.
- Vectorworks interior xs
- baut ebenfalls auf der Funktionalität von Vectorworks Basic auf, ist aber als reines Planungs- und Visualisierungstool konzipiert. So sind alle Konstruktionswerkzeuge für den Möbelbau enthalten. Stücklisten, Kalkulationen und CNC-Ausgaben sind jedoch nicht möglich.
- Vectorworks Spotlight
- baut auf der Funktionalität von Vectorworks Basic auf. Die Version vereint 2D-Zeichen- und 3D-Modelliertechnologie mit fortgeschrittenen Licht- und Setdesignwerkzeugen und wurde speziell für Licht-, Set- und Bühnendesigner, künstlerische Leiter und Designprofis in der Unterhaltungsindustrie entwickelt. Mit Spotlight wurde unter anderem das gesamte Wacken Open Air geplant.[1]
- Vectorworks Design Suite
- enthält die gesamte Funktionalität von Vectorworks Basic, Architektur, Landschaft und Spotlight. Diese Version wird vor allem von interdisziplinären Planern eingesetzt.
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Zusatzmodule
- Braceworks
- Braceworks ist ein Zusatzmodul für Vectorworks Spotlight für die Rigging-Analyse in der Eventbranche. Es beinhaltet Funktionen, mit denen die Belastung der Traversen berechnet werden kann, um technische Standards einzuhalten und die Sicherheit zu gewährleisten, unter Berücksichtigung von Eurocodes und berufsgenossenschaftlichen Regelungen. Finite Element Analysis (FEM) ermöglicht statische Analysen mit einer grafischen Darstellung der Ergebnisse im Modell. Die Dateien können als DTSV-Dateien für den Datenaustausch mit Statikern exportiert werden.
- ConnectCAD
- ConnectCAD ist ein Zusatzmodul für Vectorworks Spotlight für die Netzwerkverkabelung und -modellierung: Mit ConnectCAD lassen sich Netzwerk-Schaltpläne oder Layouts von verkabelten Geräten und den physischen Wegen erstellen, die Kabel von einem Gerät zum anderen in einem Grundriss oder Modell führen.
- Vision
- Vision ist eine Echtzeitvisualisierungssoftware. Vision arbeitet plattformunabhängig mit Konsolen zusammen und kann für die Vorvisualisierung von Shows und das Programmieren von Cues eingesetzt werden. Mit Vectorworks Spotlight geplante Lichtshows können inklusive Lampen und Patch an Vision übertragen werden.
- ElementsCAD Basic
- ElementsCAD Basic ist ein Zusatzmodul für Vectorworks. Das Modul beinhaltet branchenspezifische Werkzeuge, Befehle und Bibliotheken für Ladenbauer, Messebauer, Innenausbauer und Innenarchitekten. Ein Schrankgenerator erzeugt parametrische Möbel, Regale, Korpusse oder Dachschrägenschränke. Selbst gezeichnete Türfronten, Griffe, Sockel oder Plattenprofile können aus dem Schrankgenerator aufgerufen werden. Ein weiteres Werkzeug erzeugt abgeschrägte oder gebogene Objekte, beispielsweise Wohnzimmerschränke mit geschweiften Türen. Zu den gezeichneten Möbeln wird eine Stückliste ausgegeben. Das CNC-Programm ElementsCAM erzeugt für die parametrischen Möbel sowie für selbst gezeichnete Bauteile CNC-Programme, die an Bearbeitungszentren verschiedener Hersteller wie Weeke, Biesse, SCM, Format4 oder HolzHer übergeben werden.
- ElementsCAD Basic enthält eine Bibliothek mit Symbolen, 2D- und 3D-Materialien verschiedener Hersteller wie Häfele, Hettich, Grassmann, Egger, Ostermann oder Thermopal.
- ElementsCAD Basic integriert sich durch eigene Arbeitsumgebungen in die Vectorworks Versionen Basic, Pro, Spotlight, Architektur, Designer und Interiorcad. Das Modul ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar und lässt sich innerhalb von Vectorworks auch frei in andere Sprachen übersetzen.
- ElementsCAD XS
- ElementsCAD XS beinhaltet einen 2D-Schrankgenerator und die ElementsCAD Bibliothek und richtet sich ebenfalls an die Zielgruppe Ladenbauer, Messebauer, Innenausbauer und Innenarchitekten. Der 2D-Schrankgenerator erstellt parametrische Vorderansichten. Über eigene Klassen können den Einzelteilen individuelle Farben, Schraffuren, Muster, Farbverläufe oder Rasterbilder zugewiesen werden.
- Möbelmanager vitra
- Dieses Zusatzmodul enthält das Werkzeug "Möbelmanager", mit dem über eine OFML-Schnittstelle - den Standard der deutschen Möbelhersteller - auf Herstellerbibliotheken zugegriffen werden kann. Auf diese Weise kann beispielsweise das komplette Möbelsortiment von Vitra und das Lampensortiment von Belux in Vectorworks verwenden werden. Material und Farben der Möbel lassen sich frei auswählen. Durch die OFML-Schnittstelle weisen die Möbel auch kaufmännische Daten auf, die für ein Angebot aus allen in der Planung enthaltenen Möbeln verwendet werden können. Derzeit unterstützt das Werkzeug Möbelmanager die Produktpalette von Vitra und Belux. Die Integration der Kataloge anderer Hersteller ist geplant.
- SimTread
- Mit SimTread lassen sich Personenströme in Vectorworks-Entwürfen simulieren, z. B. bei der Planung und Analyse von Gebäuden oder Verkehrsprojekten, um die Bewegung von Fußgängern zu visualisieren. SimTread kann von Planern im Bereich Architektur, Stadtplanung, Verkehrsmanagement und Brandschutz eingesetzt werden, um eine Risikominimierung für den Notfall zu erreichen. Konkret lassen sich damit beispielsweise die Wege von Besuchern in einem Museum oder bei einem Konzert steuern oder in einem Fußballstadion das Verlassen von Hunderttausenden von Fans in einem Film nachvollziehen.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Vectorworks wurde 1985 ursprünglich für den Apple Macintosh von Diehl Graphsoft Inc.entwickelt und hieß bis 1999 MiniCAD. Das Unternehmen wurde im Frühjahr 2000 von der Nemetschek AG für rund 30 Mio. US-Dollar übernommen. Die Firma wurde daraufhin in Nemetschek North America umbenannt, ab 2008 hieß sie Nemetschek Vectorworks und seit 2015 Vectorworks Inc.
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Literatur
- Georg Wider: Vectorworks 2012/2013, 2D-Einsteigerkurs. Grundlagen des Computer Aided Design (CAD). (5. Aufl., Wider Engineering & Verlag, 2013), ISBN 978-3905913033.
- Horst Sondermann: Vectorworks Architektur. CAAD und Visualisierung (Springer-Verlag 2011), ISBN 978-3709105283.
- Werner Püntener, Marvin Säuberlich: Inside Vectorworks. Integrierte Planarbeit. Architektur • Landschaft • Design (CADForum Architektur und Gestaltung 2010), ISBN 978-3952091333.
- Philipp Hauzinger: First Bite 3. Das kompakte Mac-Praxisbuch für Architektur, Design, Grafik und Film (Niggli Verlag 2005), ISBN 978-3721205688.
- Philipp Hauzinger: Movie Bite. Das kompakte Praxishandbuch für digitale Filmproduktion und CAD-Animationen (Midas Verlag 2006), ISBN 978-3907020159.
- Philipp Hauzinger: CAD Bite. (Niggli Verlag 2006), ISBN 978-3721205961.
- Daniel Jansenson: The RenderWorks Recipe Book (2004).
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Weblinks
Einzelnachweise
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