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Walter Neuser

deutscher Parteifunktionär (NSDAP) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Walter Neuser (* 23. Juli 1905 in Geisweid; † April 1945 bei Evingsen) war ein deutscher Parteifunktionär (NSDAP).

Leben

Zusammenfassung
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Walter Neuser, Sohn des Betriebsleiters Karl Neuser, war nach dem Besuch der staatlichen Fachschule in Siegen als Praktikant bei einer Siegener Firma in der Metallverarbeitung und später als Metalltechniker tätig. 1930 kehrte er nach dem Besuch des Polytechnikums Friedberg (Examensnote „sehr gut“) als Ingenieur in die Firma zurück. Er engagierte sich in der Politik und war von 1919 bis 1923 im Deutschnationalen Jugendbund organisiert. Zum 1. September 1931 trat er in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 624.802),[1] wo er bis 1938 Ortsgruppenleiter war. Er wurde Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik und im selben Jahr Vertreter des Kreisleiters Siegen-Land (bis Juni 1936). Vom 1. Februar 1934 bis zum 31. Mai 1935 war er sowohl Kreispersonalreferent als auch Kreisorganisationsleiter. In seinem Heimatort bekleidete er vom 24. April 1933 an das Amt des Bürgermeisters und war ab dem 1. Juni 1938 Amtsbürgermeister im Amt Freudenberg und auch Bürgermeister der Stadt Freudenberg.

Er musste vom 28. August 1939 bis zum 18. Oktober 1940 Dienst bei der Wehrmacht leisten und übernahm am 15. Mai 1942 die Leitung des Kreises Siegerland. Er war dort Mitglied des Kreisausschusses und zusätzlich von Februar 1944 bis August 1944 vertretungsweise Kreisleiter in Olpe.

Am 27. März 1945 gab er den Befehl, das Siegerland „von allen lebenden Wesen“ zu räumen, damit die Infrastruktur zerstört werden könne. Diese Anordnung wurde von nahezu allen Einwohnern ignoriert.[2] Am 5. April 1945 wanderte Wilhelm Münker nach Burgholdinghausen und traf auf den Kreisleiter Neuser. Dabei machte er ihm die Sinnlosigkeit eines weiteren Widerstandes gegen die anrückende Infanterie der US-Army deutlich. Da die Amerikaner in der Nacht vom 8. auf den 9. April 1945 den Artilleriebeschuss verstärkten, ging die Bevölkerung in den Ortschaften dazu über, weiße Fahnen zu hissen. So konnte Schlimmeres verhindert werden[3].

Neuser starb Mitte oder Ende April 1945 in einem Waldstück bei Evingsen, wo sein Leichnam im Dezember 1945 entdeckt wurde. Er hatte mit großer Wahrscheinlichkeit Selbstmord begangen.

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Literatur

  • Wolfgang Stellbrink: Die Kreisleiter der NSDAP in Westfalen und Lippe. Veröffentlichung der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen: Reihe C, Quellen und Forschung; Band 48, Münster 2003, ISBN 3-932892-14-3, S. 257.(Digitalisat)

Einzelnachweise

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