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Weißbrust-Ameisenwürger

Art der Gattung Taraba Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Weißbrust-Ameisenwürger
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Der Weißbrust-Ameisenwürger (Taraba major) ist ein Sperlingsvogel aus der Familie der Ameisenvögel und der einzige Vertreter der Gattung Taraba.

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name der Gattung ...
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Merkmale

Der 20 cm lange und 56 g schwere Weißbrust-Ameisenwürger ist ein stämmiger Vogel mit großem Kopf, einem Schnabel mit Hakenspitze und roten Augen. Das Gefieder des Männchens weist eine schwarze Oberseite, eine schwarze Haube, weiße Schwanz- und Flügelbinden und eine weiße Unterseite auf. Das Weibchen ist oberseits bräunlich, unserseits gelbbraun gefärbt.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Weißbrust-Ameisenwürgers reicht von Mexiko bis nach Argentinien. Dort lebt er im dichten Unterwuchs von Sekundärwäldern, Zitrusplantagen und manchmal Gärten.

Verhalten

Der Weißbrust-Ameisenwürger lebt in Paaren, die ein Territorium besetzen. Der Vogel sucht in Bodennähe im dichten Gestrüpp nach Beute, die aus Insekten, anderen Wirbellose, aber auch aus Fröschen und kleinen Eidechsen besteht. Er folgt Wanderameisenkolonien, um von ihnen aufgescheuchte Tiere zu fangen.

Fortpflanzung

Das becherförmige Nest aus Gras und Blättern ist an einem Ast aufgehängt. Das Gelege besteht aus zwei bis drei Eiern, die von beiden Elternvögeln zwei Wochen lang ausgebrütet werden. Nach zwölf Tagen werden die Jungvögel flügge.

Unterarten

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Es werden augenblicklich zehn Unterarten anerkannt:[1]

  • Taraba major melanocrissus (Sclater, PL, 1860)[2] kommt vom südöstlichen Mexiko bis ins westliche Panama vor.
  • Taraba major obscurus Zimmer, JT, 1933[3] ist vom westlichen Costa Rica bis ins nördliche Kolumbien verbreitet.
  • Taraba major transandeanus (Sclater, PL, 1855)[4] ist im Südwesten Kolumbiens, dem Westen Ecuadors und dem Nordwesten Perus verbreitet.
  • Taraba major granadensis (Cabanis, 1872)[5] kommt im nördlichen und zentralen Kolumbien und nordwestlichen Venezuela vor.
  • Taraba major semifasciatus (Cabanis, 1872)[5] ist im östlichen Kolumbien, dem südlichen und nordöstlichen Venezuela, in Guyana, in Suriname, in Französisch-Guayana und dem nordöstlichen sowie zentralen Brasilien verbreitet.
  • Taraba major duidae Chapman, 1929[6] kommt am Berg Duida im Südosten Venezuelas vor.
  • Taraba major melanurus (Sclater, PL, 1855)[7] ist im westlichen Amazonas-Regenwald verbreitet
  • Taraba major borbae (Pelzeln, 1868)[8] kommt im westlichzentralen Brasilien und südlich des Amazonas vor.
  • Taraba major stagurus (Lichtenstein, MHC, 1823)[9] ist im östlichene und nordöstlichen Brasilien verbreitet.
  • Taraba major major (Vieillot, 1816)[10] kommt im östlichen Bolivien, in Paraguay, dem südlichen Brasilien und dem nördlichen Argentinien vor.
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Etymologie und Forschungsgeschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die Erstbeschreibung des Weißbrust-Ameisenwürgers erfolgte 1816 durch Louis Pierre Vieillot unter dem wissenschaftlichen Namen Thamnophilus major. Vieillot bezog sich auf Batara el mayor von Félix de Azara.[11][10] 1831 führte René Primevère Lesson die für die Wissenschaft neue Gattung Taraba ein.[12] Der Begriff ist ein Anagramm zur Gattung Batara Lesson, RP 1831.[13] Der Artname major hat seinen Ursprung in lateinisch maior, maioris, magnus größer, groß, mächtig.[14] Granadensis bezieht sich auf die Republik Neugranada[5], duidae auf den Berg Duida[6] und borbae auf Borba.[8] Melanurus ist ein Wortgebilde aus μελας, μελανος melas, melanos für schwarz und -ουρος, ουρα -ouros, oura für -schwänzig, Schwanz[15], stagurus σταγων, σταγονος stagōn, stagonos für Tropfen, Flecken und -ουρος, ουρα -ouros, oura[16], melanocrissus aus μελας, μελανος melas, melanos für schwarz und lateinisch crissum, crissare Kloake, kopulieren[17], transandeanus aus lateinisch trans über, darüber und lateinisch andeanus den Anden[18] und semifasciatus aus lateinisch semi-, semis, semissis hältig, klein, Hälfte und lateinisch fasciatus, fascia -gebändert, Band.[19] Obscurus leitet sich von lateinisch obscurus dunkel, düster ab.[20] Alfred Laubmann wies darauf hin, dass es sich bei Thamnophilus rohdei Berlepsch, 1887[21] lediglich eine melanistische Abweichung zur Nominatform handelt. Taraba major kriegi Laubmann, 1930[22] und Taraba major albatus Brodkorb, 1937[23] wollte er in seinem Werk Die Vögel von Paraguay nicht bewerten, da ihm keine Vergleichsexemplare vorlagen.[24] Beide gelten heute als Synonym zur Nominatform. Kriegi ist Hans Krieg (1888–1970) gewidmet[22], rohdei Richard Otto Rohde (1855–1912).[21] Albatus leitet sich von lateinisch albus weiß ab.[25]

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Literatur

  • Félix de Azara: Apuntamientos para la historia natural de los páxaros del Paragüay y Rio de la Plata. Band 2. Impr. de la viuda de Ibarra, Madrid 1805 (biodiversitylibrary.org).
  • Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch: Systematisches Verzeichniss der von Herrn Ricardo Rohde in Paraguay gesammelten Vögel. In: Journal für Ornithologie (= 4. Band 15). Nr. 177, 1887, S. 1–37 (biodiversitylibrary.org).
  • Pierce Brodkorb: The southern races of the great ant-shrike, Taraba major. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 50, 1937, S. 7–8 (biodiversitylibrary.org).
  • Jean Louis Cabanis: Herr Cabanis spricht über die Thamnophilinen-Gattung Dialactes (Buschwürger). In: Journal für Ornithologie (= 3. Band 3). Nr. 117, 1872, S. 233–234 (biodiversitylibrary.org).
  • Frank Michler Chapman: Descriptions of new birds from Mt. Duida, Venezuela. In: American Museum novitates. Nr. 380, 1929, S. 1–27 (amnh.org [PDF; 2,7 MB]).
  • Colin Harrison, Alan Greensmith: Vögel. Dorling Kindersly Limited, London 1993, ISBN 3-8310-0785-3.
  • Alfred Laubmann: Wissenschaftliche Ergebnisse der Deutschen Gran Chaco-Expedition: Vögel. Strecker und Schröder, Stuttgart 1930 (google.de).
  • Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 2. Strecker und Schröder, Stuttgart 1940, S. 20–21 (google.de).
  • René Primevère Lesson: Traité d’ornithologie, ou, Tableau méthodique des ordres, sous-ordres, familles, tribus, genres, sous-genres et races d’oiseaux: ouvrage entièrement neuf, formant le catalogue le plus complet des espèces réunies dans les collections publiques de la France. 1 (Lieferung 5). F.G. Levrault, Paris 1831 (biodiversitylibrary.org).
  • Martin Hinrich Lichtenstein: Verzeichniss der Doubletten des Zoologischen Museums der Königl. Universität zu Berlin: nebst Beschreibung vieler bisher unbekannter Arten von Säugethieren, Vögeln, Amphibien und Fischen. In Commission bei T. Trautwein, Berlin 1823 (biodiversitylibrary.org).
  • August von Pelzeln: Zur Ornithologie Brasiliens. Resultate von Johann Natterers Reisen in den Jahren 1817 bis 1835. A. Pichler’s Witwe & Sohn, Wien 1868 (biodiversitylibrary.org).
  • Bryan Richard: Vögel. Parragon, Bath 2006, ISBN 1-4054-5506-3.
  • Philip Lutley Sclater: A Draft Arrangement of the Genus Thamnophilus, Vieillot. In: The Edinburgh New Philosophical Journal (= New Series. Band 1). 1855, S. 226–249 (biodiversitylibrary.org a).
  • Philip Lutley Sclater: Characters of six ne speciies of the genus Thamnophilus. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 23, 1855, S. 18–19. Tafel 79 bis 82 (biodiversitylibrary.org b).
  • Philip Lutley Sclater: Notes on a collection of birds from the vicinity of Orizaba and neighbouring parts of Southern Mexico. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band 28, 1860, S. 250–254. Tafel 163 (biodiversitylibrary.org).
  • Louis Pierre Vieillot: Nouveau dictionnaire d'histoire naturelle, appliquée aux arts, à l'agriculture, à l'économie rurale et domestique, à la médecine, etc. Par une société de naturalistes et d'agriculteurs. Band 3. Deterville, Paris 1816 (biodiversitylibrary.org).
  • John Todd Zimmer: Studies of Peruvian birds. 11, The genera Taraba and Sakesphorus. In: American Museum novitates. Nr. 668, 1933, S. 1–17 (amnh.org [PDF; 1,8 MB]).
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Commons: Weißbrust-Ameisenwürger (Taraba major) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

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