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Weichensignale
Stellungsanzeiger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Weichensignale zeigen die momentane Stellung der zugeordneten Weiche an. Sie sind entweder als Form- oder als Lichtsignal ausgeführt.
Bei einfachen Weichen sind die Formsignale meist als drehbarer Signalkörper ausgeführt, der entweder rückstrahlend oder bei Dunkelheit beleuchtet ist. Der Signalkörper der Lichtsignale ist hingegen unbeweglich und weist eine Anzahl von Lichtpunkten auf, die je nach Weichenstellung ein unterschiedliches Signalbild anzeigen.
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Weichensignale in Deutschland
Zusammenfassung
Kontext
Signalbilder

Das Weichensignal ist in jeder Fahrtrichtung ablesbar, aber die Symbole können sich bei derselben Weichenstellung beim spitzen und stumpfen Befahren unterscheiden. Liegt eine einfache Weiche auf dem geraden Strang, zeigt das Weichensignal in beiden Richtungen einen senkrechten weißen Balken auf schwarzem (oder bei Rückfallweichen: orangefarbenem) Grund. Dieselbe Weiche zeigt im abzweigenden Strang für ein auf die Weichenspitze zulaufendes Fahrzeug einen schrägen Pfeil, der in die Richtung des abzweigenden Gleises zeigt; Aus Richtung der Weichenwurzel (stumpf befahrend) sieht man einen weißen Kreis. Um die Symbole richtig deuten zu können, muss ein Triebfahrzeugführer natürlich wissen, ob er sich der Weiche aus dem Stamm- oder dem Zweiggleis nähert.
Bei Bahnverwaltungen in altösterreichischer Tradition und in der Schweiz besteht das Signalbild für eine auf das Zweiggleis weisende Weiche aus zwei liegenden weißen Linien, die einen spitzen Winkel bilden.
Die Formsignale von doppelten Kreuzungsweichen bestehen anstatt aus einem drehbaren Signalkörper an der Weichenspitze aus einen feststehenden Signalkörper mit zwei Zeigern (»Windmühle«) in Weichenmitte, welche den aus der Lage der beiden in der Kreuzungsweiche enthaltenen Weichenzungengruppen resultierenden Fahrweg angeben. Diese Weichensignale gibt es in der älteren Bauart mit Innenbeleuchtung und der neuen, rückstrahlenden Form. Einfache Kreuzungsweichen erhalten zwei separate Weichensignale wie einfache Weichen.
Die Schweizer Form der Weichensignale für doppelte Kreuzungsweichen weicht völlig ab. Vier drehbare Blenden vor einem hellen Hintergrund signalisieren mit einem senkrechten weißen Balken die gerade Lage im Zug des Stammgleises, mit einem liegenden Kreuz die gerade Lage im Zweiggleis und mit Pfeilen die jeweils abzweigende Lage.
Seit einigen Jahren wird auch das bisherige Signal Gsp 2 der Deutschen Reichsbahn, welches die abgelegte Lage einer Gleissperre signalisiert, als Wn 7 zu den Weichensignalen gerechnet.
Die Lichtsignalbegriffe werden nur bei elektrisch ortsgestellten Weichen verwendet. Die Signalgeber enthalten zusätzlich eine Schlüsseltaste, mit der die betreffende Weiche insbesondere bei gestörter Gleisfreimeldeanlage hilfsweise umgestellt werden kann.
- Animation eines Weichensignals, ausgeführt als Lichtsignal
- Wn 1
- Wn 2
- Wn 2 (Gegenrichtung)
- Gleissperrensignal zeigt Sh 0, nach Ablegen Wn 7
- Weichensignal in Pardubice, Tschechien für eine zum Zweiggleis weisende Weiche
- Weichensignal einer DKW in Hajnówka, Polen
- Weichensignal einer DKW in Brig, Schweiz
Anwendung

Weichensignale sind bei ortsgestellten und bei ferngestellten Weichen in Bereichen, wo ohne Rangierfahrstraßen rangiert wird, zwingend erforderlich.[1] Anhand der Weichensignale kann der Triebfahrzeugführer eine falsche Weichenstellung rechtzeitig erkennen, um – bei niedrigen Geschwindigkeiten – seinen Zug bzw. seine Rangiereinheit noch vor der Weiche zum Stehen bringen zu können. Ferngestellte Weichen, auf denen ohne Rangierfahrstraßen rangiert wird, kommen hauptsächlich bei älteren Stellwerksbauformen (mechanisches, elektromechanisches oder ältere Relaisstellwerke) vor. Da bei modernen Stellwerken (Relaisstellwerke, elektronische Stellwerke) in der Regel Rangierfahrstraßen vorhanden sind, sind in deren Stellbezirken in der Regel keine Weichensignale vorhanden. Ausnahme hiervon sind elektrisch ortsgestellte Weichen (EOW), die alle mit einem Weichensignal ausgestattet sind.
Weichen mit beweglichen Herzstückspitzen, die in der Regel in Stellwerksbezirken mit Rangierfahrstraßen oder auf Betriebsstellen der freien Strecke ohne Rangierbetrieb liegen, müssten keine Weichensignale erhalten. Die Zungenvorrichtungen und beweglichen Herzstückspitzen dieser Weichen werden trotzdem mit Weichensignalen ausgerüstet. Das Instandhaltungspersonal kann daran ohne zusätzliche Wege erkennen, ob die Lage der Zungenvorrichtung und der Herzstückspitze übereinstimmen.
Das Vorhandensein von Weichensignalen auf Schnellfahrstrecken hängt auch damit zusammen, dass in einigen Stellwerken keine Rangierfahrstraßen eingerichtet wurden, sodass im Falle eines notwendigen Rangiervorgangs die Weichen einzeln gestellt werden müssen. Um dem Triebfahrzeugführer die korrekte Lage anzeigen zu können, wurden deshalb vereinzelt Weichensignale eingebaut. Dazu kommt, dass Weichen, die mit mehr als 160 km/h befahren werden, nicht auffahrbare Antriebe erhalten und bewegliche Herzstückspitzen konstruktiv bedingt nicht auffahrbar sind.
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Siehe auch
- Straßenbahnsignale in Deutschland#Weichensignale für Weichensignale für Straßenbahnen.
Weblinks
Commons: Weichensignale – Sammlung von Bildern
- Wn-Signale auf stellwerke.de
- Hoogen: Weichensignale. In: Dr. Freiherr v. Röll (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Band 2. Berlin, Wien 1912, S. 315 ff. (zeno.org).
Einzelnachweise
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