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Weltwissen

einem Individuum verfügbare allgemeine Wissen, Kenntnisse und Erfahrungen über Umwelt und Gesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Weltwissen kann einerseits das Wissen eines einzelnen Individuums von der Welt und andererseits die Gesamtheit des potenziell verfügbaren Wissens bezeichnen. Weltwissen umfasst das allgemein verfügbare Wissen, wie es in Enzyklopädien gesammelt wird.

Weltwissen in der Linguistik

In der Textlinguistik wird seit den 1980er Jahren das Wort Weltwissen verwendet. Nahezu synonym dazu sind enzyklopädisches Wissen, kulturelles Wissen, Hintergrundwissen oder Wissenshintergrund. Meistens wird damit außersprachliches Wissen gemeint, das zum Verstehen eines Textes notwendig ist. Im Abgrenzung dazu ist das sprachliche Wissen, womit beispielsweise Kenntnisse in der Grammatik oder im Vokabular gemeint sind. Da jeder Mensch unterschiedlich viel Weltwissen besitzt, spielt dieser Terminus auch eine Rolle in der Frage, inwiefern ein Text eine objektive Bedeutung und Interpretation haben kann (siehe Sapir-Whorf-Hypothese).[1]

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Enzyklopädisches Wissen

Enzyklopädisches Wissen ist Wissen, das aufs Ganze der Welt geht. Es ist das Wissen, das in Enzyklopädien zusammengetragen wird. Natürlich ist es zeitgebunden wie zum Beispiel das Wissen in Johann Heinrich Zedlers „Großes vollständiges Universallexikon aller Wissenschaften und Künste“ aus dem Jahre 1754.

Weltwissen einer bestimmten Altersklasse

Ein sehr aktuelles spezielles Forschungsthema der Pädagogik und der Entwicklungspsychologie stellt das Weltwissen von Kindern in Relation zu ihrer Allgemeinentwicklung (z. B. das Weltwissen des Klein- und des Vorschulkindes, der Siebenjährigen usw.) und im Kontext zu ihrer jeweiligen kulturellen Umgebung dar. Dabei geht es bisher fast ausschließlich um Wissen im herkömmlichen Verständnis, d. h. um Wissen, das in den dem Bewusstsein zugänglichen Speicherbereichen des Gehirns repräsentiert ist.

Literatur

  • Denise Bossert: Wikipedia als Zukunftsträger des Weltwissens – Digitale Weltdatenspeicherung – ihre Risiken und Nebenwirkungen. München 2012.
  • Donata Elschenbroich: Weltwissen der Siebenjährigen. Wie die Kinder die Welt entdecken können. Nachdruck. Kunstmann, München 2001, ISBN 3-88897-265-5.
  • Lilian Fried, Gerhard Büttner (Hrsg.): Weltwissen von Kindern. Zum Forschungsstand über die Aneignung sozialen Wissens bei Krippen- und Kindergartenkindern. Juventa-Verlag, Weinheim u. a. 2004, ISBN 3-7799-1602-9.
  • Hans Dieter Hellige: Weltbibliothek, Universalenzyklopädie, Worldbrain: Zur Säkulardebatte über die Organisation des Weltwissens. In: Technikgeschichte. Band 67, 2000, Heft 4, S. 303–329.
  • Richard Kralik: Weltweisheit. Versuch eines Systems der Philosophie in drei Büchern. Band 1: Weltwissenschaft. Ein metaphysischer Versuch. Konegen, Wien 1896.
  • Christa Maar, Hans-Ulrich Obrist, Ernst Pöppel (Hrsg.): Weltwissen – Wissenswelt. DuMont, Köln 2000, ISBN 3-7701-5307-3.
  • Rupert Riedl: Die Ordnung des Lebendigen. Systembedingungen der Evolution (= Piper. 1018). Neuausgabe. Piper, München u. a. 1990, ISBN 3-492-11018-5.
  • Norbert M. Seel: Weltwissen und mentale Modelle. Hogrefe – Verlag für Psychologie, Göttingen u. a. 1991, ISBN 3-8017-0489-0 (Zugleich: Saarbrücken, Universität, Habilitations-Schrift, 1989).
  • Franz-Josef Stachowiak: Haben Wortbedeutungen eine gesonderte mentale Repräsentation gegenüber dem Weltwissen? Neurolinguistische Ueberlegungen. In: Linguistische Berichte. H. 79, 1982, ISSN 0024-3930, S. 12–29.
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Wiktionary: Weltwissen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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