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Wicksit
Mineral aus der Wicksit-Gruppe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wicksit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ mit der chemischen Zusammensetzung NaCa2Fe2+2(Fe3+,Mn2+,Fe2+)4(PO4)6·2H2O[1] und damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges und komplex zusammengesetztes Natrium-Calcium-Phosphat. Die zusätzlichen, in den runden Klammern angegebenen Elemente Eisen, Mangan und Magnesium können sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals.
Wicksit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem, ist im Allgemeinen undurchsichtig und nur in dünnen Schichten durchscheinend. Er entwickelt selten tafelige und gestreifte Kristalle, die dann aber bis zu einem Zentimeter groß werden können. Meist findet er sich in Form körniger bis massiger Mineral-Aggregate. Seine Farbe variiert zwischen Dunkelblau und Dunkelgrün bis fast Schwarz. Auf der Strichtafel hinterlässt Wicksit allerdings einen deutlich grünen Strich.[5]
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Etymologie und Geschichte
Erstmals entdeckt wurde Wicksit am Big Fish River nahe Dawson im Yukon-Territorium von Kanada. Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Bozidar Darko Sturman, Donald R. Peacor und Pete J. Dunn, die das Mineral nach Frederick John Wicks benannten, dem Kurator der mineralogischen Sammlung des Royal Ontario Museum.
Sturman, Peacor und Dunn reichten ihre Untersuchungsergebnisse und den gewählten Namen 1979 zur Prüfung an die International Mineralogical Association (interne Eingangsnummer der IMA: 1979-019[1]), die den Wicksit als eigenständige Mineralart anerkannte. Die Erstbeschreibung wurde anschließend 1981 im Fachmagazin The Canadian Mineralogist veröffentlicht. Die seit 2021 ebenfalls von der IMA/CNMNC anerkannte Kurzbezeichnung (auch Mineral-Symbol) von Wicksit lautet „Wic“.[2]
Teile des Typmaterials vom Wicksit werden in der Mineralogischen Sammlung des Geological Survey of Canada (GSC) in Ottawa unter der Inventarnummer 61309 (HT), des Royal Ontario Museums (ROM) in Toronto unter der Inventarnummer M37364 (HT) und des National Museum of Natural History (NMNH) unter der Inventarnummer 145968 (HT) aufbewahrt.[7][8]
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Klassifikation
Zusammenfassung
Kontext
Da der Wicksit erst 1979 als eigenständiges Mineral anerkannt wurde, ist er in der letztmalig 1977 überarbeiteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz war der Wicksit noch nicht aufgeführt.
In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer VII/C.18-010. Dies entspricht der Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Phosphate, ohne fremde Anionen“, wo Wicksit zusammen mit Bederit, Grischunit, Maneckiit, Tassieit und Walentait eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VII/C.18 bildet.[9]
Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte[10] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Wicksit in die Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort in die Abteilung „Phosphate usw. ohne zusätzliche Anionen; mit H2O“ ein. Hier ist das Mineral in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen; RO4 : H2O > 1 : 1“ zu finden, wo es zusammen mit Bederit, Grischunit und Tassieit die „Wicksitgruppe“ mit der Systemnummer 8.CF.05 bildet.
In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Wicksit die System- und Mineralnummer 40.02.10.01. Das entspricht der Klasse der „Phosphate, Arsenate und Vanadate“ und dort der Abteilung „Wasserhaltige Phosphate etc.“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Wasserhaltige Phosphate etc., mit A2+(B2+)2(XO4) × x(H2O)“ in einer unbenannten Gruppe mit der Systemnummer 40.02.10, in der auch Bederit und Tassieit eingeordnet sind.
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Kristallstruktur
Wicksit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pcab (Raumgruppen-Nr. 61, Stellung 2) mit den Gitterparametern a = 12,52 Å; b = 12,91 Å und c = 11,65 Å sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]
Bildung und Fundorte
Wicksit bildet sich in Nestern eingebettet in Schiefer und Eisenstein-Formationen. Als Begleitminerale treten unter anderem Ludlamit, Marićit, Satterlyit, Pyrit, Quarz, Vivianit und Wolfeit auf.[5]
Wicksit konnte bisher nur in wenigen Proben aus drei Fundorten nachgewiesen werden (Stand 2025). Neben seiner Typlokalität Big Fish River im Bergbaugebiet Dawson in Kanada sind dies noch Hålsjöberg nahe Torsby (Värmland) in Schweden und die „Bull Moose Mine“ bei Custer (South Dakota) in den USA.[11]
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Siehe auch
Literatur
- Bozidar Darko Sturman, Donald R. Peacor, Pete J. Dunn: Wicksite, a new mineral from Northeastern Yukon Territory. In: The Canadian Mineralogist. Band 19, 1981, S. 377–380 (englisch, rruff.info [PDF; 303 kB; abgerufen am 5. Oktober 2025]).
- Michael Fleischer, Louis J. Cabri, G. Y. Chao, J. A. Mandarino, Adolf Pabst: New mineral names. In: American Mineralogist. Band 67, 1982, S. 1074–1082; hier: 1077, Wicksite (englisch, rruff.info [PDF; 857 kB; abgerufen am 5. Oktober 2025]).
- Mark A. Cooper, Frank C. Hawthorne: The crystal structure of wicksite. In: The Canadian Mineralogist. Band 35, 1997, S. 777–784 (englisch, rruff.info [PDF; 770 kB; abgerufen am 5. Oktober 2025]).
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Weblinks
Commons: Wicksite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Wicksit. In: Mineralienatlas Lexikon. Geolitho Stiftung
- IMA Database of Mineral Properties – Wicksite. In: rruff.info. RRUFF Project (englisch).
- Wicksite search results. In: rruff.info. Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF) (englisch).
- American-Mineralogist-Crystal-Structure-Database – Wicksite. In: rruff.geo.arizona.edu. (englisch).
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Einzelnachweise
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