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Wilfried Dietrich

deutscher Ringer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wilfried Dietrich
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Wilfried Dietrich (* 14. Oktober 1933 in Schifferstadt; † 2. Juni 1992 in Durbanville, Südafrika) war ein deutscher Ringer. Der größte Erfolg des „Krans von Schifferstadt“ war der Gewinn der olympischen Goldmedaille im Freistilringen 1960 in Rom.

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Wilfried Dietrich mit der deutschen Ringer-Nationalmannschaft 1981 (Erster von links)
Schnelle Fakten Wilfried Dietrich Medaillenspiegel, Olympische Spiele ...
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Leben

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Wilfried Dietrich gewann in seiner Laufbahn zwischen 1951 und 1977 insgesamt 30 deutsche Meisterschaften (Einzeltitel und Mannschaftstitel mit dem VfK Schifferstadt sowie mit dem ASV Mainz 1888).

Dietrich trat dabei immer in der höchsten Gewichtsklasse an. Diese begann zu Beginn seiner Karriere bei 87 kg Körpergewicht, 1962 aufgrund einer neuen Gewichtsklasseneinteilung durch den Internationalen Ringerverband (FILA) bei 97 kg Körpergewicht. 1969 wurden zwei neue Gewichtsklassen zu den bis dahin bestehenden acht eingeführt, das Papiergewicht bis 48 kg Körpergewicht und das Schwergewicht, bis 100 kg Körpergewicht. Die Gewichtsklasse über 100 kg Körpergewicht bezeichnete man nunmehr als Superschwergewicht.

Höhepunkt seiner Ringerlaufbahn war der Olympiasieg im freien Stil 1960 in Rom. Im darauf folgenden Jahr bestätigte Dietrich diesen Erfolg mit dem Gewinn des Weltmeistertitels in Yokohama. Weitere Olympiamedaillen gewann er 1956 in Melbourne (Silber im griechisch-römischen Stil), 1960 in Rom (Silber im griechisch-römischen Stil), 1964 in Tokio (Bronze im griechisch-römischen Stil) und 1968 in Mexiko-Stadt (Bronze im Freistil).

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Wilfried Dietrich (rechts) nach seinem sensationellen Schultersieg über Chris Taylor (USA)

Im Jahr 1968 war Wilfried Dietrich bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Fahnenträger der bundesdeutschen Mannschaft.

Bei seinen letzten Olympischen Spielen 1972 in München blieb Wilfried Dietrich zwar ohne Medaille. Aber er landete einen sensationellen Schultersieg gegen seinen 182 kg schweren Gegner Chris Taylor aus den USA.

Im Jahr 1977 beendete Wilfried Dietrich seine aktive Laufbahn und wurde als „Kran von Schifferstadt“ eine Ringer-Legende.

Dietrich erlag 1992 im Alter von 58 Jahren einem Herzinfarkt in Durbanville. In diesem Vorort Kapstadts in Südafrika hatte er zusammen mit seiner zweiten Ehefrau gelebt. Wilfried Dietrich ist auf dem Waldfriedhof in Schifferstadt beigesetzt.[1]

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Trauerfeier für Wilfried Dietrich, 1992
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Würdigungen

Wilfried Dietrich wird von vielen Experten als ein Jahrhunderttalent des Ringens bezeichnet. Denn es gelang nur wenigen Kämpfern, in beiden Stilarten olympisches Edelmetall zu „erringen“.

Im Jahr 1969 wurde Dietrich zum Schifferstadter Ehrenbürger ernannt. Am 6. Mai 2008 wurde er in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.

Im Juni 2008 ersteigerte Dietrichs Bruder Günther dessen sportlichen Nachlass für über 25.000 Euro und führte ihn aus Südafrika nach Deutschland zurück. Dieser Nachlass wurde Grundstein für ein Ringermuseum, das 2010 in Schifferstadt gegründet wurde.[2] Nach einem Wasserschaden wurde das Museum im Jahr 2020 vorerst geschlossen.

Für seine Verdienste um den Ringersport wurde Wilfried Dietrich im September 2014 in die FILA International Wrestling Hall of Fame aufgenommen.[3]

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Internationale Erfolge

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(Anm.: OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaften, EM = Europameisterschaften, GR = griechisch-römischer Stil, F = Freistil, S = Schwergewicht, SS = Superschwergewicht, Klasse = Gewichtsklasse)

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Wilfried-Dietrich-Halle in Schifferstadt, 2006
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Ehrungen

Deutsche Meisterschaften

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Gesamtdeutsche Olympiaqualifikationen

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Literatur

  • Wilfried Dietrich – Ringerlegende aus Schifferstadt. In: Gerhard Sellinger: Beiträge zur Schifferstadter Geschichte. Geier-Druck-Verlag, Schifferstadt 2004, S. 59–79.
  • Rolf Sperber: Der „Kran von Schifferstadt“ überragte alle Schwerathleten. In: Heimat-Jahrbuch Rhein-Pfalz-Kreis. Bd. 26 (2009), S. 12–24.
  • Wilfried Dietrich – Ringerlegende aus Schifferstadt. Morgen Sonntag, 3. Juni, jährt sich zum 20. Mal der Todestag. In: Schifferstadter Tagblatt Jg. 108, Nr. 127 vom 2. Juni 2012, Magazin. ZDB-ID 1019722-9.
  • Vor genau 40 Jahren: Der „Jahrhundertwurf“. In: Schifferstadter Tagblatt Jg. 108, Nr. 209 v. 7. September 2012. ZDB-ID 1019722-9.
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Einzelnachweise

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