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Windpark Sintfeld

Windpark-Komplex in Nordrhein-Westfalen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Windpark Sintfeldmap
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Das Sintfeld, eine Hochfläche zwischen Bad Wünnenberg und dem Marsberger Stadtteil Meerhof in Nordrhein-Westfalen, ist Standort eines der größten zusammenhängenden Gebiete in Europa, die für die Energieerzeugung durch Windkraftanlagen genutzt werden. Seitdem in den 1990er Jahren die ersten einzelnen Anlagen errichtet wurden, entstanden einige große Windparks mit insgesamt mehr als 150 Windkraftanlagen. Der Windpark steht in räumlicher Nähe zum Windpark Asseln.

Schnelle Fakten
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Lage und Standortbeschreibung

Die Windparks befinden sich größtenteils im Kreis Paderborn im Regierungsbezirk Detmold, ein kleinerer Teil liegt im Hochsauerlandkreis im Regierungsbezirk Arnsberg. Quer durch das zusammenhängende Windparkgebiet Eilerberg/Meerhof/Elisenhof führt die Bundesautobahn 44. Die Sintfeld-Hochfläche befindet sich am westlichen Rand des Eggegebirges und ist Teil der Paderborner Hochfläche. Da sie als einer der ersten Ausläufer des Mittelgebirges den von Norden kommenden Wind aufhält, eignet sie sich hervorragend für die Nutzung der Windenergie.

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Geschichte

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Bau

Die windreichen Hochebenen um Paderborn werden schon seit Anfang der 1990er Jahre als Windkraftstandort genutzt. Die ersten Anlagen auf dem Sintfeld entstanden 1995 in Meerhof und auf dem Eilerberg. Sie hatten eine Nennleistung von 500 bis 600 kW. Kontinuierlich wurden die Windparks um weitere Anlagen ergänzt, etwa seit 2015 werden zunehmend ältere Anlagen abgebaut und durch leistungsstärkere ersetzt (Repowering).

Die Investitionssumme des Gesamtprojekts lag bei ca. 200 Millionen DM, die überwiegend von Investoren aus der Region getragen wurden, um durch eine hohe Bürgerbeteiligung die Akzeptanz des Windparks in der betroffenen Region zu erhöhen.

Nach Angaben der Betreiber ist das Windgebiet Sintfeld das größte Windgebiet im europäischen Binnenland. Die Einspeisung des Stroms ins öffentliche Stromnetz erfolgt über ein eigens errichtetes Umspannwerk in Meerhof, das als größtes privat errichtetes Umspannwerk Deutschlands gilt.

Beim Bau des Windparks setzte man auf das sogenannte „Verpachtungs- und Beteiligungsmodell“, was bedeutet, dass jedem, auf dessen Land eine Windkraftanlage steht, als Entschädigung für die nicht nutzbare Fläche eine Standortgebühr, die bei 4.000 - 5.000 Euro pro Jahr liegt, gezahlt wird. Falls auch ein Zufahrtsweg zur Windenergieanlage angelegt werden musste, erhält der Besitzer des Landstückes hierfür ebenfalls eine Entschädigung. Zusätzlich werden die Landbesitzer anteilsmäßig am Gewinn aus dem Verkauf des gewonnenen Stroms beteiligt, da dieser nicht von den Bauern direkt genutzt, sondern durch die Herstellerfirmen verkauft wird. Bei der Umsatzbeteiligung werden 5 % des Gesamtgewinns gemäß dem Anteil des jeweiligen Landbesitzers an der Gesamtfläche aufgeteilt.

Insbesondere durch den im Jahr 2001 errichteten Windpark Meerhof mit 26 neuen Anlagen wuchs die Zahl der Windkraftanlagen stetig. Im Jahr 2014 standen 119 Windkraftanlagen in sieben Windparks auf dem Sintfeld.

Betrieb

Die Betreibergesellschaften der vier ersten Windparks (Meerhof, Eilerberg, Elisenhof, Wohlbedacht) sind unter dem Dach der Sintfeld Rego Strom GmbH zusammengefasst. Die repowerten Anlagen auf dem Eilerberg werden von der Alme Windkraft Verwaltungs GmbH betrieben. Betreiber des Windparks Haaren-Leiberg ist die Westfalen WIND GmbH.

Energiestiftung

Im Jahr 2013 wurde eine gemeinnützige Stiftung gegründet, die aus einem Teil der Winderträge Projekte in Bad Wünnenberg und Umgebung unterstützt. Die Energiestiftung Sintfeld fördert durch die Ausgabe von Wildkraut-Saatmischungen an Landwirte die Anlage von Ackerrandstreifen.[1]

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Windparks

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Eilerberg

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Neue Anlagen auf dem Eilerberg

Der Windpark Eilerberg wurde entlang der Bundesautobahn 44 südlich von Helmern errichtet. Seit 2015 finden umfassende Repowering-Maßnahmen statt. Zurzeit stehen im Park 44 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 115,46 MW.

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Meerhof

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Windenergieanlagen in Meerhof, März 2017

Die ersten Anlagen in Meerhof entstanden 1995. Bis 2002 fand ein erheblicher Ausbau statt. 2016 fand ein erstes Repowering statt. Im Jahre 2020 fand ein weiteres Repowering statt mit Windkraftanlagen der Typen Nordex N149/4500, Enercon E-126 EP3 E2 und Enercon E-138 EP3 E2. Nun stehen 43 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 139,1 MW.

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Nordex N149 im Windpark Meerhof
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Elisenhof

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Windpark Elisenhof vor der Erweiterung ab 2016

Der Windpark Elisenhof liegt unmittelbar an der Bundesautobahn 44, seit der Erweiterung im Jahr 2016 stehen die Anlagen des Parks auch nördlich der Autobahn. Nach dem Rückbau der NM48/750 umfasst 7 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 17,3 MW. Aktuell werden zwei neue Anlagen errichtet.

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Wohlbedacht

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Windpark Wohlbedacht, rechts im Hintergrund

Der Windpark Wohlbedacht umfasst neun Windkraftanlagen der Firma Enercon mit einer Gesamtleistung von 40,38 MW. Dabei wurde der Windpark repowert und 11 Enercon E-66/18.70 und 1 Enercon E-70 durch 1 Enercon E-126 EP3, 5 Enercon E-138 EP3, 1 Enercon E-138 EP3 E3 und 2 Enercon E-160 EP5 E3 ersetzt.

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Fürstenberg

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Es werden noch zwei weitere Vestas V162-6.2MW geplant sowie fünf Vestas V172-7.2MW

Haaren-Leiberg

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Erweiterung um eine Anlage des Typs Enercon E-138 Ep3 E2 und eine Anlage des Typs Nordex N149/4500 geplant.

Himmelreich

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Enercon E-126 EP4 im Windpark Marsberg-Essentho

Im Windpark Himmelreich auf dem Gebiet von Essentho sollten 2016 ursprünglich 16 neue Anlagen der Firma Enercon errichtet werden. Aufgrund eines während der Bauphase verfügten Baustopps des Verwaltungsgerichts Arnsberg konnte nur eine Anlage in Betrieb genommen werden, einige weitere Anlagen sind bis heute nur halbfertig aufgebaut worden.[2] Wäre der Windpark vollständig errichtet worden, würde ein zusammenhängendes Windparkgebiet vom Eilerberg über die Parks Elisenhof und Meerhof bis nach Wohlbedacht entstehen. Im Dezember 2022 wurde der Baustopp für den Windpark aufgehoben. Die bereits errichtete Enercon E-92 wurde daraufhin wieder in Betrieb genommen. Im Jahr 2024 begannen die erneuten Bauarbeiten. Zunächst wird eine letzte Enercon E-115 auf einem der vorhandenen Türme errichtet. Der zweite Turm und alle bereits fertiggestellten Fundamente wurden zurückgebaut, um Platz für neun Windenergieanlagen des Typs Enercon E-160 EP5 E3 zu machen.

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Dalheim

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Siehe auch

Commons: Windpark Sintfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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