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Zabelien

Gattung der Familie Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Zabelien
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Die Zabelien (Zabelia) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Linnaeoideae innerhalb der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Die etwa acht sommergrünen Sträucher sind in Asien verbreitet.[1]

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
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Beschreibung und Ökologie

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Zabelia integrifolia
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Zabelia triflora
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Zabelia tyaihyoni
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Fruchtstand von Zabelia tyaihyoni

Vegetative Merkmale

Zabelia-Arten sind sommergrüne Gehölze mit in der Regel strauchförmigem Wuchs. Die Triebe sind an den Knoten verdickt und oft mit steifen, gebogenen Haaren besetzt; die Zweige weisen meist 6 Längsrillen auf; die alte Rinde ist manchmal faserig. Die Knospen stehen gegenständig und sind den Sommer über in den beiden verdickten Blattstielbasen verborgen, die miteinander verwachsen sind. Die Blätter sind gegenständig, einfach, dünn, matt oder glänzend, 1–8 cm lang, eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig oder gezähnt (an kräftigen Trieben manchmal gelappt), kurz gestielt, mit Nebenblättern.[2][3]

Generative Merkmale

Die Blüten erscheinen im Frühling bis Sommer, in endständigen, dichten und zusammengesetzten Blütenständen aus sitzenden, bis dreiblütigen Zymen. Es wird oft ein Nebenkelch (Epicalyx) aus den Tragblättern gebildet. Der Kelch besteht aus vier oder fünf abspreizenden Kelchblättern. Die Krone ist 1–2 cm lang, stieltellerförmig, mit einer langen Röhre und einem flachen, vier- oder fünflappigen Saum, außen weiß oder rosa bis rötlich, innen drüsig. Es gibt 4 Staubblätter, die kürzer als die Kronröhre sind; die Staubbeutel sind gelb. Der unterständige Fruchtknoten ist meist dreifächrig, wobei zwei Fächer zwei Reihen steriler Samenanlagen und ein Fach eine einzelne fertile Samenanlage enthalten. Die Narben sind grün und schleimig.[2][3]

Die im Herbst reifende Frucht ist eine ledrige Achäne, die von den beständigen Kelchblättern gekrönt wird und vom Wind ausgebreitet wird.

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Illustration von Zabelia triflora aus Plantae Asiaticae rariores, or, Descriptions and figures of a select number of unpublished East Indian plants, Tafel 15
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Systematik und Verbreitung

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Die Gattung der Zabelien setzt sich aktuell (Stand Ende 2025) zusammen aus acht sommergrünen Sträuchern, wobei sich eine Art gelegentlich auch zu einem Kleinbaum entwickelt. Die Gattung lässt sich noch einmal in zwei Gruppen unterteilen: Eine Gruppe bildet relativ große, endständige Blütenständen mit duftintensiven Blüten, die je fünf Kelch- und Kronblätter aufweisen. Die andere Gruppe zeichnet sich durch leicht duftende und in der Regel paarweise angeordnete Blüten mit je vier Kelch- und Kronblättern aus:

  • Zabelia angustifolia (Bureau & Franch.) Makino
    Art mit fünf Kelch- und Kronblättern, heimisch in Zentralchina.[4]
  • Zabelia biflora (Turcz.) Makino ex Hisauti & H.Hara
    Art mit vier Kelch- und Kronblättern; ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Zentralchina weiter nordöstlich bis nach Korea und in den pazifischen Teil Russlands.[5]
  • Zabelia densipila M.P. Hong, Y.C.Kim & B.Y.Lee
    Art mit vier Kelch- und Kronblättern, die 2009 endemisch mit rund 60 Exemplaren in Gangwon-do (Korea) gefunden wurde. Sie unterscheidet sich von Zabelia biflora durch eine stärkere Behaarung. Es ist nicht bekannt, dass sie im Westen kultiviert wird.[7]
  • Zabelia dielsii (Graebn.) Makino
    Art mit vier Kelch- und Kronblättern, die in zahlreichen chinesischen Provinzen in Höhenlagen bis 3700 m vorkommt.[8]
  • Zabelia integrifolia (Koidz.) Makino ex Ikuse & S.Kuros.
    Art mit vier Kelch- und Kronblättern mit Vorkommen in Japan und Korea.[9]
  • Zabelia triflora (R.Br. ex Wall.) Makino ex Hisauti & H.Hara
    Art mit fünf Kelch- und Kronblättern; heimisch im Himalaya in Höhenlagen bis 3500 m; wächst strauch- oder baumartig. Sie ist sehr selten in Kultur anzutreffen.[10][11]
  • Zabelia tyaihyoni (Nakai) Hisauti & H.Hara
    Art mit fünf Kelch- und Kronblättern; kommt nur in Korea vor. Sie ist heute die einzige gartenbaulich bedeutsame Art, die jedoch unter ihren veralteten Bezeichnungen „Koreanische Abelie“ bzw. Abelia mosanensis besser bekannt ist.[12]
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Botanische Geschichte

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Der Sektionsname Zabelia wurde 1911 von Alfred Rehder veröffentlicht und ehrt Hermann Zabel (1832–1912), der bereits 1893 als erster Botaniker die Gattung der Abelien in Sektionen unterteilte. Zusätzlich bot sich diese Namensgebung auch in Analogie zur Benennung der Gattung Abelia nach dem britischen Botaniker Clarke Abel an.

1948 wurde Zabelia vom japanischen Botaniker Makino Tomitarō aufgrund deutlicher Unterschiede ihrer Pollen, Holzanatomie, Blütenstandsstruktur und Zellkerne von der Gattung Abelia abgetrennt und in den Rang einer eigenen Gattung erhoben. Erst um die Jahrtausendwende fand diese taxonomische Einordnung durch genetische Analysen Bestätigung und setzte sich schließlich durch.[2][3]

Zabelien gehören ebenso wie die Abelien zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Hinsichtlich einer möglichen Einordnung in eine Unterfamilie gibt es aktuell (Stand Ende 2025) keine einheitliche Auffassung: In einigen Quellen werden die Zabelien zur Unterfamilie Morinoideae gezählt, deren übrige Mitglieder aber krautige Pflanzen sind und sich damit erheblich vom Gehölz-Charakter der Zabelien unterscheiden. Eine chinesische Studie hat 2021 nach umfangreichen phylogenetischen Untersuchungen vorgeschlagen, innerhalb der Geißblattgewächse eine neue Unterfamilie Zabelioideae B.Liu & S.Liu ex H.F.Wang, D.F.Morales-B., M.J.Moore & J.Wen[13] zu definieren, deren einziges Mitglied die Gattung Zabelia wäre. Die Zabelien scheinen sich in Nordasien parallel zu den Abelien und ihren Verwandten entwickelt zu haben; fast alle ihre überlebenden Mitglieder sind Gebirgspflanzen und die meisten sind sehr winterhart. Daher gibt es auch den Vorschlag, für die Arten der Gattung Zabelia den Trivialnamen „Berg-Abelien“ einzuführen.[3]

Verwendung

Viele Arten der Gattung Zabelia haben bisher keinen Einzug als Ziersträucher in die westliche Gartenkultur gehalten. Äußerst selten wird Zabelia triflora im Handel angeboten. Etwas häufiger, aber trotzdem noch eher unbekannt ist Zabelia tyaihyoni, etwas besser bekannt unter ihrem Trivialnamen „Koreanische Abelie“ oder auch ihrem alten – taxonomisch nicht haltbaren – Namen Abelia mosanensis.[3]

Einzelnachweise

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