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Solotschiw
Stadt im Oblast Lviv in der Westukraine Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Solotschiw (ukrainisch Золочів; russisch Золочев Solotschew, polnisch Złoczów, jiddisch זלאָטשאָוו Zlotschow) ist eine ukrainische Stadt mit etwas mehr als 23.000 Einwohnern. Sie liegt in der Oblast Lwiw und befindet sich östlich der Oblasthauptstadt Lwiw.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext


- 1340–1569 zugehörig zum Lemberger Land im Königreich Polen. Bekannt wurde die Stadt durch ihre Salzbergwerke.
- 1569–1772 Teil des Lemberger Landes (polnisch: Ziemia lwowska) in der Woiwodschaft Ruthenia, einer administrativen Einheit der Adelsrepublik Polen-Litauen.
Ab 1772 gehörte der Ort unter österreichischer Herrschaft zu Galizien und wurde schnell zu einem Verwaltungssitz, zunächst des Kreisamtes und ab 1850 der Bezirkshauptmannschaft Złoczów,[1] die wie auch das 1867 errichtete Bezirksgericht bis 1918 Bestand hatte. 1869 erhielt die Ortschaft durch den Bau einer Eisenbahnlinie (heute Bahnstrecke Krasne–Odessa) einen Bahnhof.
1918 kam die Stadt wieder zu Polen und lag ab 1921 in der Woiwodschaft Tarnopol. Im Zweiten Weltkrieg war Solotschiw zunächst 1939 von der Sowjetunion und ab 1941 von Deutschland besetzt.
Im Juni 1941 ermordete der NKWD etwa 700 Häftlinge im örtlichen Gefängnis,[2] das in der Zitadelle oberhalb der Stadt eingerichtet war. Nach Abzug der sowjetischen Truppen und dem Durchmarsch der Wehrmacht verübten im Juli 1941 ukrainische Nationalisten unter Mithilfe von Soldaten der SS-Division „Wiking“ ein Pogrom. Sie ermordeten etwa 900 Juden und Russen, bis der deutsche Offizier Helmuth Groscurth weitere Verbrechen unterband.[3]
Ab 1945 war die Ortschaft ein Teil der Sowjetunion und wurde dort der Ukrainischen SSR angeschlossen. Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist die Stadt Bestandteil der unabhängigen Ukraine.
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Stadtgemeinde
Zusammenfassung
Kontext
Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Solotschiw (Золочівська міська громада/Solotschiwska miska hromada). Zu dieser zählen auch die 66 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer;[4] bis dahin bildet sie die Stadtratsgemeinde Solotschiw (Золочівська міська рада/Solotschiwska miska rada).
Folgende Orte sind neben dem Hauptort Solotschiw Teil der Gemeinde:
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Städtepartnerschaften
Solotschiw ist eine Partnerstadt der deutschen Stadt Schöningen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jechiel Michael von Zloczow (1731–1786), chassidischer Rabbiner
- Naphtali Herz Imber (1856–1909), jüdischer Dichter
- Moyshe-Leyb Halpern (1886–1932), jiddischsprachiger Dichter
- Tadeusz Brzeziński (1896–1990), polnischer Konsularbeamter
- Weegee, eigentlich Arthur Fellig, geboren als Usher Fellig (1899–1968), amerikanischer Fotograf
- Carlos Feller (1922–2018), argentinischer Opernsänger, geboren als Kalman Felberbaum
- Wacław Świerzawski (1927–2017), römisch-katholischer Bischof
- Kazimierz Domański (1934–2018), polnischer Radrennfahrer
- Roald Hoffmann (* 1937), US-amerikanischer Nobelpreisträger für Chemie
- Andrij Hussin (1972–2014), ukrainischer Fußballspieler
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Literatur
- Shlomo Wolkowicz: Das Grab bei Zloczow. Geschichte meines Überlebens. Galizien 1939–1945. Wichern-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-88981-092-6.
Weblinks
Commons: Solotschiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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