Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik Deutschland 1987
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Der Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik Deutschland 1987 war eine diplomatische Reise des Staatsratsvorsitzenden der DDR und Generalsekretärs des Zentralkomitees der SED, Erich Honecker, in die Bundesrepublik Deutschland vom 7. bis zum 11. September 1987.
Es war der erste und einzige Besuch dieser Art, der während der Teilung Deutschlands von einem Staatschef der DDR und Parteichef der SED in der Bundesrepublik Deutschland unternommen wurde. Das fünftägige Ereignis wurde sowohl von der Bundesrepublik als auch der DDR als wichtiger Schritt in der Entwicklung der deutsch-deutschen Beziehungen bewertet, jedoch aus grundlegend unterschiedlichen Auffassungen. Die Regierung der DDR interpretierte die Behandlung Honeckers als Staatsgast der Bundesrepublik Deutschland als die lange erstrebte protokollarische Anerkennung der DDR als eigenständigen deutschen Staat auch durch die Bundesrepublik (siehe Zwei-Staaten-Theorie). Die Bundesrepublik Deutschland betrachtete dagegen den Besuch Honeckers als „Werkzeug“ der Neuen Ostpolitik und damit letztlich als diplomatisches Mittel zur politischen Annäherung der beiden Staaten auf dem Weg zu einer Wiedervereinigung. Noch bis zum Grundlagenvertrag 1972/73 ging die Bundesregierung davon aus, die alleinige Vertreterin der deutschen Interessen zu sein.
Der Besuch Honeckers in der Bundesrepublik genoss weltweit Aufmerksamkeit. 2400 Journalisten waren akkreditiert, 1700 davon aus dem Ausland.[1] Dem ZDF wurde aus diesem Anlass sogar gestattet, eine Ausgabe seiner Politsendung „Kennzeichen D“ als Livesendung aus dem Ost-Berliner Palast der Republik zu übertragen, bei der Dirk Sager ein Interview mit Egon Bahr führte. Eine derartige Offenheit der Presseverantwortlichen der DDR gegenüber Politikjournalisten aus der BRD galt damals als Sensation.[2] Die „Symbolik der Anerkennung deutscher Zweistaatlichkeit“ beherrschte allgemein die mediale Berichterstattung.[3]