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Cliqz
Webbrowser Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Cliqz ist eine eingestellte Browsererweiterung und ein eingestellter Webbrowser des deutschen Unternehmens Cliqz GmbH. Das Unternehmen ist eine Mehrheitsbeteiligung von Hubert Burda Media mit strategischer Minderheitsbeteiligung von Mozilla. Die Entwicklung des Cliqz Browser wurde mit dem letzten Release am 22. Juli 2020 eingestellt.[1]
Cliqz war im Zusammenhang mit dem Leistungsschutzrecht für Presseverleger gesehen und war Presseberichten zufolge gegen Google gerichtet.[2]
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Geschichte
Cliqz wurde zunächst als Schnellsuch-Erweiterung für den Browser Firefox entwickelt, die im Juni 2014 veröffentlicht wurde. Als eigenständiger Browser ist Cliqz seit Ende 2015 verfügbar. Neben der Desktop-Version sind auch entsprechende Apps für die mobilen Betriebssysteme Android und iOS erhältlich.
Die Version 1.0 von Cliqz für Windows und macOS wurde am 8. März 2016 veröffentlicht.[3]
Anfang 2017 erwarb Cliqz teilweise Marke und Technik von Ghostery, um dessen Anti-Tracking-Funktion zu integrieren und seine Daten mit den über Trackingdienste aggregierten zusammenzuführen.[2] Kurz darauf veröffentlichte Avira den Browser Scout, der Cliqz’ Schnellsuchfunktion enthält.[4]
Am 29. April 2020 gab der Medienkonzern Burda bekannt, dass das Projekt aufgegeben wird.[5]
Am 3. März 2021 gab der Browserhersteller Brave Software den Kauf der Cliqz-Suchmaschine Tailcat bekannt. Diese soll Bestandteil der eigenen Suchmaschine Brave Search werden.[6]
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Cliqz Browser
Zusammenfassung
Kontext
Funktionen
Die Desktop-Versionen des Browsers unterstützen Windows ab Windows 7 bzw. macOS 10.9 und höher.[11] Die Mobile Apps unterstützen Android und iOS. Inoffiziell wurden auch noch Windows XP/Vista und Linux unterstützt. Die Linux-Version erschien im Juli 2016 erstmals offiziell als 64-Bit-Variante für Debian, danach wurde der offizielle Support eingestellt. Die Version konnte jedoch noch als selbstentwickelter Build oder einen internen Build verwendet werden.[12]
Cliqz vereinte Suchmaschine und Browser. Es wurde eine Schnellsuche direkt im Browser durchgeführt, ohne auf eine andere Suchmaschinenseite gehen zu müssen.[13] Suchbegriffe oder Namensbestandteile einer Webseite wurden direkt in die Browserzeile eingegeben. Nutzer sahen unmittelbar Websitevorschläge in einem Browsermenü (Drop Down). Der Klick auf einen der Vorschläge führte direkt zur entsprechenden Website.

Der Anbieter gab an, dass anders als bei herkömmlichen Browsern und Suchmaschinen, Cliqz keine Daten über die Nutzer sammelte.[14] Auf den Servern des Anbieters wurden nach eigenen Angaben keinerlei Daten gespeichert, die Rückschlüsse auf Personen und ihr Verhalten im Netz zuließen. Darüber hinaus schützte die Anti-Tracking-Funktion[15] vor der Übertragung potenziell personenidentifizierbarer Daten an Tracker.

Die Suchmaschine arbeitete mit einem eigenständigen Web-Index, der unabhängig von herkömmlichen Suchmaschinen operierte. Durch die Kombination der Ergebnisse der Suchmaschine mit Browser-Daten wie Chronik und Lesezeichen wurden individuelle Webseiten-Vorschläge angezeigt. Die Verarbeitung der Browser-Daten erfolgte lokal, das heißt, sie blieben auf dem Gerät, im Besitz und unter der Kontrolle der Nutzer.
Das hieß jedoch nicht, dass keine statistische Daten erhoben und auf Servern zwischengespeichert wurden. Das Human Web war eine von Cliqz entwickelte Technologie, die statistische Daten zur Bewertung der Relevanz und Sicherheit von Webseiten sammelt. Die Daten werden verschlüsselt und über einen Proxy übertragen.[16] Sämtliche nutzer- oder personenidentifizierbaren Daten (wie zum Beispiel IP-Adressen) werden aus den Datensätzen gelöscht. Damit trug die Gemeinschaft der Nutzer mit jedem Webseiten-Besuch anonym zum Aufbau von Web-Statistiken bei. Diese bildeten die Grundlage für den Web-Index der Suchmaschine. Nachprüfbar war das durch das integrierte Transparenz-Cockpit, in dem die Nutzer sahen, welche Daten den Browser verließen und was mit ihnen geschah.
Wurde ein neuer Tab im Browser geöffnet, wurden häufig besuchte Webseiten angezeigt. Es ließen sich Schnellzugriffsmöglichkeiten entfernen oder manuell hinzufügen. Die Seite beinhaltete auch Schlagzeilen wichtiger Nachrichten-Webseiten und Verweise auf die entsprechenden Artikel.
Versionen für Desktop
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Rezeption
Die Stiftung Warentest übte nach einem Schnelltest im April 2016 Kritik. So sei der versprochene Phishing-Schutz nicht effektiv. Cliqz erklärte dies damit, dass das Human Web erst noch die Nutzerfahrung einbeziehen müsse. Weiterhin fand die Stiftung Warentest den Schutz vor Malware ähnlich ungenügend wie bei anderen Browsern. Vor dem digitalen Fingerabdruck könne auch Cliqz nicht schützen, befand die Stiftung.[22] In einer Rezension des PC Magazins wurde bemängelt, dass der Desktop-Browser keine Browserweiterungen (Add-ons) unterstützt.[23] Der Hersteller begründete dies mit den Datenschutzrisiken, die mit manchen Add-ons einhergehen.[24] Ab Version 1.24.0 unterstützte der Cliqz Browser für Windows und macOS grundsätzlich Erweiterungen aus dem Firefox-Add-ons-Store[25], blockierte aber laut Hersteller aus Datenschutz- und Leistungsgründen weiterhin Add-ons, die bestimmte Programmierschnittstellen (APIs) nutzen.[26]
Anbieter
Anbieter der Software war die deutsche Cliqz GmbH mit Sitz in München. Das Unternehmen wurde im April 2008 als 10betterpages GmbH von Jean-Paul Schmetz gegründet und beschäftigte mit Stand August 2016 circa 100 Mitarbeiter, Stand Februar 2019 waren es rund 150 Mitarbeiter. Seit 2013 war die Cliqz GmbH eine Mehrheitsbeteiligung (Kapitalbeteiligung) von Hubert Burda Media. Im August 2016 erwarb Mozilla eine strategische Minderheitsbeteiligung an Cliqz.[27]
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Siehe auch
Weblinks
- Website der Cliqz GmbH
- Patrick Beuth: Cliqz: Die Google-Vermeidungsmaschine. Zeit Online, 8. März 2016.
Einzelnachweise
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